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Schneewittchen 3.Teil - Entdeckung

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© Wolfgang scrittore   
   
Niemand schien zu Hause zu sein. Sie brauchte ein paar Augenblicke,l um sich
an das dämmrige Licht im Hause zu gewöhnen. Sie ließ ihre Augen
umherschweifen. Hinten in dem einen Raum, der das ganze Haus auszufüllen
schien, stand ein großer Kamin aus rau behauenen Steinen. Etwas Feuerholz
war daneben aufgeschlichtet. In der Höhlung des Kamins hing über einem
Dreibein ein großer eiserner Kessel. Mitten im Raum stand ein langer roh
gezimmerter Tisch und sieben ebensolche Stühle. Der Tisch war gedeckt,
tönerne Teller, Krüge und Becher standen dort. Ein großer Laib Brot lag
in Linnen gehüllt mitten darauf, daneben ein Tontopf mit Schmalz. Sie
fasste sich ein Herz, hockte sich erschöpft auf einen dieser etwas kleinen
Stühle, brach sich ein Stück Brot herunter, gönnte sich einen Schluck
Wein aus einem der Becher, tunkte das Brot in den Schmalztopf und aß ein
wenig.

Dann sah sie sich wieder um und entdeckte in der anderen Ecke des Raumes
eine schmale Treppe, die bis unters Dach reichte. Vorsichtig stieg sie
neugierig die knarrenden Stufen empor und erreichte einen Raum der dunkel
vor ihr lag. Sie nahm ein Öllämpchen von der Wand, entzündete es und sah
dann im flackernden Licht sieben Bettstätten, auch merkwürdig klein und
sieben mächtige Truhen, die allesamt den Raum nahezu ausfüllten. Beim
Anblick der Betten überkam sie eine große Müdigkeit. Sie legte ihr Wams
ab, darunter trug sie ein linnenes Hemd, löschte das Licht und ließ sich
bäuchlings auf das nächstbeste Bett fallen. Sofort versank sie in einen
tiefen Schlaf.

Beim letzten Tageslicht vollzog sich eine merkwürdige Prozession im Wald.
Sieben etwas kleingeratene Burschen stiefelten im Gänsemarsch heran. Sie
hatten ihre Werkzeuge, Äxte, Hacken und Pickel geschultert, und sangen aus
voller Kehle, so dass die Vögel erschreckt davon stoben und ehrfurchtsvoll
verstummten. Die Fischerchöre waren ein Nichts dagegen.

„Brüder wir sind wieder zu Hause\
 

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