... für Leser und Schreiber.  

Sommernachtgeträumt

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©  Tis-Anariel   
   
Über dunkelfeuchte Wiesengründe
geht ein Hauch so Sommerlau
duftet würzig wie süße Sünde,
netzt die Haut mit Mondlichttau.

Nachtgeflatter Wimmpernzart
mit der Kerzenflamme tanze
Mondgefunkel glitzert hart
durchsticht Wasser wie die Lanze.

Samtgepfote streicht dahin,
verschwindet schnell im Schattenpfad,
folgt lautlos nur ihrem Sinn,
kennt so gut das Jahresrad.

Eulgerufe in der Ferne klingt,
Lied von leben und von sterben.
Im Düsterbusch Nachtigallen singt
ein Liede von vergehen und von werden.

Erst Gezirpe tönt zaghaft noch,
Weißnebelfetzen schleichen weich
Sonnwendenfeuer schlagen hoch
künden schon vom Sommerreich.

Leichte Schritte tanzen leise,
zart Gewändern blitzen weiß,
Hellklare Stimmen singen alte Weise
rufen hin zum alten Kreis.

Lockendrufe tönen in die Weite,
komm doch mit wir tanzen gerne.
Tanz doch mit an unsrer Seite.
Im Dunkelwald leuchtet es wie hundert Sterne.

Ferngefunkel locken will,
doch bleibst du bestimmt und stehen,
dann wird es vielleicht wieder still
und du darfst nach Hause gehen.


@Anariel 07.07.2011
 

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