... für Leser und Schreiber.  

Der Wanderer

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© Simon Herbert   
   
Die Sonne erlischt, ein Tag ist vorüber,
Ihm folgt ein klare, stille Nacht.
In welcher der Mond zu neuem Leben erwacht,
Und in der weiten Ferne hebt ein Mann seine Hände.

Er streckt sie den leuchtenden Sternen entgegen.
Er ist alt, grau und weise,
Kommt zurück von einer langen Reise
Und bittet den Allmächtigen um seinen Segen.

Denn was er fand, als er kehrte zurück,
Erfüllte ihn mit tiefer Trauer und großem Schmerz.
Etwas in ihm zerbrach, vermutlich sein Herz,
Da nichts geblieben war (von seiner Heimat) in einem Stück.

Voll Sehnsucht denkt er an die alten Zeiten,
Wohl wissend, daß sie nimmer wiederkehren;
Dann drängt es ihn, sein Bitten zu vermehren,
Und ein heller Strahl vom gleißenden Himmel fällt,
Ihn zu geleiten zu des Vaters Zelt.
 

http://www.webstories.cc 03.05.2024 - 19:40:47