... für Leser und Schreiber.  

Ein Mensch und ein Hund

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© Klaus Asbeck   
   
Da ist ein sehr kranker Mensch, den die geballte Chemie am Leben zu erhalten versucht. Und dieses in regelmäßigen Abständen. Aber kann sie sich auch um die Ängste dieses Menschen kümmern, der dann am Rande seiner Existenz verzweifelt Zuflucht sucht in den Worten: „Hätte ich nicht meinen kleinen Hund, ich wäre schon lange in der Kiste.“
Was geht hier vor? Dieser kleine Hund, der mit Worten nicht trösten noch Hoffnung vermitteln kann. Nur ein kleiner unwissender Hund? Oder erfährt er über seine Instinkte, über die wir klugen Menschen ach so wenig wissen, das Leiden dieses Menschen? Oder ist es nur der kranke Mensch selbst, der mit seiner Liebe zu diesem Lebewesen seine Leiden zu lindern versucht? Nein, es ist mehr. Es findet ein Austausch statt, den wir nur erahnen können, bei dem dieser kleine Hund ohne jeden Vorbehalt und ohne Erwartung von Gegenleistung seine Lebendigkeit, seine Wärme und Freude verschenkt, wahrscheinlich spürend, dass er helfen kann. Kleiner, ach so großer Hund.

K. A. 26. VI. 2006
 

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