... für Leser und Schreiber.  

Dornige Wege

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© Michael Brushwood   
   
Giftige Dornen, die lautlos um mich rankten
Durchtrennten Wege, die leise Zuversicht tankten
Ein durchstochenes Herz die letzte Hoffnung raubte
An den Weg ins Jenseits ich nur noch glaubte

Ich war so müd' im Dunkel dieser schrecklich Kluft
Plötzlich schrie ich raus, den Frust aus voller Brust!
„Ihr Dornen - seid bloß nicht immer so gemein!
Lasst mich in euer sonniges Reich doch endlich rein!“

Doch die dreisten Dornen wollten's nicht
Sie schmetterten mir ins Angesicht
„Komm mir bloß nicht wiedermal zu nah!
Denn wir sagen nicht nur blablabla!”

Den wilden Dornen wollt' ich's fortan zeigen
Und mich nicht mehr vor ihnen so verneigen
Die Wege ins Glück respektlos abschnitten
Um schmalen Grat der Hoffnung zu verkitten

Hitziges Blut schwappte gierig aus meiner Haut
Das sich in mir im Groll der Jahre aufgestaut
Wirbelnde Ströme heißen Blutes mich so quälten
Die dünnste Fäden des Lebens erklecklich stählten

Zerhackt jene Dornen, die das Unheil einst gesegnet
Ungeahnte Kräfte im Rausch des Blutes mir begegnet
Zaghaftes Glück vor meinen Augen dennoch wankte
Da kleines Geröll die Schwermut immer noch rankte

Doch Clärchens Wonne frohlockte auf narbiger Haut.
Die das Eis in sprödem Herzen nunmehr aufgetaut
Die Kraft der Dornen wiesen mich in klare Schranken
Um am geraden Weg durch's Leben nicht zu kranken
 

http://www.webstories.cc 28.04.2024 - 04:06:36