... für Leser und Schreiber.  

Fortsetzungsgeschichte Nicht mein Wochenende

40
41 Stimmen
   
© Homo Faber   
   
Das war echt nicht mein Wochenende. Es fing am Freitag Abend an als der blöde Türsteher mich nicht in diese Nobeldisco reinlassen wollte. Ich wusste schon, warum ich diese noblen Läden nicht mochte, aber ich hatte mich mal wieder dazu überreden lassen.
„Ey, du kommst hier nit rein, du kommst hier nit rein“, meinte plötzlich dieser idiotische Türsteher zu mir und versperrte mir den Weg.
„Witzig, kann ich jetzt vorbei?“, fragte ich genervt.
„Du kommst hier nit rein, du kommst hier nit rein!“
Einige fingen schon an zu lachen.
„Ey, was soll der Quatsch. Jeder verblödete Snob kann hier rein. Ich habe vernünftige Schuhe an, eine vernünftige Hose, sogar ein Jacket. Was gibt es daran auszusetzen?“
“Komm, wir gehen woanders hin“, meinte einer meiner Freunde zu mir.
„Nein, ich will jetzt wissen, was dieser Vollidiot für ein Problem mit mir hat. Nur weil ich nicht so sonnenstudiogebräunt wie die ganzen anderen Spinner hier bin.“
„Du bist zu blass“, meinte der Türsteher dann.
„Komm jetzt lass gut sein“, meinten meine Freunde dann.
„Was war das mit den Spinnern, meinst du mich damit?“, sprach mich plötzlich so ein Muskelprotz an, der wie ein Zuhälter aussah.
„Du bist die Nummer Eins“, sagte ich. Kaum ausgesprochen hatte ich schon seine Faust im Gesicht. Kurz darauf prügelten wir uns auch schon wie kleine Kinder, auch meine Freunde konnten mich nicht davon abhalten. Bis die Polizei kam. Wir beide wurden abgeführt und unter Arrest gestellt.
Als am nächsten Morgen der Wärter kam, traute ich meinen Augen nicht. Es war tatsächlich der Türsteher von gestern abend.
„Das ist doch jetzt nicht wahr. Was machen Sie denn hier?“, fragte ich.
„Tja, zwei Jobs. Tagsüber hier und am Wochenende abends Security.“
„Auch das noch. Wie lange soll ich jetzt hier bleiben?“
Er zuckte nur mit den Schultern und wollte gerade wieder gehen.
„Hallo, warten Sie mal?“, rief ich hinterher.
„Du kommst hier nit raus. Du kommst hier nit raus“, fing er dann plötzlich an.
Simon Templar am 07.09.2009: „Weil Du so blaß bist …“. Er stutzte und erkannte, dass sein Proletenstandardspruch hier keine Gültigkeit besaß. „Weil Du gegen Gesetze verstoßen hast“, erklärte er mir. „Gegen welche“, fragte ich zurück, „gegen welche“ ? Er sah mich dümmlich an, so dümmlich, wie es nur Polizeimeister und Polizeihauptmeister mit einem IQ knapp oberhalb der Zimmertemperatur hinbekommen. „Mid Dir red’ isch nich mehr.“ „Was ist denn d a s für ein Deutsch“ rief ich außer mir vor Wut. Er baute sich vor mir auf, holte aus und als ich aufwachte lag ich auf einer Holzbank, eingewickelt in eine nach Urin und Scheiße stinkende Decke mit dem Aufdruck AWO – Dortmund. „Verdammt“, murmelte ich, „verdammte Scheiße, was ist den hier los…?!“ Und dann fiel mir ein, dass dieser Polizeiuniform tragende Affenmensch mir einen tierischen Schlag (vielleicht auch 2 oder 3) versetzt hatte.

Eine weibliche Polizistin näherte sich, sah mich kühl an und sagte nur, dass gleich ein Kripobeamter käme und ob ich einen Anwalt hätte. Wenn nicht würde mir vom Gericht einer gestellt. „Wieso brauche ICH einen Anwalt“, rief ich, ehrlich empört. „Dieser Gorilla, ihr Kollege, der darf sich schon mal warm anziehen, denn….“ Die vollbusige Ordnungshüterin unterbrach mich. „Natürlich brauchen Sie einen Anwalt. Gestern haben Sie sich vor der Disco geprügelt und vorhin haben Sie den Kollegen Ayman Kürügülu angegriffen. Also tätlicher Angriff auf einen als Polizeibeamter deutlich erkennbaren Vertreter unseres Rechtsstaates“. Sie sah mich prüfend an. „Also, kennen Sie einen Anwalt ?“

Mir stockte der Atem. Ich war im falschen Film. So eine Scheiße passierte nur in B-Movies aus Hollywood.

Der 5 Monate später stattfindende Strafprozess vor dem Amtgericht in XY belehrte mich eines besseren. 2 Kollegen von PM Kürügülu schworen einen Meineid und erklärten, dass ich auf den Kollegen eingeschlagen und getreten hätte und dass dieser sich nur mit einem Schlag habe vor meiner gezeigten physischen Gewalt hätte retten können.

Die Tageszeitung titelte zwei Tage später unter LOKALES: … stadtbekannter Schläger bekam seine gerechte Strafe sowohl für eine aus nicht einmal in Ansätzen nachzuvollziehende und von ihm provozierte Schlägerei in Dortmund vor einer stadtbekannten In-Disco. Vergeblich hatte er (meine Anmerkung: also ich) dort grölend Einlaß begehrt, was ihm von Ayman K. (im Zivilberuf Polizeibeamter !) verwehrt wurde, worauf der Angeklagte eine Schlägerei begann. In Poizeigewahrsam verbracht, fiel er dann dort erneut über den PM Ayman K. her der sich nur mit Mühe und Not der brutalen Gewalt des Angeklagten durch einen gezielten Abwehrschlag entziehen konnte.
Dass Gericht verurteilte den Schläger zu einer Geldstrafe von € 800,00 und einer zur Bewährung ausgesetzten Freiheitsstrafe von 9 Monaten. Die Bewährungszeit beträgt 24 Monate.

Ich stehe vor der Disco. Mittlerweile sind 5 Monate vergangen. Meinen Zorn über das Unrecht habe ich runtergeschluckt. Ich war mit meinen Kumpels auf Malle und habe jetzt, gut gelaunt und sonnengebräunt, Lust auf ein paar nette Stunden bei Wein, Weib und Gesang. Und dann erlebe ich ein Deja vue der ganz besonderen Art. „Du kommst hier nit rei. Du bist so blaß …“ Ich überlege gerade jetzt, im Moment, ob ich diesem Stück Scheiße ein paar in die Fresse schlagen soll, aber schon meine Mutter sagte immer zu mir: „Bub, leg Dich nicht mit den Oberen an, denn eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“ !

Trotzdem habe ich mich gerächt. Das Fahrzeug von Arschloch Ayman K. sei ein QASQUAI wurde mir gesagt. Sein ganzer Stolz. Ich habe ihm (übrigens bereits 2 Mal und ich werde es fortsetzen. Versprochen.) alle 4 Reifen zerstochen. Hinweis für den geneigten Leser: Zerstochene Reifen werden auch nicht von einer Vollkaskoversicherung bezahlt !! Alles klar ? Klammheimliche Freude macht sich bei mir breit ….
 
Wie soll es weitergehen? Diese Story kannst du selber weiterschreiben.
 

http://www.webstories.cc 02.05.2024 - 09:43:11