Guter Rat ist teuer

kleiner möchtegernpoet, 17.07.2004
  hallo zusammen
ich bin seit ner Weile mit meiner Story "dasLebenaus einem Blickw." bei Verlagen hausieren gegangen, danach versuchte ich es bei Agenturen. Schon bei Verlage bekam ich teils nette Rückmeldungen nicht in Form eines Standartbriefes, die meinte die Story wäre super, nur eben vom Publikumsfeld schwierig zu verkaufen. Vor einer Weile hab ich von der Agentur von Klaus Middendorf ein Angebot bekommen. Mein Manuskript bräuche erst ein Lektorat und dann wolle er es in die Agentur nehmen. Etwas überrascht war ich vom Lektoratspreis um die 8000 Euro. Warf es zuerst gleich weg, begann dann nach einer Weile halt doch darüber nach zu denken.
Also Rat von der Webstoriesgemeinde: Wenn niemand schreibt, "machs unbedingt, du hast was wichtiges übersehen", werf ich das Angebot in den Müll!
   
 
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Antworten einfaltendanke für die vielen gratisRatschläge kl. Möchtegernponzius
17.07.2004 - 22:03:52
 so jetzt hab ich mal alles durchgelesen.
Wegen Seitenzahl: er schreibt, er wolle von 120 auf 150 Seiten aufstocken.
Aber egal, wie s halt so ist bei grossen Träumen, da sind solche Verlockungen viel stärker und schwieriger ab zulehnen.
danke, werd mich mal sonst wegen Lektoraten umsehen, ihr habt mir ja schon ein paar Adressen gegeben
gruss kl. MöchtegernohneLektoratgenuggutschreiben
antworten
Antworten einfaltenHallo ... Sheila McLane
17.07.2004 - 20:07:46
 wirf das Angebot in den Müll!!!

Damit verdient die 'Agentur' und ist versteckte Abzocke. Denn selbst wenn sie es lektoriert haben, geben sie dir keine Garantie, dass sie es an den Verlag bringen (können). Aber sie haben schon ihr (überteuertes) Geschäft gemacht.
Interessierte Verlage haben ihr eigenes Lektorat oder arbeiten mit freiberuflichen Lektoren zusammen und das kostet den Autor keinen Cent. Wenn du selbst der Meinung bist, es bräuche ein Lektorat, dann suche dir privat jemanden, das ist wesentlich billiger.

Aber etwas ganz anderes. Wenn es sich bei deiner Story 'nur' um 79 Standardmanuskriptseiten und dabei nicht um eine Kindergeschichte handelt, dann könnte das durchaus ein Ablehnungsgrund sein. Für einen Heftroman werden rd. 100 Seiten verlangt und das ergibt gedruckt 65 Seiten bzw. für ein Taschenheft 150 Seiten und gedruckt zw. 120/130 Seiten. Für einen Roman werden Minimum 250 - 300 Seiten verlangt. Deine Story ist also für ein Buch mit Kurzgeschichten zu lang (rd. 51,5 Seiten) und für einen Roman viel zu kurz. Vielleicht ist das der Grund für die Ablehnungen und event. solltest du dir Gedanken machen, ob du nicht noch mehr Nebenhandlungen einbauen kannst, damit es ein Roman wird ...

Nur so eine Überlegung.

Liebe Grüße

Sheila
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Antworten einfaltenNachtrag ... Sheila McLane
17.07.2004 - 20:42:48
 damit es klarer wird:

für ein 250-300 Seiten Manuskript zahlt ein Verlag einem Newcomer zwischen 2.000 - 4.000 Euro Honorar (okay, es soll auch Ausnahmefälle mit 8.000 gegeben haben). Nun folgende Rechnung:

Middendorf kassiert für das Lektorat 8.000 Euro,
vorausgesetzt, er macht sich die Arbeit und bringt das Manuskript wirklich an den Verlag und vorausgesetzt, er verhandelt seeehr gut, erhältst du (hochgegriffen) 4.000 Euro (brutto versteht sich), davon kassiert er nochmals zwischen 15 -25 % ab (normales Vermittlungshonorar eines Agenten) also zwischen 600 - 1000 Euro. Vater Staat kassiert ebenfalls von dir rd. 25 % Steuern (aber von den 4.000 Euro) also nochmals ./. 1.000 Euro.
Dir bleiben also rd. 2.000 Euro Netto, während Middendorf schon knapp/rd. 9.000 Euro auf seinem Konto von dir hat.

Aber wie gesagt, die Rechnung mit dem Honorar ist sehr hoch gegriffen, da es sich ja um kein Romanformat handelt. Der Gewinner ist und bleibt auf jeden Fall Middendorf. Und kommt mir jetzt bloß nicht mit der Rechnung, was ein Lektorat an Kosten zu bestreiten hat. Das ist nämlich einzig und allein die Rechnung des Unternehmers und als 'freier Selbstständiger' hat mich nur mein eigenes 'Unternehmen' zu interessieren. Nicht das des Agenten, des Lektors oder des Verlages. Entweder geht deren Rechnung auf oder nicht. Middendorf interessiert es nämlich auch nicht, woher Autor die 8.000 Euro nimmt und wie viel er davon wieder hereinbekommt.

