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Totennachtgeträumt (Samhain)

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©  Tis-Anariel   
   
Ein kühler Hauch geht durch das Land
Nebeltüchter schweben blass und fahl
Der Wald trägt düster Totengewand
Durch die Nacht dringt Trommelhall.

Samtgepfote bleibt nicht im Haus,
durchstreift stattdessen dunkle Nacht.
Heut zieht es sie ganz weit hinaus,
hält stille ihre Katzenwacht.

Durch die Bäume geht Gemunkel,
flüstern locken dich Stimmen fort.
Sie feiern ihre Königin so dunkel
mit Feuer dort am alten Ort.

Lodert hoch, dort im altem Kreise,
Drumherum der wilde, düstre Tanz.
Er lockt auf schaurigschöne Weise
Das Jahresrad wir nun mehr ganz.

Dünner werden nun die Schleier,
Das Jahr geht still in Schatten ein.
Gerätst du in ihre wilde Totenfeier
wirst auch du eines mit allem sein.

Weichschwinge lässt sich treiben,
sieht auf die Welt mit klugem Blick.
Wer gehen wird und wer wird bleiben?
Ein jeder folgt seinem Geschick.

Zwischen Gräbern, kühler Hauch.
Nebel schwebt so blass und fahl.
Du und ich, wir spürens auch
In unsrem Blut der Trommel Hall.

Der Herr der Stürme steigt hernieder,
mit seiner Königin vereint im Tanz
Die Welt singt ihre Herbsttotenlieder.
Aus der Ferne lockt dich silbrig Glanz.

Hörst du ihr wispern in dieser Zeit,
bis du vielleicht von ihnen erkoren.
Doch folgst du lockender Dunkelheit
Gehst du vielleicht für immer verloren.


©Anariel 26.10.2012
 

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