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Herbstlicher Feenzauber

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©  Tis-Anariel   
   
Schattentief glitzert Wasser
durchs hohe Grasgehalm,
Sonnenstrahl funkelt darüber
findet in der Tiefe
Spiegelscherben,
die hell aufleuchten
wie verlornes
Feengold.

Krumm stehen
alte Bäume in buntem Laube
und werfen dunkles Flechtwerk
über diesen Dschungel
aus hüfthohen Gräsern
und Herbstblumen.

Das Dorngestrüpp dazwischen
wird zur gemeinen Falle.
Greift mit spitzen Krallen
nach Stoff, Haar, Gliedern
und hinterlässt feinste
Blutspuren auf der Haut

Spinngeweb funkelt
berührt von
erster Abendkühle.
Mit Nebeltau
so zart behängt,
als hätte man
süßeste Träume
daran aufgereiht.

Weicher Silbernebel
erhebt sich
aus dem Bache
und umhüllt mit
zarten Schleiern
uralte Bäume,
buntes Buschwerk
und hohen Grasgehalm.

Dicke Moospolster
wirken weich
und verlocken,
darin zu versinken.

Nässe dringt beharrlich
durch das Schuhwerk.
Doch endlich,
nass, zerzaust,
zerkratzt und verirrt,
findet man den Kreis
aus niedergetretenen
Gräsern.

Leises Flötenspiel
streift die Sinne
und der Herbstmond
ist silberhell
ans Himmelszelt
getreten.

Ein stilles Lächeln
zaubert sich
aufs Gesicht.
Zart erklingt
ein altes Lied.
Umgarnt die Sinne,
führt dich fort.

Folgst du ihm,
kommst du vielleicht
nie wieder.


@Anariel 21.09.2011
 

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