Große Lesediskussion möglich!

Der Ernst, 16.03.2004
  Wie entfacht man eine lehafte Diskussion über Lesegewohnheiten, Vorlieben und Literatur im allgemeinen?

Ein Versuch:
Ich gebe eine Bücherliste (subjektiv aus meinen Lieblingsbüchern, gerade populären Werken - obwohl ich selber aus praktischen Gründen ein Freund älterer Literatur bin - und einigen "Standardwerken" zusammengestellt) an und warte darauf, was einige von Euch zu dem einen oder anderen Buch zu sagen haben. Das könnte, wenn ich Glück habe, in einer allgemeinen Diskussion über Literatur münden. Ich wünsche mir beispielsweise, daß jemand einen Kommentar über ein Buch, einen Autor, die Wirkung eines bestimmten Werkes auf das eigene Leben etc. abgibt, der dann wieder von jemandem anderen kommentiert wird und so weiter. Am Ende wissen wir (falls die Liste von Euch erweitert wird) viel darüber, was uns alle so am Lesen und Schreiben fasziniert!
Auch Kommentare, die nichts mit meiner Liste zu tun haben, wären da interessant - falls sie irgendwie zum Thema passen (vielleicht auch andernfalls...).

Die "Anregungsliste":

"Die Brüder Karamasow" von Fjodor Dostojewski

"Der Gott der kleinen Dinge" von Arundhati Roy

"Der Herr der Ringe" Von J.R.R. Tolkien

"Faust I und II" von J.W. Goethe

"Der alte Mann und das Meer" von Ernest Hemingway

"Der große Gatsby" von F.S. Fitzgerald

"Harry Potter Bd. 1 -?" von Rowling

"Briefe in die chinesische Vergangenheit" von Herbert Rosendorfer

"1984" von George Orwell

"Krieg und Frieden" von Leo Tolstoi

"Das Neue Testament"

"Ecce Homo" von Friedrich Nietzsche

"Siddharta" von Hermann Hesse

"Der Ozeanpianist" von Allessandro Barricco

"Winnetou I, II, III" von Karl May

"Hamlet" von Shakespeare

"Leila und Madschnun" von Nizami

"Die satanischen Verse" von Salman Rushdie

"Echnaton" von Nagib Machfus

"Das Bildnis des Dorian Gray" von Oscar Wilde

"Die Wahlverwandtschaften" von Goethe

"Über den Fluß und in die Wälder" von Ernest Hemingway

"Der Seewolf" von Jack London

"Moby Dick" von Hermann Melville

"Das Dschungelbuch/ das neue Dschungelbuch" von Rudyard Kipling

"Die Klavierspielerin" von Elfriede Jelinek

"Die Stadt der Blinden" von Jose Saramago

"Der Alchimist" von Paolo Coelho

"Die Pest" von Albert Camus

"Leviathan" von Julien Green

"Die Häupter meiner Lieben" von Ingrid Noll...

Die Liste ließe sich ewig fortzestzen (ich hab nicht jedes Werk gelesen...), aber ich denke sie bietet bereits jetzt genug "Angriffsfläche".
ich möchte nur sagen, daß mir Dostojewski sehr oft geholfen hat Nächstenliebe als solche zu schätzen und daß mich Nietzsche meist zur Verweiflung bringt......
   
 
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Antworten einfaltenWolfgang Borchert´s Gesamtwerk Oliver
18.03.2004 - 16:12:29
 .hab´ ich mir schon zweimal in der Bücherei ausgeliehen.
Zwei Geschichten (Die Hundeblume, Sisyphus) und ein Theaterstück (Draußen vor der Tür) sind mir besonders im Gedächtnis geblieben.
Die Geschichten und Dichtungen von Borchert empfinde ich als sehr nah an der Realität weil sie
die Umstände des Lebens gleichwertig behandeln ohne sie einander gleichzumachen.
Außerdem empfinde ich den Humor als einen verzweifelten, deshalb aber umso intensiveren.
antworten
Antworten einfaltenNeue Anregung Der Ernst
18.03.2004 - 12:44:34
 Frage:
Was war für Euch das wichtigste Buch eures Lebens?
antworten
Antworten einfaltenDas wichtigste Buch meines Lebens... Stefan Steinmetz
18.03.2004 - 18:19:47
 ...existiert so nicht!
Es sind mehrere und einige, die mal wichtig waren, sind mir heute sowas von sch...egal!
Richtig gut gefallen mir Bücher, die Gefühle wecken. Die Handlung eines Romans kann noch so gut und spannend sein, wenn ich keine Gefühle entwickele, ist mir das Buch wurscht.
Kriege ich aber Herzklopfen vor Angst um jemanden, oder ärgere mich tierisch über einen, oder sonst was (Hass, Wut, Angst, Trauer, Freude usw) dann hat das Buch immerhin Chancen...
Warum mir bestimmte Bücher gefallen kann ich aber nicht recht sagen. Es liegt nicht allein am Schreibstil, das steht mal fest. Stephen King hat einige Gute geschrieben, aber ich mag nicht mal die Hälfte dessen, was er schrieb.
Bei ES mochte ich die ungeheuer lebendigen Beschreibungen der Kinder und ihrer Empfindungen, wenn sie zB dem Monster gegenüber standen oder wenn der fette Junge in Bevy verliebt ist.

