... für Leser und Schreiber.  

Mein Traum vom 13.05.2007

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© Ben Pen   
   
Diesmal war ich entsandt, ein Königreich zu schützen. Allerdings wurde unser König von unsichtbarer Hand in die Länder des ewigen Eises getragen. Zwar war es ihm möglich, aus eigener Kraft zurückzukehren, jedoch lauerten ihm die Schergen des Feindes auf. Nun oblag es mir und meinen Mannen, jene bläulich schimmernden Kreaturen (fünf Meter messende Gottesanbeterinnen, riesenhafte Insekten mit Klauen und Schneiden aus Eis) hinzuhalten. Für diesen Zweck stopfte ich Dynamitstangen in meinen Rucksack. Und brachte sie gegen den Feind zum Einsatz. Tatsächlich gelang es unserem Herrn, sicher ins eigne Königreich zurückzukehren. Der eigentliche Feind schien derweil ein kleines Schläfchen zu halten.
Im nächsten Moment befand ich mich auf einer englischen Landstraße. Noch immer trug ich meinen Tornister mit Dynamit, nunmehr nur noch aus Knallfröschen bestehend. Diese Welt wirkte realer. Ein Rolls Royce kutschierte eine Lady und ihren Butler eine Straße entlang. Im Auf diese sollte ich einen Anschlag verüben. Zu Befehl, Mylord!
Jener schlug jedoch fehl, und ich flüchtete in dunklen Tann. Nach einigem Herumwandern hielt ich einen schwarzen Jeep an. Am Steuer hockte die Mutter meiner Freundin. Doch schien sie mich nicht zu erkennen. Ich erzählte ihr, ich sei ein guter Freund ihrer Tochter, gab die eine oder andere Einzelheit preis und konnte sie schließlich überreden, mich mitzunehmen.
Schon bald erreichten wir ein rustikales Häuschen. Es war von Bäumen umgeben. Regen hatte Hof und Straße aufgeweicht, letztere in einen schlammigen Pfad verwandelt. Über einer besonders großen Pfütze lag ein Ast. Meine Schwiegermutter in spe verblüffte ich mit dem Wissen darüber, dass der Kofferraum nur schwerlich wieder geschlossen werden konnte.
Wir gingen rein. Drinnen begegnete ich meiner Freundin, die mich zwar nicht zu kennen schien, der ich aber auf seltsame Art und Weise bekannt vorkam. Was ich mir nur dadurch erklären konnte, dass wir uns zu dem Zeitpunkt noch nicht getroffen hatten. Dennoch verband uns etwas, das uns einander vertraut erscheinen ließ. Wahrscheinlich war ich durch die Zeit gereist.
In den Einkäufen ihrer Mutter fand ich die Bestätigung: Ich hatte früher schon einmal von dieser absurden Version unsrer Vergangenheit geträumt, von einer Welt, die so viel anders war als die Realität und dennoch auf geteilter Basis existierte. Gemeinsam forschten wir weiter. Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen verwandelten wir uns in Comic-Mäuse und nahmen die Einläufe genauer unter die Lupe, Rettig, Spargel, Zwiebeln und Wurzeln. Derweil ich fürchtete, eine Katze könnte über meine Freundin herfallen …
 

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