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Die Dämon Welt (Kapitel 4)

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©  Littlemimi   
   
4.Kapitel
Training
Als ich aufwachte war, das erste was ich wahr nahm mein schmerzendes Bein. Erst dann schaute ich mich um und merkte, dass ich bei irgendjemand war, den ich nicht kannte.
Ich richtete mich auf. Mir wurde dabei leicht schwindelig. Anscheinend hatte ich mich doch mehr verausgabt, als gedacht.
Ich schaute mich weiter um und stellte fest, dass ich in einer Holzhütte war. Das Zimmer, im welchen ich lag, hatte was von einem Schlafzimmer. Der Kleiderschrank stand etwas offen und ein paar Klamotten lagen auf den Boden. Doch überall lagen Bücher und Zettel. Sie bedeckten fast den ganzen Boden.
Dann hörte ich wie eine Tür auf ging.
„Gut, du bist wieder Wach“, hörte ich einen alten Mann, der leicht erleichtert klang.
Ich schaute ihn nur an und sah zu, wie er ein Tablett mit Essen auf einen kleinen Tisch stellte.
„Mach dir keine Sorgen, ich werde dir nichts tun. Du bist vor mir einfach zusammengebrochen und da du auch noch verletzt warst, habe ich dich hier her gebracht um deine Wunden zu versorgen. Da alle ziemlich beschäftig waren ging das schneller“, erklärte er.
„Danke“, bedankte ich mich und ließ ihn nicht aus den Augen.
„Wie unhöflich von mir. Da entführe ich schon die Herrscherin des Weitreiches und stelle mich noch nicht mal vor. Mein Name ist Slen“, stellte er sich vor, mit einem Grinsen im Gesicht.
„Ich glaube den Namen habe ich schon mal gehört“, antwortete ich, da ich mir dachte, dass es überflüssig wäre mich noch mal vorzustellen, wenn er meinen Namen schon kannte.
„Woher denn?“ wollte er wissen, nahm sich ein Stuhl und setzte sich zu mir.
„Von Erzählungen. Er soll ein guter Freund und die rechte Hand von dem letzten König gewesen sein. Und der Stärke den es gab in sämtlichen Ländern. Aber das sind nur Erzählungen. Märchen, könnte man auch sagen und daran glaub ich nicht wirklich“, antwortete ich.
„Warum nicht?“ fragte er weiter.
„Weil das nur Geschichten sind. Ausgedacht von irgendwelchen Leuten, wo noch mehr hinzugefügt wurde bei Anderen“, sagte ich.
„An jeder Geschichte ist auch etwas Wahres dran“, belehrte er mich.
Ich schaute ihn nur an.
„Nun gut“, sagte er, stand auf und ging zur Tür: „Ruh dich erst mal weiter aus und iss was.“
Dann ging er und schloss hinter sich die Tür.
Ich stand auf und humpelte zu dem kleinen Tisch und setzte mich hin. Ich hatte lange nicht mehr so ein leckeres Frühstück gesehen. Ich fing auch sofort an zu essen. Es schmeckte auch so gut es aus sah und ich genoss jeden bissen. Nach dem Essen stand ich auf und ging zu Slen.
„Ich muss zurück“, kam ich rein.
„Es hindert dich niemand dran. Folge einfach den Weg. Er bringt dich direkt zur Stadt“, sagte er.
Er schaute mich dabei nicht mal. Er stand einfach nur in der Küche, die genauso vollgepackt mit Büchern und Zetteln was, wie das Schlafzimmer. Ich vermutete, dass die anderen Räume auch so aussahen.
„Danke, dass Sie sich um mich gekümmert haben“, sagte ich, ging zur Tür und machte sie auf.
Doch ich ging nicht raus. Der Himmel war düster.
„Was ist los? Wolltest du nicht gehen?“ fragte er mich.
„Die Stadt. Was ist mit ihr passiert?“ fragte ich ihn, drehte mich dann um und schaute ihn an.
„Die Beiden jungen Männer haben gegeneinander gekämpft. Der Jüngere, der ehemalige Herrscher des Neidreichs, hat mir einer gewaltigen Kraft zurückgeschlagen und dabei nicht nur den Jungen getroffen. Auch ein Teil der Stadt wurde als Tribut für diesen Sieg gezahlt“, erklärte er.
Ich schaute ihn nur geschockte an.
„Weißt du ob er das Überlebt hat?“ fragte ich nach dem ich wieder Worte fand.
„Ich weiß es nicht“, antwortete er.
„Ich hätte nur noch eine Frage. Sie sind haben sich zurückgezogen, doch auch heute gibt es niemanden, der es mit Ihnen aufnehmen könnte. Darum bitte ich Sie. Bringen sie mir bei wie man richtig Kämpft“, bat ich ihn und schaute ihn nur erwartungsvoll an.
