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Spätherbst-Blues

Nachdenkliches · Poetisches · Herbst/Halloween
Wenn Kraniche im Schwarm gen Süden ziehn
Zerfällt das Lächeln im rauen Novemberwind
Wenn letzte Blätter müde aus den Wipfeln fliehn
Frisst eisiger Zorn das Körnchen Wärme geschwind

Wenn dicker Nebel vertilgt den Schimmer
Erdrosselt die Schwere den Puls der Natur
Wenn Bäume ächzend perlen in kaltem Glimmer
Nimmt sich der Schatten den Pfad lichter Schwur

Wenn ewige Leere in mageren Knochen spinnt
Weint die Seele, die stumm schreit vor Schmerz
Wenn in dunkler Kluft kein warmer Fluss gerinnt
Durchwühlt heiser Kummer das schwächelnde Herz

Wenn November allmählich sich dem Ende neigt
Nagt ein leises Flämmchen am Wall des Schweigens
Wenn Seidchen Hoffnung am Nabel der Seele geigt
Erlischt im Kerzenschein der Fluch bösen Treibens
 
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Kommentare  

Liebe Else, Ingrid und Rosmarin,
ich danke euch sehr für die herzlichen Kommentare. Dass mein Gedicht sehr schwermütig ist, hängt auch mit meiner derzeitigen Stimmungslage, die meinem Erlebten in diesem Jahr geschuldet ist, was auch in meinem Gedicht "Die Erlösung" und den sich anschließenden Erläuterungen deutlich zum Ausdruck kommt. Deshalb habe ich diese Schwermut bewusst in mein Gedicht eingebaut.
LG. Michael


Michael Brushwood (12.11.2013)

Böse und gut, Licht und Schatten sehr gut beschrieben und klingen tut dein Gedicht auch ganz besonders gut

Else08 (11.11.2013)

die dunklen tage... aber nicht lange mehr, dann werden sie überwunden sein, und der kerzenschein hilft dabei.
lieben gruß von mir


Ingrid Alias I (10.11.2013)

wie immer etwas patehtisch und schwermütig, aber auch stimmungsvoll und sehr bildhaft. auch doppelbödig, wie gedichte sein sollten. man muss es mehrmals lesen, um es zu verstehen.
gruß von


rosmarin (08.11.2013)

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