... für Leser und Schreiber.  

Ich würde mich ekeln...

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©  Becci   
   
Es ist ganz schön unbequem hier, überall stoße ich mich an und die Luft riecht schon recht muffig. Und kalt ist es, kalt und klamm. Außerdem sind da noch diese kleinen nervigen Viecher, die sich durch meine Haut bohren. Überall kommen sie aus mir raus und rein und es kitzelt. Ja es kitzelt, aber es ist irgendwie interessant ihnen zuzuschauen und lenkt mich von meiner tödlichen Langweile ab. Es ist beruhigend, sie so herumwuseln zu sehen. Etwas Leben in meinem sonst so leblosem Dasein. Die Viecher sind so beschäftigt - wenn ich es könnte, würde ich jetzt schmunzeln... oder so wie damals, eine Augenbraune heben. Damals, (an dieser Stelle käme ein Seufzer, aber selbst das kann ich nicht mehr), ja damals. Wie lange liege ich hier eigentlich schon? Für mich existiert keine Zeit, nicht mehr. Nur diese Viecher. Sie erinneren mich entfernt an die Art von Wesen, denen ich auch mal angehört habe. Scheinbar ständig unter Zeitdruck, keine Zeit zum Nachdenken, sondern immer nur am Machen und Tun. So sehr auf sich selbst fixiert, dass sie das Leben um sich herum verpassen. Ich gebe zu, auch mir kommt diese Erkenntnis zu spät, denn nun liege ich hier. Aber um auf vorhin zurückzukommen. Es ist wirklich sehr unbequem hier, so eng. Aber im Grunde benötigte ich ja keinen Platz. Wozu denn auch?


...wenn ich noch leben würde.
 

http://www.webstories.cc 27.04.2024 - 15:51:06