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Frühlingsgefühle

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©  Eure Erben   
   
Nachfolgendes entstand aus einer milden Existenzkrise, es war sehr schnell geschrieben. Ich behaupte weder, dass ich etwas zu sagen hätte, was nicht anderswo schon eloquenter geschrieben steht, noch, dass ich dichten könnte - nichtsdestotrotz:




Frühlingsgefühle - ich hasse mein Leben
Dies albern-sinnfreie Streben
Das heuchelnde Kämpfen
Zitternd in Krämpfen
Das suchen nach Zielen
Nach Werten zu schielen
Zu hoffen, gut zu sein
Genug zu sein
Verdient zu haben
Die wunderlich' Gaben
Am Leben zu sein-
Ein Mensch zu sein

Die wunderlich' Gaben
Die Freiheit zu haben
Ein Ziel zu erstreben
- denn das heißt es, Leben -
Ein Ziel für sich finden,
Vor dem erblinden,
Vor dem Tod.
Oh diese Not
Die Freiheit zu haben
Gar wunderlich Gaben,
Gar wunderlich Fluch
Die Freiheit zu haben
An Zielen zu darben

Noch ich suche, noch ich strebe,
Denn ich hoffe, wenn ich lebe
Dass der Tag einst kommen werde
Wenn schwarz-kalte Friedhofserde
Mich bedeckt, mich legt zur Ruh'
Hier lieg' ich dann und da stehst du

Und weißt zu singen
Epen voll von all den Dingen
Von Eifersucht und eitlem Tand
Verzweiflung, Flucht und Weltenbrand
Von den Opfern und den Sünden
Die ich tat, ich wollt nur finden
Was mich antreibt, trieb mich an
Das ich dereinst träumen kann
Von Linderung in Himmelsdingen
Die die Erkenntnis mir erbringen

Dass der Sinn, das Ziel des ganzen
Die Melodei, zu der wir tanzen,
Das Lied, das uns're Pfade zeichnet
Als Gift in uns'ren Venen schleichet
Sich eines Tages offenbarte
Des Tages, auf den ich lang schon warte
Strebend nach dem Zweck des Strebens
Suchend nach dem Sinn des Lebens
Verlebe ich die Zeit bis dann
Kämpfe mit der Schwermut Bann
Flieh' dem Morgen, fürcht' den Abend
Wenn an all dem Leid sich labend
All die Trauer bricht herein
In Schmerz und Pein - das Leben mein
 

http://www.webstories.cc 28.04.2024 - 00:38:53