VERGESSENE REGION - VERGESSENES LEID -VERGESSENE MENSCHEN

NewWolz, 12.09.2004
  Da gab es in Russland etwas schlimmes >Geiselnahme in der Schule und der unsinnige Tot der Geiseln, das Leid der Kinder<
Da werden im arabischen Raum Menschen gefoltert und zum Tode verurteilt weil sie gegen den Glauben verstoßen haben.
Da hauen sich Israelis und Palästinenser gegenseitig die Köpfe ein.
In Spanien und Irland prallen die Volksgruppen aufeinander.
Und-und- und.
Alles Themen über die man reden und Schreiben kann, Themen die in vielen Menschen Wut, Ekel und Mitgefühl für die Opfer hervorrufen.
Bei all den schlimmen Ereignissen wird jedoch eins vergessen und keiner der in seinen Geschichten Politische oder Politiknahe Themen aufgreift schreibt darüber.
Doch diese Autoren sind nicht alleine. Politiker und Medienmacher sind da nicht besser.
Wenn im Ausland was passiert wird ausführlich darüber gesprochen und geschrieben.
Was ist mit den Menschen in unserer Region?
Ist das Leben in Österreich und Deutschland so Problemlos?
Gibt es da keine Kinder in Waisenhäusern, die liebe Eltern suchen. Muß ein Deutscher Bundeskanzler ein russisches Kind aufnehmen, müssen Promis Kinder aus fernen Ländern adoptieren? Unser zusammenleben mit Türken z.B. besteht auch nicht aus Friede, Freude und Eierkuchen.
Wäre es nicht besser erstmal unsere eigenen Probleme zu verarbeiten.
Ich glaube wir und unsere Mitbürger sind es auch wert vom schreibenden Volk erwähnt zu werden. Ausserdem kann, wenn hier alles stimmt im Ausland besser und überzeugender geholfen werden.
Ich beschäftige mich in meinen Geschichten nicht mit Politik und glaube auch nicht an eine einprägsame Storie, die ich darüber schreiben könnte. Politik war noch nie so mein Ding. Darum lass ich es. Doch es gibt genug Leute hier auf WS die es drauf haben.
Denkt mal an die Probleme in unseren Ländern.
   
 
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Antworten einfaltenSensibilisierung... Oliver
13.09.2004 - 08:57:18
 für die eigenen Probleme ist wichtig.
Was der einzelne dann daraus macht, wird die Zeit schon zeigen.
Ich hatte das Posting von NewWolz für einen Aufruf bzw. Anstoß gehalten, und bin mal gespannt ob er Früchte tragen wird.
Immerhin gibt es auf dieser Seite satte 12 Rubriken und somit ja auch mindestens ebensoviele Perspektiven, aus der man eine Geschichte mit aktuellem Bezug machen kann.
Ich werde mich auf jeden Fall mal daran versuchen.
antworten
Antworten einfaltenOb Doppelmoral ... Sheila McLane
13.09.2004 - 05:36:14
 hin oder her. Ich kann nur für mich sprechen.
Ich bin glücklich.
Glücklich, damals dem Verlangen nach Siuzid, verursacht durch Weltschmerz (welch großes Wort) und persönlichem Leid nicht nachgegeben zu haben.
Ich bin glücklich, hier in diesem ach so unvollkommenen Deutschland zu leben.
Glücklich, obwohl es mir momentan finanziell, gesundheitlich, beruflich (u. a. auch Mobbing) nicht so rosig geht, WEIL ich um die Situation von Menschen in anderen Ländern weiß.
Ich bin glücklich, dass ich mich (wieder?) über die kleinen, alltäglichen Dinge von Herzen freuen kann.
Ich bin glücklich, dass ich wieder lachen kann, obwohl mein soziales und familiäres Umfeld nicht perfekt und teilweise in Scherben liegt.
Ich bin glücklich, dass ich im Hier und Jetzt lebe ...
und ich bin traurig, über die Unvollkommenheit der Welt, aber ich bin Teil dieser Unvollkommenheit. Ich kann die Bombenleger, die Schlächter, die Korruption etc. nicht stoppen und wer weiß, vielleicht wäre ich, würde ich in einem anderen Teil der Welt leben, einer von ihnen. Wie heißt es so schön: wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein ...
Es kommt immer auf die Perspektive an.

In diesem Sinne
liebe Grüße
Sheila
antworten
Antworten einfaltenKeine Waisenkinder bei uns! Stefan Steinmetz
12.09.2004 - 14:43:50
 Ich habe mal über ein Jahr in Sachen Adoption und Pflegekinder recherchiert für meinen Roman "Adoptivkind Stefanie" und ich kann dir mitteilen: in Deutschland kommen auf 1 Kind, das adoptiert werden kann ungefähr 30 bis 60 Bewerber(paare).
Auf einen neugeborenen Säugling sogar bis zu 300!
Arme Waisenkinder gibt es bei uns lange nicht mehr. Die werden nämlich meistens von Verwandten adoptiert.
Die Kinder, die bei uns in Heimen hocken sind allesamt schon älter oder gar Jugendliche. Sie stammen aus sogenannten "Problemfamilien" und haben ein schlimmes Leben hinter sich und die adoptiert keiner, weil sie zu alt sind für sowas.

