... für Leser und Schreiber.  

Als ob im Hier Erlösung wäre

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© Ludwig Weibel   
   
Als ob im Hier Erlösung wäre, benehmen sich die vielerlei Versierten protzend und geniesserisch im Raritätenladen, den sie um ihr Eigensein errichtet haben. Schau es und hör auf, sie zu beneiden um den Glanz auf ihren Schienen, um die Narrenkappe auf dem Haupt und um den Anschein der Erfülltheit, den sie sich gegeben.
Beneidenswert ist nur, was Ich Mir Bin und deshalb auch empfehlenswert, es zu erringen. Gar füglich ist’s, in Meinen Stapfen still voranzugehn und gläubig Meinen Lichtern nachzufolgen in der Seins-Arena, der an Grösse nichts gebricht und die im Rang des Grandiosen steht vor aller Augen. Barhaupt sollst du vor dem Werke stehn, das einzig Meines Schaffens Zierde, Meines Wirkens Wohlerwogenheit und Meiner Schritte Tatkraft offenbart. Du meinst die Lage zu beherrschen auf dem Erdenplan und achtest nicht der Winzigkeit, die du bewegst, derweil Ich alles in der Zeit und in dem Ewigen galant, erfinderisch, liebreich und voll Feingefühl bewege. Wie heisst es doch in Schriften unvergänglichen Bedeutens, dass dem Herrlichen, der Ist, allein die Makellosigkeit und Ehre, Heiligkeit und Springflut der Vernunft, Redseligkeit und Wonne tiefen Schweigens zugeschrieben werden muss von allen, die da wahre Einsicht pflegen und sich um das Erringen eines Sinns im Leben müh’n.
Die Quote der um Klarheit und Gottseligkeit Bemühten ist nicht hoch. Man lässt sich gierig treiben und besinnt sich nicht auf das, was innen in präzisen Lettern mahnend aufgeschrieben steht. Wohl dem, der seinem Ohr die Feinheit anerzogen, Meiner Stimme Wohlklang und Erhabenheit zu hören und ihm zu Gehorchen. Heitersein und Meine Fülle vor dir sehn, sei alleweil dein Stil und deine Gangart, dein Erheben und herzinniges Bewähren.
 
http://www.webstories.cc 27.04.2024 - 11:00:20