... für Leser und Schreiber.  

rauM(.loS.)

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©  gedanke.in.ketten   
   
Der Raum ist leer und weiß.
Nur weiß.
Keine Möbel.
Keine Fenster.
Keine Tür.
Nur ich.
Ich und meine Gedanken.
Meine Gedanken drehen sich um mich.
Doch viel zu schnell.
Kann mich nicht erkennen, nicht verstehen.
Ich bin allein in diesem weißen Raum.
Allein mit meinem Wissen.
Meinem Nichtwissen.
Der Raum ist weiß.
Blendet mich, so dass ich den Grund nicht erkennen kann.
Den Grund für meine Anwesenheit.
Warum bin ich hier?
Ich spreche nicht, stelle diese Frage still.
In Gedanken.
Doch eine Antwort bleibt aus.
Führt mich zurück zu meinem Nichtwissen.
Führt mich zurück zum Kreislauf.
Zum ewigen Kreis.
Zeit ist ein Ring…
…und der Raum ist weiß.
Nur weiß.
Die Wände sind aus Licht gemacht.
Sollten erleuchten, doch kann ich nur Leere sehen.
Nur Leere fühlen.
Leere ist Nichts.
Ich fühle Nichts.
Bin taub in mir drinnen.
Ertaubt.
Nicht nur meine Gedanken.
Auch mein Körper fühlt nichts mehr.
Gefühle bestimmen ein Leben, und ich kann nichts mehr fühlen.
Gefühlslos…
…und der Raum ist weiß.
Nur weiß.
(Nicht) nur weiß.
Nicht nur weiß.
Auch hell.
So hell.
Zu hell.
Es blendet in den Augen und ich muss sie schließen.
Und dann höre ich eine Stimme.
Nicht mit meinen Ohren.
Nur in meinem Kopf.
Sie spricht zu mir in fremder Sprache, doch ich verstehe sie.
Jedes Wort.
Jedes…
Wort…
…für Wort.
„Mmok sni Thcil“
Und ich folge.
Gehe nicht.
Laufe nicht.
Ich fliege.
Hinein.
Und weiter.
Fliege.
Vorwärts zum Anfang.
Zum Beginn.
Von Allem.
Der Zeit.
Von mir.
Nach einer Ewigkeit öffne ich die Augen.
Der Raum ist nicht mehr da.
Nur noch Licht.
Mein Licht.
Mein Anfang…
(Der Ring ist zerbrochen.)
…und mein Ende.
 

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