... für Leser und Schreiber.  

Nichts zu tun (neuer Liedtext)

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© Wolfgang Reuter   
   
Ich sitz gelangweilt auf der Banke.
Die Sonne lacht, das wärmt so schön.
Und mich bewegt nur ein Gedanke:
Es kann mir gar nicht besser gehn.
Es tut so gut, sich auszuruhn
und nichts zu tun.

Und während ich behäbig döse,
stehn Flüchtlinge am Stacheldraht
an Grenzen, wo man hart und böse
kein Herz für Bombenopfer hat.
Man macht knallhart die Grenzen zu
in die EU.

Was soll das braune Rumgeschleime,
das Hass und Feindschaft nur bezweckt?
In Deutschland brennen Flüchtlingsheime -
auch ohne technischen Defekt.
Man schreit laut nach der Polizei.
Doch die hat frei.

Man sieht die Deutschen applaudieren,
wenn Flüchtlinge am Bahnhof sind.
Doch bald beginnt es schon zu frieren,
der Herbst schickt Regen, Sturm und Wind.
Im Winter wird’s dann kalt im Zelt.
Wer spendet Geld?

Das Wetter wird allmählich trüber.
Ein Schlauchboot sinkt im Mittelmeer.
Die Insel Lesbos quillt fast über.
Vom Balkan naht ein Flüchtlingsheer.
Ein Nazi findet Deutschland geil
und brüllt „Sieg heil!“

Ich sitz gelangweilt auf der Banke.
Die Sonne lacht, das wärmt so schön.
Und mich bewegt nur ein Gedanke:
Es kann mir gar nicht besser gehn.
Es tut so gut, sich auszuruhn
und nichts zu tun.

www.wolfgang-reuter.com, 16. 09. 2012
 

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