... für Leser und Schreiber.  

Das Wasser auf den Mühlen der Wahlkämpfer

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67 Stimmen
   
© Michael Brushwood   
   
Dreiundzwanzig Jahre sind nun schon gegangen
Seit die Menschenaugen bis zum Himmel langten
Doch die Wassermassen kannten kein Erbarmen
Pflügten sich durch Häuser, Straßen, schlugen Bahnen

Als  Wahlkampftrosse tourten durch das Wunderland
Ein Bayer sah die Macht bereits in seiner Hand
Auf dem Sessel noch der Niedersachse thronte
Der die treue Wählerschaft so brav verschonte

Den Naturgewalten verdankte er den Posten
"Dumpinglöhner" kamen voll auf ihre Kosten
Da Peters Mühlen unverdrossen mahlten 
Konnten die "Genossenaugen" hell erstrahlen

Jedoch nicht die der Neuzeitopfer in Goslar    
Dem Zorn göttlicher Macht stemmt sich die Bürgerschar
Morgenluft schnuppert die Blablaristengilde
Die gar Stimmenfluten führen mit im Schilde




Das Anliegen meines satirischen Gedichtes besteht darin, die Situation im Jahr der Jahrhundertflut (2002), mit der gegenwärtigen Situation zu verknüpfen. Und da drängen sich Vergleiche förmlich auf, zumal in beiden Jahren die Wähler an die Urnen gebeten wurden. Der Kanzlerkandidat von CDU und CSU Stoiber konnte einen hohen Vorsprung für sich verbuchen; bis die apokalyptisch anmutende Flutkatastrophe den Stuhl des Amtsinhabers Schröder rettete, der danach die einmalige Chance beim Schöpfe packte, und die größte Sozialreform in der Geschichte der Bundesrepublik (Hartz IV) aus der Taufe hob. Diesbezüglich erhebt sich für mich die Frage: Wäre die Einführung von Hartz-IV auch unter dem möglichen Kanzler Stoiber denkbar gewesen? Welche Auswirkungen könnte dieses neuerliche Hochwasserkatastrophe auf den aktuellen Wahlkampf haben?
 

http://www.webstories.cc 03.05.2024 - 18:35:58