... für Leser und Schreiber.  

Elvis - The Poor Boy is on the Line -

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©  Trainspotter   
   
I. Kapitel


Wie Sie vielleicht schon wussten, bin ich am 8. Januar 1935 in Tupelo, Mississipi in den Vereinigten
Staaten geboren.

Es war nach dem Bürgerkrieg, als die neue Eisenbahnlinie quer durch die Stadt gezogen
wurde, die der Region um Tupelo Wohlstand und ein unvorhergesehenes Wachstum der örtlichen Wirtschaft bescherten.

Die Häuser der Stadt standen damals zumeist auf kleinen Holzblöcken oder Stelzen um den Schäden durch das regelmässig, auftretende Hochwasser vorzubeugen.

Die Natur der Umgebung mit grünen Sümpfen und Laubwäldern war wunderschön anzusehen.

Als 1936 ein Tornado grosse Verwuestungen im Landstrich anrichtete war ich schon ein
Jahr auf der Welt, mein Zwillingsbruder Jesse 1 Jahr lang tot.

Meine Eltern heirateten 3 Jahre zuvor und mein Vater kam zwei Jahre danach für einige Zeit ins
Parchman Penitentiary, weil er zusammen mit meinem Onkel einen Scheck gefaelscht hatte, den sie benutzt hatten um mit dem Geld Kohle und Essen zu besorgen.

Mein Onkel Arnie war in der Familie als reaktionsschneller Mensch bekannt und ergriff mitsamt meinem 2jährigem Cousin Chester und Tante Lucy die sofortige Flucht nach Mexico als er von Vernons Verhaftung hörte und kehrte erst in den späten 60ern wieder in die USA und zu uns zurück.

Meine Mutter hatte ihnen zwar schnell verziehen aber sie konnte das Haus, in dem wir nun alleine wohnten, nicht mehr finanzieren.

So zogen wir durch die Gegend bis wir schliesslich 1946 wieder in Tupelo landeten und ich dort die Milan Junior High besuchte. Eine Schule, die schöne aber auch weniger schöne Erinnerungen für mich
bereithielt.

Ich hatte keine Wahl, aber wer hatte das damals schon?

Sie vielleicht?

Meine Mutter war überfürsorglich zu mir, da mein Zwillingsbruder tot zur Welt kam und diese
Fürsorge war ein Krux.

Ich brachte es nicht über das Herz Ihr meine Gedanken darüber deutlich zumachen und so wurde ich im Laufe der Jahre zum Aussenseiter.

Aber es heisst, man muss die Karten, die einem das Leben gibt annehmen und mit Freuden die Trümpfe darin finden und immer wieder ausspielen um zu überleben.

Manchmal muss man abwarten ob noch was besseres kommt, und manchmal weiss man, dass man verliert.
Nur, verlieren sie niemals den Humor oder lassen
sich zu unüberlegten Handlungen hinreissen.

Sie werden stets der Verlierer sein.

Nun will ich niemanden langweilen mit Geschichten, über den Umstand wie ich das Kartenspiel des Lebens oder singen lernte oder welche Frauen und Klamotten ich als Jugendlicher attraktiv fand.

Das alles kennen Sie zur Genüge.
Es steht alles in den Büchern.
Nur soviel, ich war nicht immer
berühmt.

Ich möchte Ihnen meine Geschichte erzählen, wie sie wirklich stattgefunden hat.Und dann, wenn Sie sie kennengelernt haben. Dann würde es mich freuen, wenn
Sie sich selbst ein Urteil bilden über mich, meine Familie, mein Leben und dem was danach kam.

Sie werden im Laufe meiner Geschichten auf Namen treffen, die Ihnen möglicherweis bekannt vorkommen werden.

Vielleicht werden Sie sich über einige Dinge ein neues Urteil bilden, vielleicht werden Sie mir auch nicht glauben.

Sie wollen wissen warum Priscilla ging, oder ob
ich wirklich drogenabhängig war?
Sie möchten das Rezept meiner Köchin für Ihre
Erdnussbuttersandwiches?
Wissen, ob Tom Parker mich in der Hand hatte oder
ich ein Muttersöhnchen war?

Ich will etwas von Ihnen und gebe Ihnen dafür etwas
zurück.

Ich will, dass sie mich freilassen.
den Elvis, den Sie zu kennen glauben.
Lassen Sie ihn einfach gehen, am Ende der Geschichte.

Dafür bekommen Sie von mir ein Gefühl.
Ein gutes Gefühl.
Sie werden einer derjenigen sein,
der die Wahrheit sieht.
für den Augenblick,
bevor Sie wieder in Ihre Welt zurückkehren.

Der Erste trägt immer das Risiko des Scheiterns,
Der Zweite erinnert sich noch daran,
der dritte und vierte hält das was da ist für selbstverständlich
und macht was damit,
der fünfte und sechste versemmelt es vielleicht,
der siebte und achte will es nicht mehr hergeben,
der neunte und zehnte überholt ihn,
und dann ist da wieder der erste,
und plötzlich ist der zweite besser,
oder der sechste,

und das war dann nur eine Mannschaft,
die zweite will nicht nur rocken
sondern bombardieren,
die dritte will blenden,
die vierte betäuben,
die fünfte verwirren,
die sechste gewinnen,
und so weiter und so weiter

und alle haben Sie gute Ideen.

nennen wir diese, meine Geschichte einen kleinen Führer durch die Popkultur von einem, der keine andere Wahl hatte.


„Que sera, sera,
whatever will be will be”


- Fortsetzung folgt –
 

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