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Hexennachtgeträumt (Walpurgisnacht)

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©  Tis-Anariel   
   
Über dunklen Wiesengrunden,
geht ein Frühlingsfrischer Hauch.
Winterkälte bleibt verschwunden
und tief im Herz spürt man es auch.

Am Abend klingen Amsellieder
Grün sind nun beinah alle Bäume.
Es blüht nun alles endlich wieder.
Die Nacht ist voller Götterträume.

Hell lodern Flammen hoch hinauf.
Sie tanzen hier im weitem Kreise,
feiern den uralten Brauch
und sind heut Nacht mal gar nicht leise.

Singen im Trommellied gefangen,
Federn, Haare fliegen auf,
Körper winden sich wie Schlangen,
so feiern sie den Jahreslauf.

Summen liegt gar in der Luft,
wie nach Blitzen fühlt es sich an,
tief, berauschend Feuerduft,
dem man sich nicht entziehen kann.

Samtgepfote sieht mit Augenglut,
alte Pfade neu erstehen.
Verspürt es tief in ihrem Blut
und kann das Lied der Welt verstehen.

Weichschwinge gehört mit zum Kreise,
folgt auch nur ihren Pfad,
tanzt ihn auf Schwingen flüsterleise,
dreht auf ihre Art das Lebensrad.

Tanzen Frauen heute Nacht,
Magie im lichten Feuerschein.
Sind eines sie mit alter Macht.
Berauschen sich an Walpurgiswein.

In ihrem Herzen helles Band,
folgen sie dem Ruf, dem Klingen.
Fassen sich, Hand bei Hand,
wollen nun das Leben bringen.

Da liegt ein Glühen in der Nacht,
drüber leuchtet Mond milchweiß.
Fühlst du das ziehen fremder Macht,
folgst du dem Rufen ach so leis.

Folgst du dem Klingen und dem Glanz,
wo Götter steigen sacht hernieder.
Verlierst du dich im Hexentanz,
kehrst du vielleicht nie wieder.


©Anariel 30.04.2012
 

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