„Hör auf mich zu Siezen. Da fühl ich mich ja gleich noch älter. Nun du kannst Kämpfen. Es gibt nichts, was ich dir beibringen könnte“, meinte er nur.
„Ich bin aber nicht stark genug. Ich konnte niemanden beschützen. Ich flehe dich an“, bettelte ich. „Na gut“, seufzte er.
„Vielen Dank“, bedankte ich mich.
„Dafür musst du allerdings hierbleiben und es gibt noch etwas, was du vorher wissen solltest“, sagte er und schaute mich an.
„Was denn?“ fragte ich ihn nur.
„Es hat etwas mit deiner Vergangenheit zu tun“, sagte er und verließ die Küche.
Ich folgte ihm ins Schlafzimmer, wo er sich erst mal hinsetzte.
„Bist du dir sicher, dass du das hören willst?“ fragte er und schaute mich ziemlich ernst an.
„Ja, denke schon. So schlimm kann es ja nicht werden“, antwortete ich.
„Gut, dann setz dich. Es könnte lange dauern, dir das alles zu erzählen“, sagte er und wendete sich mit seinem Blick von mir ab.
Ich tat was er sagte und setzte mich aufs Bett.
„Wie dir bekannt gab es mal ein König, der über die gesamte Dämon Welt geherrscht hatte. Bis er vor fast hundert Jahren verschwand. Viele sind davon überzeugt, dass er Tod ist. Ich hatte vorher noch einen letzten Befehl von ihm bekommen. Ich sollte seinen Kindern beibringen seine Gabe anzuwenden“, erklärte er.
Ich saß nur da und hörte ihn aufmerksam zu.
„Du und dein Bruder, ihr besitzt diese außergewöhnliche Gabe. Dein Bruder hat sie schon entdeckt und weiß sie auch einzusetzen. Er hat sein Weg mit ihr gefunden und ich werde dir helfen, deine Freizusetzten. Wie du sie benutzt hängt aber allein von dir ab“, sagte er und schaute mich an.
„Willst du damit etwa sagen ich besitze die Kraft des Königs?!“ frate ich ziemlich überrascht nach und schaute ihn auch genauso an.
„Ja“, antwortete ich nur.
„Wie?“ fragte ich nur.
„Du bist die Tochter des Dämon Königs“, antwortete er nur.
„Das kann nicht sein. Mein Vater war ein Reisender. Er hat meine Mutter im Stich gelassen. Soll mitten in der Nacht abgehauen sein. Und ich kenne Bilder von ihm. Er sah dem König so überhaupt nicht ähnlich!“, stellte ich klar.
„Die Geschichte ist mir bekannt. Eure Mutter hat das zum Schutz getan und ihm gebeten das auch geheim zu halten“, meinte er.
Ich schaute ihn nur an und sagte nichts mehr. Was sollte ich auch sagen. Mein ganzes Leben basiert auf einer Lüge.
„Ich lass dich jetzt erst mal alleine. Und sobald es dir wieder besser geht fangen wir mit dem Training an“, sagte er und ließ mich dann erst mal mit meinen Gedanken alleine.
Ich brauchte noch ein paar Tage, bis ich wieder Fit war. In der Zeit schrieb ich Tim ein Brief in dem ich ihn erklärte, was passiert ist und ihn darum bat auf das Reich ein wenig auf zu passen.
Ich stand vor Slen und schaute ihn nur an.
„Ich möchte das du dich auf diese bestimmte Kraft konzentrierst“, sagte er, als wäre es das einfachste auf der Welt.
„Wie soll ich das machen? Ich weiß ja nicht mal was es für eine Kraft ist“, meinte ich.
„Das wirst du schon merken“, antwortete er nur.
Ich schloss die Augen und konzentrierte mich. Da ich nicht wusste auf was ich mich konzentrieren sollte konzentrierte ich mich einfach auf alles. Auf meine eigene Kraft.
Ich spürte wie sie im mir floss. Die Elemente, die ich als Tattoo auf den Rücken hatte, spürte ich immer deutlicher. Nach kurzer Zeit auch um mich herum. Die Erde unter meinen Füßen. Wie sie bei jedem Schritt der gemacht wurde bebte. Ich hatte das vor her nie gemerkt. Der Wind der durch die Blätter wehte. Nicht nur durch die Blätter auch durch meine Haare, die mir ins Gesicht flogen. Ich spürte auch das Wasser, wie es tief unter der Erde floss und die Wärme um mich herum. Ich spürte alles auf einmal.
Und dann spürte ich etwas Andres. Ich spürte wie diese Kräfte mit einander Harmonierten. Doch es gab noch etwas. Etwas was ich noch nie gespürt habe. Es war kein besonders angenehmes Gefühl. Es war fast so, als ob alles um mich herum sich hasste.
Ich machte die Augen wieder auf und schaute Slen nur an.
