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Der Zwergenmagier Kapitel 1.5

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© Korbinian Schreiberling   
   
„Wieso können Zwerge keine Magier sein?“
fragte Kronos seine Elfennachbarin.
Er saß in einer stickigen Kneipe am Rande des Königreiches Nenzis und diskutierte gerade mit seiner Sitznachbarin, darüber ob nur Elfen und Menschen gute Magier abgeben.
Es war so eine Taverne die man eher selten betritt, da sie schon von außen ziemlich alt und schmutzig aussah. Der Boden bestand aus kaltem Stein und auch mit den Wänden sah es nicht besser aus. Vereinzelt hingen Tierköpfe an der Wand, von denen manchen schon ein Ohr oder ein Auge fehlte.
Aber Kronos war eben knapp bei Kasse und so musste er sich mit niedrigerem Komfortstandart begnügen. Kronos war, von außen betrachtet, ein ganz normaler Zwerg.
Zwerge waren von Natur aus einen ganzen Kopf kleiner als die Menschen. Er hatte kurzes braunes Haar und sah auch sonst reichlich passabel aus. Zudem trug Kronos nicht, wie die meisten seiner Artgenossen, einen kräftigen Rauschebart, sondern ließ ihn sich stets beim Barbier scheren. Von Zwergen wird oft gesagt, dass sie kampfeslüstern wären und oft bis tief in die Nacht Saufgelage veranstalten würden.
Zugegeben, Kronos hatte schon manche Nächte durchgezecht, aber ein großer Krieger war er nicht wirklich. Trotzdem war es sein größter Wunsch, als Held in die Geschichte einzugehen. Die einzige Möglichkeit die ihm blieb, war, trotz des Protestes seiner Familie ein Magier zu werden.
Kronos kam aus einer sehr traditionellen Familie.
Seine Eltern waren beide Schmiede und sie dachten daran, dass ihr Sohn das Gewerbe weiterführen würde. Sie lebten halbwegs komfortabel in einer kleinen Berghütte in einem Dorf namens Gorag, bis Kronos sie dann verlies, um das Magierhandwerk zu lernen.
Es gab so gut wie keinen Zwergenmagier im ganzen Königreich Nenzis, darum war es sehr schwierig für Kronos, einen Meister zu finden, der ihn als Lehrling aufnahm.
Mit viel Schweiß und Mühe schaffte er es trotzdem und wurde nach langen Jahren harter Arbeit als Magier in der Gesellschaft anerkannt. Doch bis heute hatte er noch keine nennenswerten Taten verbracht, wodurch der so gut wie einzige Magier mit zwergischer Abstammung nach und nach an Berühmtheit verlor. Kronos wollte das nun ändern, und suchte nach passenden Aufgaben, die er erledigen konnte.

Nach langer Suche kam er schließlich in die besagte Schenke, wo er auf seinen
Informanten warten sollte.
„Ich habe genauso viel gearbeitet und geschuftet wie jeder andere Zauberer im ganzen Nenzis!“, rief Kronos hitzköpfig nun der Elfe zu, „Warum sollte ich nicht genauso gut sein, wie alle anderen?
 

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