... für Leser und Schreiber.  

Ausserhalb der Illusion

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©  blue   
   
Leise Musik spielt.
Sanft, fast zärtlich, durchschwebt sie den Raum.
Leises Geflüster aus jeder Ecke.
Lächeln.
Ab und zu unterbricht das klirren eines Glases,das immerwährende summen der Stimmen.
Eine Dame streckt graziös ihre Hand, damit der edle Herr sie ergreift. Hände die sich berühren. Ein kurzer Blick in die Auge, ein lächeln im Mundwinkel.
Kellner eilen durch die von Menschen gesäumten Gänge.
Eilen hier hin und dort hin.
Eifrig, Freudig , an der Gesellschaft teil zu haben.
Ein lautes Fluchen aus der Küche.
Sofort unterbrochen von einer sanften Frauenstimme.
Sanft wie Seide.Ob diese Frau nur in Seide gekleidet ist? Ich weiß es nicht, denn ich kann sie nicht sehn.
Ich verfolge das geschehen. Beobachte die Leute, die wie perfekt hier her zu passen scheinen. Sie fügen sich nahtlos in das Gesammtbild. Jeder von ihnen eine andere Facette des Bildes, gezeichnet von einem unbekannten Künstler.Die Musik schwillt etwas an, wie zu einem Tusch. Es wird eine Rede gehalten. Ein Mann steht am Ende des langen Tisches,gehüllt in seinen steifen grauen Anzug. Das grau melierte Haar gut sitzend? Oder ist es ein Toupe? Wer weiß das schon.
Die geladenen Gäste lauschen gespannt den ausführungen des Mannes der soviel Integrietät versprüht. Ob er jemals was anderes getragen hat als diesen Anzug, der so gut zu passen scheint?
Klatschen, Nicht enden wollender Beifall. Es war wohl eine gute Rede. Ich habe nicht zugehört. Kann nichts mit diesen Worten anfangen. Es ist wohl eine andere Sprache, die ich nicht kenne. Vieleicht eine geheimsprache so wie wir es uns früher ausgedacht haben. Niemand hat mir erzählt wie man sie versteht.
Nicht unweit von mir eine Familie, als ich näher hinsehe, fällt mir auf, das das meine Familie ist. Die lächelnden Gesichter sind mir vertraut. Sie passen in diese Bild wie jeder andere hier. Der Raum ist gut beheizt. Es es brennt ein Feuer im eleganten Kamin, der sicher teuer war. Leise Klingen der Gläser als man auf den anderen Trinkt.

Ich stehe am Rande. Schaue. Höre diese Sprache die ich nicht verstehe. Wohl erfunden damit ich nicht mitreden kann. Ich gehöre nicht dazu, lebe ausserhalb der Illusion.
Als ich ein Teil des Bildes war und bemerkte das es eine Illusion ist, wollte ich ausserhalb dieser ilussion leben. Ich dachte ich wähle den einfachen Weg, würde weiter hin dazugehören, nur würde ich mehr wissen als sie.
Doch nun bin ich kein Gast mehr auf dieser party.
Kein Farbklecks in diesem Bild.
Ich stehe im Dunkel, in der Kälte, ausserhalb der Illusion. Hier bin ich nicht alleine. Es gibt andere Menschen, so wie ich. Die kommen und gehen. Nachdem sie eine Weile hier gelebt haben, gehen sie mit Freude zurück in die Welt der Illusion. Und wenn sie sich wieder nahtlos ins ganze fügen,scheint es so, als vergessen sie die Welt, ausserhalb der Illusion.

Ich weiß es nicht und werde es auch nicht erfahren.
Ich werde nicht zurückkehren in die welt der illusion.
Bleibe hier , ausserhalb. Es ist manchmal kalt hier und recht zugig. Im Winter brennt kein Feuer das einen Wärmt. Und doch friere ich nicht immer. Es passiert selten das ich friere. Denn ich bin ja nicht allein , ausserhalb der Illusion. Ich spüre den warmen druck einer Hand in meiner. Kann den zugehörigen Körper nicht sehen. Spüre nur das warme Licht, das in mein Herz gesendet wird. Tag um Tag.
Ich kenne ihn, ihn der mir wärem schenkt, selbst ausserhalb der Ilusion. Doch in die Augen schauen kann ich ihm nicht. Ist er eine Illusion?? Eine Illusion, ausserhalb der Illusionen?
Ich weiß es nicht.
Spüre nur den stätigen druck seiner hand. Wenn er eine Illusion ist, will ich für immer für diese Illusion leben!
Aber vieleichtn ist DIESE Illusion die einzige Wahrheit...?! Ausserhalb DIESER Illusion kann und will ich nicht leben. Ich entscheide mich für die Illusion, für ihn. In Gedanken zwar, ohne es auszusprechen, aber ich tue es! Und wieder habe ich den schwerern weg gewählt.
 

http://www.webstories.cc 20.05.2024 - 08:32:56