„Du scheinst es gespürt zu haben. Mit dieser Kraft kann man verbinden, was man sich nie hätte vorstellen können oder zerstören, was seit Urzeiten zusammengehörte. Dein Bruder hat mit der Kraft den Weg der Zerstörung gewählt, wie wir gesehen haben“, sagte er und schaute mich an.
„Aber wenn es eine Kraft ist die nur der König hatte, wie willst du mir dann beibringen mit ihr zu kämpfen?“ fragte ich ihn.
„Ich bringe dir nicht bei, wie du mit ihr kämpfst. Dazu bin ich gar nicht in der Lage. Ich werde dir Wege zeigen, wie du sie kontrollieren kannst“, korrigierte er mich.
„Aber wie?“ fragte ich ihn.
„Indem ich dir zeige wie du mit den anderen Kräften besser umgehst. So habe ich auch dem König geholfen mit der Kraft umzugehen“, erklärte er.
„Okay“, sagte ich nur.
„Dann lass uns auch gleich anfangen. Setzt dich hin und Meditiere“, sagte er nur.
Ich schaute ihn nur an.
„Setzt dich einfach hin und fang an. Versuch das wahrzunehmen was um dich herum geschieht“, sagte er und deute mit seiner Hand auf den Boden.
Ich setzte mich dann im Schneidersitz auf den Boden und schloss die Augen. Stunden lang saß ich einfach nur da. Ich hörte und spürte den Wind um mich herum. Ich spürte auch, dass Slen hin und wieder mal an mir vorbei ging. Da ich ihn nicht anschaute, wusste ich nicht, was er tat. Ich spürte auch den Boden der Gefühlt mit jeder Minute immer härter wurde.
„Das sollte erst mal reichen“, hörte ich Slen irgendwann.
Ich machte die Augen auf und schaute ihn an. Dann stand ich auf. Von dem langen sitzen taten meine Beine weh. Doch es verging wieder. Ich ging rein und Slen stellte das Essen auf den Tisch. Dann setzte er sich hin. Ich setzte mich zu ihm und fing an zu essen.
„Was hat es eigentlich mit den ganzen Zetteln auf sich?“ fragte ich ihn.
Er schwieg einfach nur. Ich schaute ihn kurz noch mal an, bevor ich weiter aß.
Am nächsten Tag ging es weiter mit dem Training.
„Heute trainieren wir deine Kräfte. Und zwar die Ursprungsform der Kräfte“, sagte er.
„Okay, wie?“ fragte ich.
„Nutze die Elemente sowie sie sind und versuche mit ihnen die Ziele zu zerstören“, erklärte er.
Ich tat was er sagte und versuchte die Ziele zu zerstören. Es war schwerer als gedacht. Ich wollte immer etwas aus den Elementen machen aber das durfte ich ja nicht. Ich war auch mehr damit beschäftigt, nichts draus zu machen. Es war auch anstrengender als gedacht. Ich musste es den ganzen Tag lang machen.
Und daraus bestand das ganze Training. Den einen Tag meditierte ich draußen, auch wenn es regnete und den anderen Tag trainierte ich meine Kräfte. Ich immer und immer besser und nach einigen Monaten konnte ich auch die andere Kraft einsetzten. Auch wenn sie noch recht schwach war.
„Slen, das musst du dir anschauen!“ rief ich zu ihm als ich sah, wie er grade wiederkam.
„Was ist denn?“ fragte er und kam zu mir.
„Schau“, antwortete ich nur und streckte meine Hand nach vorne.
Von ihr ging ein goldschimmernder Nebelschleier aus. Er sank nur auf den Boden, bewegte sich langsam auf eins der Ziele zu und hüllte ihn komplett ein. Dann machte ich aus meiner flachen Hand eine Faust und das Ziel zersprang. Und es blieb bei dem Ziel.
„Sehr gut“, lobte er mich und ging dann rein.
Stolz auf diese Leistung folgte ich ihm. Sonst hatte ich immer die Anderen Ziele drum herum auch noch beschädigt.
„Ich kann jetzt mit der Kraft Sachen zerstören. Aber du hast erzählt man kann mit ihr auch Sachen vereinen. Wie?“ fragte ich ihn.
„Ich habe dir doch gesagt, dass ich dir nicht beibringen kann wie du mit der Kraft umgehen kannst. Das wirst du selbst herausfinden müssen“, antwortete er nur.
„Okay“, antwortete ich nur und ließ mich auf einen Stuhl nieder.
„Ich habe heute deine Freunde und deinen Bruder getroffen. Sie vermissen dich“, sagte er.
„Ich vermiss sie auch sehr. Ich hoffe ich sehe sie bald“, sagte ich nur. „Das wirst du, spätestens wenn du mit deinem Training fertig bist und das dauert bestimmt nicht mehr lange“, sagte er und schaute mich nur mit einem Lächeln an.
 

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