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Rauhnachtgeträumt

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217 Stimmen
   
©  Tis-Anariel   
   
Über mondlichtfahle Wiesenweiten
hört und sieht man sie nun reiten.
Wilde Jagd wie Sturmesmacht
stürmt und reitet durch die Nacht.

Samtgepfote schleicht still dahin.
Wie immer folgt sie ihrem Sinn.
Sie kennt die wilden Nächte gut
und auch die Macht die darin ruht.

Wolken verschlingen Mondenlicht
Weichschwinge fliegt heute nicht.
Ihr Blick der glüht hell und klar,
sie betrachtet still die düstre Schar.

Der Herr der Stürme lauthals lacht,
sie folgen ihm durch jede Nacht.
Ihr Ruf klingt durch die Dunkelheit.
Die Schleier dünn sind zu dieser Zeit.

Klarer Hornstoß klingt durch die Luft.
Ein Klang der lockt und der dich ruft
hinaus in düsterschwarze Nachtgefilde.
Erweckt in dir das Dunkle, Wilde.

Es pocht durch Vene, Blut der Klang,
die Brust ist eng, das Herz dir bang.
Immer weiter lockt es, zieht dich fort,
bald findest du den alten Zauberort.

Hörst du den Tross, verbirg dich schnell
oder heb die Stimme, klar und hell.
Ist die Neugier groß, willst du sie sehn,
musst du mit der wilden Jagd dann gehen.

Willst du wirklich es wagen,
dann musst du laut ihnen das sagen.
“Ich bitte euch, so nehmt mich mit.
Ich will mit euch zum wildem Ritt!”

Doch lass dich warnen und dir sagen:
Gehst einmal du mit ihnen jagen
brauchst Stärke du und großen Mut,
dann spürst auch du den Ruf im Blut.

Hörst du den Hornstoß ferne klingen
Wird es in deinem Blut laut singen.
Es berauscht dich wie schwerer Wein
Für immer wirst du mit ihnen sein.

Doch blickt man dir ins Angesicht,
dann sieht man ihre Spuren nicht.
Doch hast du einmal wilde Jagd geschaut,
trägst ewig du ihr Zeichen unter deiner Haut.


©Anariel März 2013
 

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