... für Leser und Schreiber.  

Nachtvogel

17
18 Stimmen
   
©  Mandala   
   
Sie haben den Vogel der Nacht mir gewoben,
sein Nest ihm ganz tief mir ins Herz gebaut,
mit ihm ist mir all meine Hoffnung entflogen,
weil ich nur dem Dunkel der Angst hab’ vertraut.

Verließe voll Ratten und Netzen von Spinnen,
der Schrecken war Bett mir und Decke das Leid.
Ich suchte das Bild, doch vergebens mein Sinnen,
es hat mich bis heute nicht wirklich befreit.

Ermattet, gemartert, gequält und geschunden,
verlassen der Strand und versunken das Boot ,
zerfetzt sind die Lieder, die Klänge verschwunden,
die Seele, die Liebe, noch immer in Not.

Wie Nebel, so tanzen die Schwaden der Träume,
wo nichts blieb als Stille und Leere, kein Ort,
auf Wiesen, mit Blumen, den Flügeln der Kleinen,
errichtet sich dennoch des Schmetterlings Hort.

Aus mir weicht das Dunkel, zerfließt in der Sonne,
die täglich auf’s Neue die Schwere vertreibt.
Ich liebe und leide, such’ Leben und Wonne,
damit für das Leben die Kraft bei mir bleibt.
 

http://www.webstories.cc 09.05.2024 - 13:32:17