... für Leser und Schreiber.  

Du merkst es nicht

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22 Stimmen
   
© Benjamin Spirthahrm   
   
Auf dem Gipfel der Nacht ein Feuerblau
dort spielt sich ab was wir verschwiegen
Entschiedenheit zerreißt den Dunst
Trunkenheit zum großen Entwurf
du haderst während Tau an deinen Fingern haftet
ob es gut ist hier zu sein
mein Zittern könnte Kälte sein
im Januar ein Schwur
die Silbe fängst du ein
und klebst sie in der Nähe jenes Pochens auf gewebten Stoff
noch nicht auf Haut
auf der Hut zu sein
gefällt dir noch zu gut
Ich hafte mir den Ausdruck in die Nähe und du lachst
noch immer nichts zu tun
trotz Feuerrot
das sei ein Witz
würde es regnen – ich wüsste es nicht
du zögerst während Tau auf deinen Lippen glänzt
und viel zu viel von mir zu viel von dir zu wenig ist
die Stücke auszufüllen in denen nur Gedanken platzen
ihre Fetzen unsere Plätze besetzen und Applaus durch Venen schießt
bis jeder Zweifel aufgelöst in Gläsern schäumt
zum Bersten bringt
der Schluck zerstreut und die Frage bleibt
ob er es ist
der von Atemnot bedroht gebrechlich festen Schrittes nicht mehr zögern will
und hochgestochen Zeilen wirft weil seine Stimme nicht mehr reicht
weil nur etwas nicht mehr reicht
nur alles ist vom Gipfel dieser Nacht
vom Tag danach und der Nacht darauf
alles von diesem und jedem Kuss und Tau zwischen der Luft
hier spielt sich ab was wir verschwiegen
Entschiedenheit zerreißt den Dunst und Trunkenheit
zum großen Entwurf
im Januar ein Schwur
vielleicht
der Rest
vielleicht
im Februar
der Rest
einer
Erinnerung
am Ende bleibt nicht mehr viel Zeit
nur Gewissheit perlt herab von deiner Wange
über Lippen
und ihr Rot ist das Schönste
dieses Stechen der süßeste Schmerz
den du kennst
denn du kennst das Gefühl
das verblasst wenn es berührt viel eher verblüht als verwelkt
wie der Tag an dem du dachtest
wie oft hast du gedacht
bleib hier
doch jetzt
ein Wunsch nach Tau huscht leise
über Lippen
die noch küssen
die noch immer nicht verglüht
kaum hörbar auf dem Gipfel dieser Nacht
ist dein Flüstern feuerblau
du sagst „Leb' wohl!“
und merkst es nicht einmal
 

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