... für Leser und Schreiber.  

Die Zeit und das Pferd

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©  doska   
   
Die heut´ge Zeit ist laut und wild,
der Kühlschrank knarrt, der Wecker schrillt,
die Autos brausen, Handys pfeifen,
am Himmel ziehen Flieger Streifen,
man isst das Frühstück halb im stehn,
beim Abendbrot wird ferngesehn.

Die Welt ist groß, doch oft recht klein.
Man kann darin gefangen sein.
Auch Zeit ist knapp, will Menschenmassen
wohl kaum zur Ruhe kommen lassen.

“Ich bin nervös!” sagt der Gescheite.
“Mir fehlt die Freiheit, fehlt die Weite!
Wo gibt es Tiere, Kinderlachen?
Ob Tiere Kinder glücklich machen?“

Und so steigt der Stellenwert
ganz besonders für das PFERD!

Zwar ist es vorne reichlich munter
und hinten rutscht man manchmal runter,
doch die Mitte, bitte sehr,
gibt nun wirklich etwas her!

Sie schaukelt mild dich her und hin
im gleichen Takt, doch ohne Sinn!
Sie rüttelt wild und wunderbar
den Körper durch und auch das Haar.

Es weht die Mähne, schwebt die Seele
und du rufst laut aus ganzer Kehle:
“Hab´ heut´ keine Zeit für die Zeit!”
 

http://www.webstories.cc 29.04.2024 - 17:01:33