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Szenen einer Ehe. Der Berserker

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© Irmgard Schöndorf Welch   
   
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SZENEN EINER EHE. DER BERSERKER

(An Laura)


Warum willst du mich nicht mehr?
Du ... ich brauch dich doch so sehr.

Weggezogen bist du schon ...
half dir dieser Hundesohn?
In dem neuen Domizil
treibst mit IHM du jetzt dein Spiel.

'Trottel' hast du mich genannt,
'Weichei', 'Typ ohne Verstand'.
-Grässlich war die Zeit mit dir -
schreibst du, Laura, eiskalt MIR!
Ich soll heim zur Mama geh'n!
Wart mal ab, du wirst gleich seh'n:
wenn ich dich nicht halten kann,
kriegt dich auch kein andrer Mann.

Schreibst, die Ehe wär' vorbei ...
jetzt tret' ich die Tür entzwei,
mit dem Messer in der Hand
schick ich dich ins Niemandsland.

O ich habe mich vertan,
bin wahrscheinlich schon im Wahn!
Statt in deinem Schlafgemach
land' ich in der Küche, ach ...

Du bist gar nicht da - auch fein -
Auf dem Tisch steht roter Wein,
davon schänke ich mir ein.
Kommst du, wird es schaurig sein,
denn dann stopf' ich auf der Stelle den
Kopf dir in die Mikrowelle ...
oder nehm 'nen Bleistift raus,
stech dir deine Augen aus.

Beil und Axt wär'n auch sehr gut!
Ha ... da flösse richtig Blut!
In der Hölle sollst du schmoren ...

nein -
ich pack dich bei den Ohren
und dann sag ich dir ganz klar ...
dass dein Tun nicht ...

freundlich war.


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Copyright Irmgard Schöndorf Welch, März 2006


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