... für Leser und Schreiber.  

Am Steg

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© Benjamin Spirthahrm   
   
So rau die See sie macht mir Angst
vom Wasser trennt mich bloß ein Schritt
Und Boote treiben menschenleer
umher auf tiefem Grau

Hektisch schaue ich mich um
- niemand hinter mir

Es ist so einsam hier am Steg
In weiter Ferne Möwen schrei'n
Es ist so bitter kalt und nass
Geruch von Seetang in der Luft

Aber ich sehe es doch
wie könnt' ich vergessen

Morsche Pfähle deuten dürr
Zum Himmel Fingern gleich
zeigen auf die alte Tür
einst an die Wand gemalt

Einer dort er zeigt auf mich
Mein Hals wird zugeschnürt
von den keine leuchtet Latern'
nur der wunde Fleck

glüht rot gewaltig schmerzverzerrt
welch' wunderschön' Gesicht
ein letztes Mal zwei Augen roll'n
erloschen junges Licht

Nadel Faden eingepackt
der Rest rasch in den Müll
Zurück aus der Erinnerung
Ein Klemmen in der Brust

Wasser schmeckt salzig
So dunkel und grün
Ich höre die Möwen nicht mehr
Mein Körper sinkt tiefer
So rastlos die Well'n
Die graue Kälte versprüh'n
 

http://www.webstories.cc 24.04.2024 - 16:08:57