... für Leser und Schreiber.  

Frühe Nebel Stille

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13 Stimmen
   
© Jürgen Hellweg   
   
Rauschen. Knistern.
Das Kratzen der Nadel auf der Schallplatte.
Habe gestern vergessen, die Stereoanlage auszuschalten.
Mühsam richte ich meinen Körper auf. Es ist säuerlicher,
sehr früher Morgen.
Eine blaue Dämmerung streift über den Garten im Niemandsland der Zeit.
An meinen inneren Därmen kleben Filzläuse. Sie halten das zu Erbrechende fest.
Draußen... Bewegungen mit weißen Zungen treten zu ihrem Herrn.
Jemand klopft an mein Fenster, und ich frage mich panisch:" Bin ich denn überhaupt schon Wach?"
In der Nacht, glaube ich mich erinnern zu können, war von erstarrten Wörtern die Rede, im Traum.

"So eine schöne Mieze", schluchzt der Tischler...Fenster geöffnet...
Heike weint auch...mein herausgeflossener Sperma ist noch ganz warm.
Ich denke an ein Tier...später schlägt Till, der Sohn von Heike, mit dem Kopf an die Heizung.Langsam rinnt dem Kleinen Blut über seine Rosenhaut.

Heike holt sich eine Schaufel vom Tischler...in der Eile habe ich mich angezogen, trete raus, gegen den scharfen Wind.
Im Keller stinkt das verdorbene Katzenfutter.

Da, um die Ecke liegt er, nehme zwei Bretter und ein Schuhpolster, wo ich das Tier drauflege.
Dann werfe ich meinen toten Kater in ein Erdloch und schütte dieses Grab zu.
Heike weint.
Ich wasche mir die Hände und ziehe mich wieder aus.
"BEIRAB", mein treuer Kater lebt nicht mehr.

Wenig später verarzten wir Till, der ein Loch im Kopf hat. Er fiel gegen die Heizung, darum er sich freute, über eine neue, bunte Hose.
 

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