sonstige Lieblingsbücher, die mir gerade so einfallen:
1984 (grausam, gemein, Wut erzeugend, auch Trostlosigkeit)
Das doppelte Lottchen (erst mit 19 Jahren gelesen und steht immer noch ganz oben in meiner Lieblingsliste, sonst aber nix von Kästner)
Der Sommer geht (SF von Michael Coney, tolle Beschreibung einer total fremden Natur gepaart mit einer wahrhaft bezaubernden Liebesgeschichte zwischen zwei Kids, die gerade in die Pubertät kommen)
Das Geheimnis der Puppe (von Petra Hammesfahr, Ehepaar kauft altes Landhaus, dort spukt ein kleines Kind, sie nehmen es bei sich auf, aber zum Schluss stirbt es. Todtraurig und perfekt geschildert: die Szenen aus dem Leben des Kindes, die immer wieder in die Haupthandlung eingeschoben sind)
Mehr fällt mir im Moment nicht ein, aber ich habe Dutzende Favoriten.
Ich mag zB die älteren Sachen von Dean Koonz wie Brandzeichen und überhaupt Horror, wobei die beste Kurzgeschichte von Stephen King aber kein Horror ist: Die letzte Sprosse.
antworten
Antworten einfaltenmeine lieblingsschriftstellerin... Becci
17.03.2004 - 16:47:19
 ...ist derzeit Connie Palmen. Ein Freund schenkte mir ihr erstes Buch ("Die Gesetze") letztes Jahr zur Adventszeit und seitdem bin ich begeistert :) Inzwischen hab ich auch "Die Freundschaft" gelesen und das nächste Buch ("I.M. - In Memorian") wartet schon auf mich.antworten
Antworten einfaltenDas Gute ist, ich weiß genau, was ich die letzte drei Jahre gelesen habe... Compuexe
16.03.2004 - 19:30:51
 Folgende Titel wurden gefunden ...

