... für Leser und Schreiber.  

Honig und Tränen

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© Jürgen Hellweg   
   
Wilde Hunde zertreten den heiligen Boden dieser Lichtung.Die Säfte der Bäume sind wieder an ihren richtigen Plätzen. Und grünlich, explodierende Blätter und Zweige erfreuen sich an dem neuen Zeitalter frischer, aufgewühlter Erde. Dann kommt der Förster, schneidet die Rinde an, und trinkt den Nektar.
Hustende Tanne verlieren ihren Instinkt, siechen dahin, wenn nicht vorher die scharfen Äxte gewütet haben.

Es ist nicht kalt. Die Erderwärmung ermöglicht es den jungen Leuten hier auf der Waldlichtung, sich bunte Elektrokerzen in den Arsch zu schieben...und in andere Löcher zu spritzen...neue Leiden erschaffen...

Wildschweine grinsen voller Verachtung...sind noch in Reichweite...ein Schuss ertönt...und finden sich wieder auf dem frisch gedeckten Tisch, beäugt von furchtlosen Kinderfratzen...

Free Jazz rauscht aus den Lautsprechern. Der Saxophonist dröhnt so stark, das deine Milz reisst.
Ärgerlich suchst du einen Teufel, und findest nur einen katholischen Kinderschänder.
Süß und vielsagend klopft det Tequilla an deine Netzhaut. Vie zu spät geht die Sonne auf, und südliche Errektionen verblassen angesichts spöttischer Götter von griechischen Heldensagen.

Steck deinen Schwanz doch einfach in ein mit Harz
ausgefülltem Baumloch, und feiere die Sommersonnenwende im Wald, bis die Tränen sich in Honig verwandeln.
 

http://www.webstories.cc 30.04.2024 - 22:42:14