... für Leser und Schreiber.  

Wie weit kannst du gehen….

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©  Tis-Anariel   
   
Wie weit kannst du gehen, eh es dich still zerbricht?
Wie lange schweigen, bevor verstummen die Lieder?
Wie tief sein im Dunkel, bevor du verlierst alles Licht?
Wie viel kannst du tragen, ehe du fällst danieder?


Ein Kind schöpf klares Wasser,
tief aus des wunden Herzensgrund
Trinkt in schnellen Schlucken
hellgleißend kristallnen Schmerz.

Es blickt mit hellen Augen,
sich auf der Erde um,
und sieht die Angst und Leiden,
wohin es sich auch wendet.

Dort auf der weiten Welt,
da rinnen tausend Tränen,
da tanzt im rotem Blute
ungebändigt Lust,
zu verletzen und zu töten.

Da weint es selber Tränen,
so rot wie glühend Blut,
so schwarz wie die der Erde.
Sie brennen tiefe Spuren
in das zarte Gesicht.

Es blickt mit wunden Augen
sich auf der Erde um
und sieht nur Angst und Leiden,
wohin es sich auch wendet.

Ein Kind trinkt klares Wasser,
tief aus schwarzem Seelengrunde.
Schöpft es mit wunden Händen,
ganz starr und schon erfroren.

Wie viel kannst du tragen, ehe du fällst danieder?
Wie tief sein im Dunkel, bevor du verlierst alles Licht?
Wie lange schweigen, bevor verstummen die Lieder?
Wie weit kannst du gehen, eh es dich still zerbricht?


©Anariel 25.08.09
 

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