"Abschied in Casablanca" von Peter Zeindler
"Anruf aus Suite 117" von Marcus Winter
"Augen der Angst " von Andrew Klavan
"Ausgeliefert" von Lee Child
"Barcelona Blues" von Jürgen Benvenuti
"Big Deal oder Der Stecher von Mainz" von Dieter Schmidt
"Blauer Skorpion" von Bill Pronzini
"Blutprinzessin" von Jean-Patrick Manchette
"Boten des Todes" von Olov Svedelid
"Cézanne geht immer - Ein Kunst-Krimi" von Heiner Boehncke, Jan Schalm
"Das Duell - Ein Felidae-Roman" von Akif Pirinçci
"Das Gesicht der Wahrheit" von Richard Price
"Das Grab im Plixholz - Ein Krimi KARL Roman" von Eberhard Kunkel
"Das Labyrinth" von David Baldacci
"Das achte Gebot" von Anne Holt
"Das einzige Kind" von Anne Holt
"Das ohmsche Gesetz" von Martin Muser
"Das schlafende Geheimnis" von Paullina Simons
"Das vergessene Kind" von John Matthews
"Denis Piper" von Volker Bauer
"Der Tag des Gerichts " von Olov Svedelid
"Der Tequila-Effekt" von Rolo Diez
"Der Zar von Brooklyn" von Ulrich Schmid
"Der blaue Hammer" von Ross Macdonald
"Der nackte Sohn" von Michael Kiesen
"Der rote Sonntag - Ein Fall für Commissario De Luca" von Carlo Lucarelli
"Der zweite Mord" von Helene Tursten
"Dicke Fische" von Carl Hiaasen
"Die Trägheit der Krokodile" von Jürgen Benvenuti
"Die Wahrheit" von David Baldacci
"Die dunkle Seite" von Frank Schätzing
"Domstadt-Blues" von Achim Mehnert
"Drei rote Vierecke auf schwarzem Grund" von Tonino Benacquista
"Dunkler Morgen" von Bill Pronzini
"EisNacht - Ein Lucas-Davenport-Roman" von John Sandford
"Eiszeit" von Stefan Ummenhofer, Alexander Rieckhoff
"Equinox" von Jörg Juretzka
"Feindschaftsdienst - Dave Brandstetters dritter Fall" von Joseph Hansen
"Filmriss" von Mani Beckmann
"Flucht vor Armageddon - Der Fall Weißensteiner" von Ulrike Rainer
"GROMEK - Die Moral des Tötens" von Michael Lutz
"Gier" von Garry Disher
"Grabes Stimme" von P.M. Carlson
"Größenwahn - Ein Jack-Reacher-Roman" von Lee Child
"Göttliches Gift" von Uwe Birnstein
"Hassels Hölle" von Olov Svedelid
"Herzsprung - Ein Tschonnie-Tschenett-Roman" von Kurt Lanthaler
"Himmelsblut" von Marcello Fois
"Hinterhalt" von Garry Disher
"Homer und ein Freund aus alten Tagen" von Michael Böhm
"Honolulu Baby" von Stefan Winges
"Im Zeichen des Löwen" von Anne Holt, Berit Reiss-Andersen
"In kalter Absicht" von Anne Holt
"In letzter Sekunde - Ein Jack-Reacher-Roman" von Lee Child
"Jazz" von Martin Schüller
"Killer" von Martin Schüller
"King" von Martin Schüller
"King of Pain" von Helge Thielking
"Kleinstadtidyll in Flammen - Ein Politkrimi" von Peter Behrens
"Kühler Grund" von Stephen Booth
"Larchmütz 5632" von Jean-Bernard Pouy
"Lautlos" von Frank Schätzing
"Liebermans Entscheidung" von Stuart M. Kaminsky
"Liebermans Gesetz" von Stuart M. Kaminsky
"Liebermans Juwel" von Stuart M. Kaminsky
"Liebermans Wahnsinn" von Stuart M. Kaminsky
"Mord im Abseits" von Titus Simon
"Mordshunger" von Frank Schätzing
"Moulin Rouge, Las Vegas" von Bill Moody
"Nacht über Oberstdorf" von Nessa Altura
"Nachteis" von Stephen Coonts
"Neubohns Krimihäppchen" von Ralf Neubohn
"Philippa Brentano und die Geisterfahrer" von B. Bach
"Piraten" von Olov Svedelid
"Plötzliche Stille" von Danuta Reah
"Rache" von Jon Ewo
"Raid und der Brandstifter" von Harri Nykänen
"Remora" von Jürgen Benvenuti
"Schafe & Killer - Ein Nannen-Krimi" von Michael Bresser, Martin Springenberg
"SchattenNächte" von Bill Pronzini
"Schule des Todes - Ein Lucas-Davenport-Roman" von John Sandford
"Schwärzer als ein schwarzes Schaf" von Harri Nykänen
"Sein Bruder Kain" von Anne Perry
"Sein wahres Gesicht - Ein Jack-Reacher-Roman" von Lee Child
"Siamesische Hunde" von D.B. Blettenberg
"Solo Hand" von Bill Moody
"Spur der Wölfe" von Dennis Lehane
"Spur nach Süden" von Stuart M. Kaminsky
"Sündenfall" von Jess Walter
"Tom Clancys Net Force 3 - Ehrenkodex" von Tom Clancy, Steve Pieczenik
"Torpedo" von Jon Ewo
"Toter Macho - Guter Macho" von Dieter Bauer
"Tucano Lodge" von Jan Reuter
"Tödliche Absicht - Ein Jack-Reacher-Roman" von Lee Child
"Tödliche Fremde" von Bill Pronzini
"Tödliche Séance" von Roberta Rogow
"Töte mich zuerst" von Kate Morgenroth
"Unter die Haut" von Carl Hiaasen
"Verrat" von Jac. Toes
"Versandet" von Peter Wark
"Von Ratten und Menschen" von Holger Biedermann
"Wiedergänger" von Olov Svedelid
"Wiener Blut" von Adrian Mathews
"Zeit der Rache - Ein Jack-Reacher-Roman" von Lee Child
"Über jeden Verdacht erhaben - Ein Coq Rouge Thriller" von Jan Guillou

