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Alltag bei der Erdraumflotte - Interview 001

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© Andreas Kretschmann   
   
Das Thema lautet: „Wie begegnen wir den wachsenden interkulturellen und politischen Konflikten auf der Erde und den damit verbundenen Initiativen die Erde weiter von der Erdraumflotte zu isolieren.

Miranda Raven: Liebe Zuschauer, Zuhörer und Leser der Flottennachrichten, in den letzten Monaten haben Sie mit Sicherheit die Meldungen über die interkulturellen und politischen Konflikte auf der Erde verfolgt. Aus diesem Anlass habe ich heute Rainer Fahrenheit, den Vorsitzenden des Systemvorstandes des Sol-Systems zu Gast. Herzlich willkommen Herr Fahrenheit!

Rainer Fahrenheit: Danke für die Einladung!

Miranda Raven: Herr Fahrenheit, es gibt zahlreiche Meldungen über politische und interkulturelle Spannungen auf der Erde, aufgrund dieser Spannungen hat das Flottenmanagement sich auch entschieden Gegen Anfang Februar das Hauptquartier der Erdraumflotte von der Erde in die Marskolonie zu verlegen. Außerdem wurden die Transferstationen des Passagiertransfernetzwerkes auf der Erde geschlossen und es gibt einige Lager im Flottenmanagement welche sich für eine weitere Isolierung der Erde von der Erdraumflotte aussprechen. In den letzten Tagen haben wir zahlreiche Anfragen von Flottenangehörigen und Bewohnern der zahlreichen Lebensräume erhalten welche sich um die Zukunft der Beziehungen zwischen der Erde und der Erdraumflotte drehen. Was können sie diesen besorgten Menschen, welche zum Teil Angehörige und Freunde auf der Erde haben über die Zukunft der Beziehungen zur Erde sagen?

Rainer Fahrenheit: Ja es gibt diese Initiativen für eine weitere Isolierung der Erde aber deren Unterstützer sind im Flottenmanagement in der Unterzahl. Bereits vor der Verlegung des Flottenhauptquartiers in die Marskolonie haben wir uns um eine Lösung bemüht eine weitere Isolierung der Erde zu verhindern. Die Verlegung des Flottenhauptquartiers und der Transferstationen sind jedoch keine Anzeichen für den Beginn einer Isolierung der Erde, sie dienen dem Schutz des administrativen Personals. Wir haben uns entschieden dieses von der Erde abzuziehen damit es im Fall der Eskalation der Konflikte auf der Erde nicht zwischen die Fronten gerät. Denjenigen welche eine weitere Isolierung der Erde befürchten kann ich an dieser Stelle versichern dass bereits Maßnahmen getroffen wurden um eine dauerhafte und feste Beziehung zwischen der Erde und der Erdraumflotte zu gewährleisten.

Miranda Raven: Können Sie an dieser Stelle schon eine konkrete Aussage machen wie diese Maßnahmen aussehen werden?

Rainer Fahrenheit: Glücklicher Weise ja, vor knapp einer Stunde habe ich die Genehmigung erhalten diese Informationen weiterzugeben. Das Flottenmanagement hat sich darauf verständigt den gesamten Bereich der von Menschen bewohnten Lebensräume im Rahmen einer Strukturreform zur „Terranischen Interstellaren Republik der Lebensräume“, kurz TIRL zu vereinen. Die Erde als Ursprungsplanet der Menschheit wird dieser Republik als Gründungsmitglied angehören und daher ein fester Bestandteil dieser Republik sein.

Miranda Raven: Ist schon bekannt bis wann diese Strukturreform vollendet wird?

Rainer Fahrenheit: Nach dem Stand der aktuellen Bemühungen werden wir am 22. März dieses Jahres die Terranische Interstellare Republik der Lebensräume ausrufen.

Miranda Raven: Gibt es schon verlässliche Aussagen wie diese Republik strukturiert sein wird oder wie genau ihre Verfassung aussehen wird?

Rainer Fahrenheit: Die Verfassung der Terranischen Interstellaren Republik der Lebensräume wird in groben Zügen der Verfassung der Föderation der vereinten Planeten aus den Startrek-Serien ähneln. Dabei ist jedoch zu beachten dass deren Text nur als Vorlage für die Verfassung unserer Republik diente, er ist keinesfalls als offizieller Gesetzestext zu verstehen.

Miranda Raven: Wie interpretieren Sie die bisherigen Fortschritte auf dem Weg zu dieser Strukturreform und glauben Sie dass dies der richtige Schritt ist?

Rainer Fahrenheit: Ich gehe davon aus dass wir den Zeitplan einhalten werden, die notwendigen Verträge wurden bereits von den meisten lokalen Regierungen der verschiedenen planetaren Kolonien, Stationen und auch von unseren Partnerorganisationen auf der Erde unterzeichnet. Was die Frage betrifft ob ich an die Richtigkeit dieses Schrittes glaube, da kann ich Ihnen versichern dass dem so ist.

Miranda Raven: Können Sie uns schon in groben Zügen erläutern was sich im einzelnen für uns als zukünftige Bürger der Terranischen Interstellaren Republik der Lebensräume im Vergleich zur derzeitigen Gesetzeslage ändern wird?

Rainer Fahrenheit: Für den Normalbürger einer Kolonie oder Raumstation wird es kaum spürbare Änderungen geben. Die Verfassung der Republik regelt hauptsächlich die Interaktion der verschiedenen Lebensräume untereinander und den Handel zwischen ihnen ohne in die lokale Gesetzgebung einzugreifen. Es gibt nur einige Ausnahmen für einen Einfluss auf die lokale Gesetzgebung in den verschiedenen Lebensräumen.

Miranda Raven: Ich glaube Ihre Antworten heute haben dazu geführt dass so manchem besorgten Menschen eine schwere Last von der Seele gefallen ist Herr Fahrenheit. Vielleicht ergibt es sich ja dass wir wenn die ersten Anlaufschwierigkeiten der neuen Republik bewältigt sind noch einmal an dieser Stelle miteinander sprechen.

Rainer Fahrenheit: Wenn die ersten Anlaufschwierigkeiten hinter uns liegen wird sich bestimmt eine Gelegenheit ergeben.

Miranda Raven: Dann bedanke ich mich bei Ihnen dafür dass Sie sich die Zeit für uns genommen haben und wünsche ihnen für die kommenden Tage noch viel Erfolg. Auf ein baldiges Wiedersehen!

Rainer Fahrenheit: Danke, auch für die Einladung ins Studio. Auf wiedersehen!
 

http://www.webstories.cc 28.03.2024 - 23:22:08