Liebe Grüße
Sheila
antworten
Antworten einfaltenDer Lektoratspreis ist okay! Stefan Steinmetz
17.07.2004 - 15:02:09
 Aber keiner zwingt dich, den zu bezahlen. Lektorat ist immer noch der Job der VERLAGE!antworten
Antworten einfaltenWenn du einen seriösen Lektor suchst,.. Compuexe
17.07.2004 - 12:10:27
 ...dann geh mal zu http://peterpuppe.de/
und mach mit ihm ne Probelektorierung aus.
antworten
Antworten einfaltenVersuche es Mal hier: Norma B.
17.07.2004 - 12:07:21
 www.textkraft.de

Die wirken auf mich seriös und ihr Konzept macht auf mich einen guten Eindruck. Selbst habe ich sie allerdings noch nicht in Anspruch genommen, weil ich glücklicherweise befreundete Autoren und Testleser habe, die sich meiner Texte annehmen.
antworten
Antworten einfaltenVergiss es bloss, dafür 8000 Euro zu zahlen, Compuexe
17.07.2004 - 12:01:18
 ...das ist reiner Wucher.
Probier es weiter an den Mann, bzw. an den Verlag zu bringen, aber lass dich auf solche Summen auf keinen Fall ein.
antworten
Antworten einfaltenda frag ich mich hexy
17.07.2004 - 12:04:42
 was bei 8000€ drin sein sollen, das diesen preis berechtigt, und wieviel nachher an der story verdient werden soll, das diese vorkosten gerechtfertigt ... ist das eine romanvorlage oder eine kurzgeschichte?antworten
Antworten einfalten@ Hexy: Bei 8.000 Euro ist ein ganz normales Lektorat drin! Stefan Steinmetz
17.07.2004 - 15:08:30
 Für einen KURZEN Roman. Soviel kostet das nun mal. Vergiss nicht: unser Drecksstaat bekommt mehr als die HÄLFTE des Geldes!
Auch bei Verlagen ist es nicht billiger, bloß die machen es auf eigene Rechnung. Möchtegernpoet braucht ja nicht zahlen. Wenn ein Verlag Interesse hat, wird er das Lektorat schon selbst übernehmen.
Was glaubst du denn, wieso die Verlage kaum Neulinge annehmen? Weil ein Hardcoverbuch mit allem Drum und Dran rund 30.000 bis 50.000 Euro im Vorfeld kostet und dann ist noch kein einziges Exemplar verkauft.

Diese genannten Kosten sind bei allen Agenturen ungefähr gleich (bei den Verlagen auch, aber die verlangen das Geld nicht von den Schreibern).
antworten
Antworten einfaltenNe kleine Rechnung: Stefan Steinmetz
17.07.2004 - 17:23:55
 Eine Manuskriptseite zu lektorieren, d.h. durchlesen, Rechtschreibfehler ausmerzen, Zeitfehler, Ausdruck und Co und dann noch mit dem Autor zu telefonieren oder Email zu schicken, das dauert im Schnitt 20 Minuten.
Bei einem Roman von 300 Seiten kommt man so auf rund 100 Stunden Arbeit. 8.000 geteilt durch 100 macht läppische 80 Euro Stundenlohn. Steuern davon weg, bleiben höchstens 40 Euro und davon sind zu bezahlen: Büro, Computer, Post, Miete, Mitarbeiter, Sekretärin und all der Palawatsch. Zum guten Schluss kommt der Lektor auf ein simples Arbeitergehalt.
Ich verstehe nicht, wie man das unverschämt nennen kann. Ich glaube, ihr alle lebt in Wolkenkuckucksheim und träumt Kleinkinderträume.
*lol*
antworten
Antworten einfaltenStefan, bei seinem "Roman" geht es um... Compuexe
17.07.2004 - 18:58:12
 ...keine 300, sondern um 79 Seiten.

Die Honorarforderungen von Lektoren liegt im Schnitt etwa bei 35.- Euro die Stunde. Pro Normseite bei etwa 6.- Euro im Schnitt.
6x79 = 474.- Euro.
Selbst 1000 .- Euro würde ich noch verstehen, wenn zusätzliche Dinge zu klären sind, oder wenn pauschal abgerechnet wird, aber auf keinen Fall 8.000.-!
Soviel zum Thema Wolkenkuckucksheim.
Nachzulesen auch hier: http://www.vfll.de/pages/honorare.html
antworten
Antworten einfalten79? Stefan Steinmetz
17.07.2004 - 20:48:11
 Ja das ist dann echt happig.
Aber wie gesagt: Lektorat ist Sache des Verlags, nicht des Schriftstellers. Des Schriftstellers Sache ist es, die Schrift zu stellen.
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