Alle zu finden bei www.krimi-forum.de inklusive der dazugehörigen Rezensionen. :-)
antworten
Antworten einfalten"Der Alchimist"... Heidi StN
16.03.2004 - 18:37:43
 ist mein Lieblingsbuch, das schönste Werk von Paulo Coelho, obwohl mir seine anderen Bücher auch sehr gefallen haben!
hm, dann wäre da Ingrid Noll, ihre humorvollen Bücher habe ich auch gern gelesen...
aber wenn ich an Ernst Hemingways "Der alte Mann und das Meer" denke, wird mir schlecht!! Es war das erste Buch in meinem Leben, das ich NICHT mochte!! Wir mussten es in der Schule lesen, und es war wirklich absolut nicht mein Geschmack....

zu deiner Liste würde ich gerne einige Autoren/innen hinzufügen, auch wenn ihr Werk mehr zu den Unterhaltungsromanen als zu die sogenannte "große Literatur" gehört (da du aber Rowling auch genannt hast, glaube ich das du nicht nur über "besonders wertvolle Werke" diskutieren willst!):

Donna Leon, Joy Fielding, Ken Follett, John Grisham, Henning Mankell, Michael Cordy, Mary Higgins Clark oder Andrea Camilleri um nur einige meiner Lieblingsautoren zu nennen.

zur Zeit lese ich Stefanie Gerckes "Ein Land, das Himmel heißt" - spannend, aber nicht ganz das, was ich gerne lese. Was liest ihr denn grad?

Gruß,
Heidi StN
antworten
Antworten einfalten Der Ernst
16.03.2004 - 19:39:42
 Ja, diesen Coelho mochte ich auch sehr gern, er ist ja in einem anderen Kommentar mit dem Siddharta von Hesse verglichen wurden. ich denke, daß Coelho mit einer äußerst positiven lebenseinstellung schreibt und grad deshalb junge Leser stark anspricht, die auf Sinnsuche sind oder einfach gerne spannende Erzählungen lesen.
Hemingway ist ein Sonderkapitel. Kaum ein Schrftsteller war so sehr auf Selbstdarstellung bedacht, aber andererseits hat er wirklich großartige Sachen geschrieben. "Der alte Mann und das Meer" ist ein sehr stilles Buch und eigentlich sehr tief. Die Handlung ist zwar simpel und wenn man sich gern an spannenden Handlungen orientiert, dann ist man sicher enttäuscht (hinzu kommt noch eine sehr trockene Sprache), andererseit beschreibt Hemingway hier einen einfachen, unerschütterlichen Lebenswillen, der an sich schon ein sehr schlichtes, aber wunderbares Ideal darstellt: Ein "Ja" zum menschlichen Leben.
Übrigens hat mir auch Camilieri bis jetzt sehr gut gefallen.
Zur Zeit les ich... hm.... bin grad Zwischen "Tartuffe" von Moliere und "King Lear" von Shakespeare. Schuld ist meine kleine Schwester, die in der Schule grad ein paar Dramen durchnimmt und mir wieder Lust drauf gemacht hat.
antworten
Antworten einfaltenOkay, ein paar Eindrücke von mir. Mes Calinum
16.03.2004 - 12:37:26
 Da entdecke ich erst einmal zwei meiner Lieblingsbücher: Der Alchimist von Coelho und Siddhartha von Hesse. Beide oberflächlich betrachtet recht ähnlich. Ein junger Mann begibt sich auf die Reise auf der Suche nach dem Sinn des Lebens oder das Leben zu erfahren. Sie regen beide sehr zum Nachdenken und Diskutieren an, was sie für mich so interessant gemacht hat. Das sind Bücher, die nicht vergehen und die man auch gerne mehr als nur einmal liest.

Dann haben wir die beiden Fantasy-Werke, Herr der Ringe und die Harry Potter Reihe.
Ich denke, dass Herr der Ringe sicher einen Anspruch für sich hat, während Potter eher leichte Kost ist.
Bei Herr der Ringe habe ich allerdings gemerkt, dass ich lieber den Schwerpunkt auf den Charakteren liegen habe, als auf dem Milieu. Machte für mich Herr der Ringe manchmal ziemlich zäh.
Ähnlich ging es mir da auch bei den Harry Potter Bänden 4 und 5. Ich mag's nicht, wenn ewig ausgeholt wird und man nicht zu nem Punkt kommt, war bei Teil 5 sehr extrem.

