... für Leser und Schreiber.  

Einige Gedanken zu bescheuerten Begriffen: Blitzermarathon

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© Stephan F Punkt   
   
Sehr geehrte Leser und Leserinnen,

dieser Tage war oft die Rede vom so genannten "Blitzermarathon".

Ich durfte nicht fassen, dass tatsächlich sämtliche Nachrichtenredakteure bei Funk und auch Fernsehen sich so unreflektierend dieser Vokabel bemächtigten.

Irgend so ein Dussel erfindet ein Schlagwort und alle fahren drauf ab. Niemand denkt mal etwas tiefer. Schade. Shame on you, denn: Was soll uns das denn sagen?

Wird da jemand während eines Marathonlaufes geblitzt? Rennt da einer schneller als die erlaubten 30 km/h an einem Kindergarten vorbei? Huuuh, das geht ja gaaaar nicht
(und schön die Hände überm Haupte zusammenschlagen - aber nicht zu laut: Das Altersheim nebenan...).

Nein, ich kann Sie alle aufklären: Am Start werden die Läufer, Autos, Laster etc. elektronisch erfasst (Chip in der Augenbraue des Läufers/Fahrers).
Nach bekannter Distanz (42,195 Kilometer) wird erneut geblitzt, wer dann die Strecke ungewöhnlich schnell absolvierte wird auf die gültigen Lenk- und Ruhezeiten hingewiesen und dem Verkehr für geraume Zeit entzogen. Zumindest dem in öffentlichem Raume.

Denkt hier mal jemand mit, außer mir???

Ein Marathon dauert etwa zwei Stunden, das haben mir kenianische Bekannte erzählt.
Wieso also erklärt man ein 24-Stunden-Blitzgewitter als Marathon?!

Da sind mir doch Begriffe wie Kompaktkontrolle, Dauerdrangsalieren, Beschleunigungsbestandsaufnahme oder schlicht Geschwindigkeitserfassung tausendmal lieber.

Liebe Journalisten: Bitte erstmal das eigene Hirn anschalten bevor ihr zur Arbeit geht. Manchmal funktioniert das auch selbständig...
 

http://www.webstories.cc 03.05.2024 - 22:12:03