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Der träumende Gott im stillen Grund

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©  Tis-Anariel   
   
Der träumende Gott im stillen Grund



Und drunten am stillen Grund,
wo Schweigen sich sanft
über alle Sinne legt.
Und sich im kalten Wasserspiegel
das Abendlicht sacht bricht.
Wo der kühle Eiszauber gesponnen
und sich Träume niederlegen
zum stillen Schlafe.
Dort in diesem stillen Grunde,
wo die Zeit ungehört verfließt.

Dort bin ich traumverloren
im langen, langen Schlafe.

Und tief im kaltem Wasser
treiben mir einher
wie ein sanfter Schleier
lange, lange Haare.
Und sie gleichen
in ihrem grünen Tone
Schon dem Algenkraut,
das mich schon ganz umfließet.
Wo sich Träume niederlassen,
wie ein müder Vogelschwarm
und ruhend dann im Nebel bleiben.

Dort lieg auch ich ganz ruhend
tief in des Wasser klarem Grunde.

Dort am stillen Grunde,
Wo Nymphen unbekümmert
singen, tanzen und sich wiegen.
Wo ein stiller, sanfter Zauber
sich über alles legen will.
Wie Nebelschleier sanft
mit Liedern voller Grünkraft gar.
Und nur die fernen Morgenglocken,
die reißen dich aus diesem
wachgeträumten Traume.

Dort in diesem stillen Grunde
Da schlaf und träum auch ich.

Und finden wird mich nur,
wer hat ein reines Herz.
Und rühren wird mich nur,
wer zu mir kommt im Schmerz.
Dem schenk ich neue Träume
und lass ihn wieder gehen.
Doch mancher wird auch bleiben,
zu groß ist ihm der Schmerz,
die Welt ihm viel zu rau.

Der schläft dann wie die Träume,
bei mir im stillen Grund.


©Anariel Januar 09
 

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