Mit 1984 bin ich noch nicht fertig. Hatte eine deutsche Übersetzung angefangen zu lesen, die einfach grauenvoll war. Hoffe, die Originalfassung wird sprachlich etwas besser sein.
antworten
Antworten einfalten
16.03.2004 - 19:44:45
 Seh ich auch so. Halte den Siddharta aber für die - sprachlich - vollkommenere Dichtung (gut, ich hab Coelho ja nie im Original glesen....).
Von 1984 hab ich auch eine nicht unanstrengende Übersetzung gelesen, aber wirklich schlimm wird's ja erst mit der Übersetzung bei poetischen Werken, wo dann zwischen "noch schöner" und Katastrophe" bis "Neuschöpfung" alles drinnen ist.
Potter hat mich nie begeistert (das ganze Drumherum hat mich vom Lesen abgeschreckt und weil ich die Sache für unpoetisch halte, da war der E.T.A. Hoffmann schon ein fantastischerer Dichter als die Rowling..
antworten
Antworten einfaltenOrwell: 1984 Stefan Steinmetz
18.03.2004 - 18:10:36
 Zuerst dachte ich, das ist ein ganz normales Science-Fiction-Buch. Denkste! Schon der Anfang ist ziemlich düster und das steigert sich schnell. Mir persönlich fehlten mehr Rückblenden, die zeigten, wie es dazu gekommen war, dass „Big Brother“ die Herrschaft übernehmen konnte.
Die Beschreibung der perfekten Unterdrückung durch einen gesichtslosen totalitären Staat kommt super rüber. Eklig: die Erklärung dafür: Weil eine kleine Machtelite einfach machtgeil ist. Das wird einfach so ausgesprochen mitten im Foltern. Brrrrr!!!
In Deutsch ist es nicht so doll zu lesen. Vor allem die Ausdrücke wie Minilieb, doppel-plus-ungut und so kommen einfach nicht richtig rüber. Zum Beispiel gibt es in der englischen Fassung den Ausdruck: „I wish I was unliving here!“ (ich wünschte, ich unlebte hier…klingt in deutsch voll daneben!)
Beeindruckend war der Schluss. Natürlich erwartete ich eine Art Happyend. Als zum Schluss das steht: Er liebte den großen Bruder!, warf ich das Buch aufkreischend vor Wut, Ekel und Abscheu in die Ecke und kreischte ihm sogar noch mal hinterher wie ein stinkesauerer Orang-Utan. Das hat mich echt gepackt.
Ist lesenswert.
Wer gut genug Englisch kann sollte sich aber UNBEDINGT die englische Originalversion reinziehen. Gibt’s bei amazon.uk

Mes: LIES es in ENGLISCH!!! Unknow the german version!
antworten
Antworten einfalten1984/Verschiedene Zugänge Der Ernst
19.03.2004 - 00:54:36
 Ja, so ist das mit dem Buch....
Einiges wirkt tatsächlich ein wenig unproportional, aber im Grunde ist es einer der am stärksten machtkritischen Romane, die es gibt.
Zu deinem Posting von wegen "wichtigstes Buch deines Lebens" kann ich nur sagen: Wie verschieden doch die Zugänge zur Literatur sein können.... Natürlich sucht fast jeder Unterhaltung im Lesen von Belletristik, aber dabei hat es doch für jeden eine eigene Bedeutung. Für jemanden, der so wie du liest, kann es vermutlich kein "wichtigstes Buch" geben, außer einem, das vielleicht den eigenen Schreibstil stark beeinflußt hat. Du würdest wahrscheinlich eher unterteilen in "spannendstes", "interessantestes" etc.
Bei mir geht's meistens um die konkrete Auswirkung eines Buches auf meine Denkweise und da haben mich Dostojewskis große Romane und Arundhati Roy ("The God of Small Things") stark beeinflußt, Mut gemacht und spirituellen Rückhalt geschaffen - Literatur, die zugleich dunkel und lebensbejahend hell sein kann. Bei mir haben sich vermutlich die Felder Religion und Philosophie stark auf meine literarische Kost ausgewirkt, während ich die rein emotionalen Dinge (von Spaß bis Verzweiflung und Liebe) eher in Musik "konsumiere" oder ausdrücke, das kann natürlich auch umgekehrt sein. Ein Philosoph aber, der nur "hochgeistige" Literatur liest und sich keine "Thrills" von irgendwo sonst holt, könnte nur entweder erleuchtet oder todlangweilig sein.
Anyway: Jedem sein Zugang, das Lesen ist frei!
antworten
Antworten einfaltenZu "verschiedene Zugänge"... Stefan Steinmetz
19.03.2004 - 14:59:47
 Solche Infos und Denkanstöße hole ich mir eher aus Fachliteratur und da lese ich eigentlich alles was mir unter die Griffel kommt.
Ich habe übers Jahr verteilt sogenannte "Fimmel". Zum Beispiel letztes Jahr Januar den "Segelfimmel". Also las ich Bücher und Hefte übers Segeln, Jachten, alte Schiffe etc.
vor kurzem hatte ich den Haustierfimmel. Lass alles über Katzen, Skorpione und Vogelspinnen, Eidechsen, Fische, Hunde
Dann ist es GEschichte oder Psychologie...usw...
antworten
Antworten einfaltenDas ist... Lies
16.03.2004 - 08:36:34
 zwar ein zeitaufwendiges Projekt, aber die Nur-Leser bei Webstories könnten daran Spass haben.

Diejenigen, die selber schreiben, werden sich darauf dann wieder nicht so unbedingt einlassen können , weil die Zeit dazu einfach jetzt schon fehlt.

Wahrscheinlich bekommst Du aber von den Nur-Lesern nicht das entsprechende Feedback, denn sie schreiben ja selbst nicht unbedingt gerne.

Aber versuchs doch...wer weiß..

Gruß Lies
antworten
Antworten einfaltenKleiner Zusatz Der Ernst
16.03.2004 - 03:11:08
 Ganz toll wäre es, wenn jemand ein Buch aus der Liste oder ein eigenes Lieblingsbuch auswählt, darüber einen eigenen Kommentar schreibt und dann verschiedene kleine Diskussionsrunden über einzelne Werke entstehen. Man könnte allerhand dabei lernen!
Falls ich mich eben wiederholt haben sollte: Ich wollte es nur als besondere Anregung betonen.
antworten
Antworten einfaltenGeht das nicht durcheinander? Mes Calinum
16.03.2004 - 23:38:29
 Aber okay:
Ein Werk, das ich erst vor eingen Wochen gelesen habe und das mir sehr gut gefallen hat, ist Goethes "Die Leiden des jungen Werther".
Hat mich sehr berührt, weil ich denke, dass das Thema auch noch heute irgendwie aktuell ist. Allerdings war ich schon überrascht, dass es damals wohl zu einer erhöhten Selbstmordrate geführt hat. Ob man das wohl damit vergleichen kann, dass heute die Kids alle ne weiße Eule haben wollen, nachdem sie Potter gelesen haben? *g*
Ein Buch als Hype funktionierte aber auch damals schon sehr gut und es ist vermutlich das Werk zum Thema Selbstmord wegen unerwiderter Liebe.

Wobei ich mir schon die ganze Zeit den Kopf zerbrösel, ob es ein Gegenstück in der Weltliteratur gibt, in dem der/die Leidende das Objekt der Begierde umbringt, wegen unerwiderter Liebe. Ist vielleicht sehr naheliegend, aber mir kommt keins in den Sinn.

Ansonsten hätten wir ja noch den Klassiker Romeo und Julia, wo sich beide für den Tod entschließen, weil die Liebe nicht erlaubt wird.
antworten
Antworten einfaltenGeorg Buechners "Woyzeck"! Regina
17.03.2004 - 10:59:17
 Woyzeck ist darin ein armer Stadtsoldat, verliebt in Marie, Vater irhes Kindes, darf sie aber nicht heiraten, weil er dafuer die Zustimmung seines Vorgesetzten braucht, der sie aber nicht erteilt, weil er zu arm ist. Nach und nach wendet sich Marie einem Major zu und das Drama nimmt seinen Lauf...antworten
Antworten einfaltenDanke! Mes Calinum
17.03.2004 - 15:25:43
 Darauf wäre ich jetzt nicht gekommen, weil ich es nicht gelesen habe, aber das ist eigentlich ein bekanntes Werk.antworten
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