Und ich persönlich denke, es ist eine gute Idee, wenigstens ein paar der armen kleinen Würmer aus russischen und rumänischen Waisenhäusern rauszuholen. Habe das auch recherchiert: unzureichende Nahrung, zu wenig Klamotten, im Winter keine Heizung und auf eine Aufsicht kommen bis zu fünfzig Kinder. Die erhalten gerade noch Klamotten, werden sauber gehalten und gefüttert. Ansonsten keinerlei menschliche Zuwendung, da keine Zeit für sowas. Grausamer geht es nicht. Ohne Flax: Kleinkinder können sterben, wenn sie zu wenig Zuwendung bekommen.

Warum also nicht eins adoptieren?
Aber gut, gut, gut! Wenn ich im Lotto gewinne, adoptiere ich lieber einen armen Wolz im Wuppertal. *g*
antworten
Antworten einfaltenDoppelmoral ghosthunt
12.09.2004 - 21:28:21
 Es ist ja alles so einfach...

Für alles und jedes gibt es eine Statistik.
Der Mensch, der Gegenstand dieser Statistik ist, interessiert niemanden wirklich.

Über 11.000 Selbstmörder jedes Jahr! Wir sollten uns schämen.

3000 Tote am 11.9.2001... die Welt hält den Atem an, Amerika erklärt dem Terror den Krieg.
5000 Tote jedes Jahr im Straßenverkehr. Whow..., die Airbags werden immer besser...
300 Tote in Russland, darunter viele Kinder.
Ich könnte kotzen bei diesen Meldungen.

11.000 Menschen die sich Jahr für Jahr umbringen. Für diese Menschen ergreift niemand Partei, sie sind allein gelassen, egal, spielen keine Rolle.
Doppelmoral, Egoismus, kluge Sprüche bessere Airbags und bessere Waffen...
aber keine bessere Gesellschaft.

Ich schäme mich..., ich habe überlebt.

ghosthunt
antworten
Antworten einfaltenWas soll denn... Lies
13.09.2004 - 01:04:00
 dieser theatralische Unsinn.

>>Ich schäme mich..., ich habe überlebt<<

Willst du dich etwa jetzt für den Rest deines Lebens schämen? Denn die Alternative wäre ja, selbst Suizid zu begehen.
Lächerlich.

Worte, Worte, Worte.
Mir scheint, was du so beklagst machst du selbst.
Hohle Worte produzieren.

Zuweilen gehen einem diese anonymen Betroffenheitssprüche gewaltig auf den Senkel.

Gruß Lies
antworten
Antworten einfaltenLies, da stimme ich zu, aber... NewWolz
13.09.2004 - 05:32:28
 ...gehe mit ghosthunt nicht zu stark ins Gericht.
Wenn ghosthunt Deutscher ist kann er im grunde nichts dafür. In D bekommt man ja seit Kindesbeinen eine Schuld eingetrichtert. Ich habe mich immer schon geweigert und mich nicht zu der Kollektivschuld hingezogen gefühlt.
Schon oft habe ich erklärt, das ich nicht schuldig bin, da ich zu der Zeit noch nicht gelebt habe, auch gebe ich auch nicht jedem älteren Menschen die Schuld an dem was damals bei Hitler geschah.
Will damit sagen, das uns Deutschen schon im Kindesalter ein schlechtes Gewissen eingepflanzt wird, wir sind ja die Bösen und müssen mit allem Mitleid haben und Gutes tun.

Bei meinem Startposting ging es mir jedoch garnicht um Schuld oder nicht Schuld, sondern nur um die Tatsache,das Schreiber in D und sicher auch in A immer nur das Leid woanders beweinen, anstatt mal vor die eigene Tür zu gucken. Allerdings sollte das Jetzt betrachtet werden und nicht Sachen die so lange zurückliegen. Die Vergangenheit kann nicht mehr geändert werden.

Ganz davon ab, haben alle Völker Dreck am Stecken, soll sich bloß keiner rausreden wollen.

Ich hoffe mein Anliegen noch mal klar dargestellt zu haben.
antworten
Antworten einfalten@ Wolz: den Spruch haste aber abgeguckt, was? Stefan Steinmetz
13.09.2004 - 06:27:59
 Denn vor 2000 Jahren hat schon mal einer gesagt: Was suchst du im Auge deines Bruders den Splitter und siehst doch den Balken in deinem eigenen Auge nicht?

Du hast schon recht: immer nur über die "da draußen" weinen und das Leid direkt vor der Haustür übersehen...
antworten
Antworten einfaltenStefan NewWolz
13.09.2004 - 09:46:55
 Was vor 2000 Jahren gesagt wurde weiss ich nicht. Ich vertrete nur meine Meinung.antworten
Antworten einfaltenSchuld Lies
13.09.2004 - 10:15:53
 Da reitet ja gerade jemand kräftig auf der von dir mit Recht so blödsinnig bezeichneten Kollektivschuld herum.

Ein Mann, der uns hier überhaupt nicht interessieren sollte, nämlich der Bürgermeister von Warschau, reklamiert 40 Milliarden Kriegsschulden, die D. an P. zu zahlen habe.
Anstatt einer aber endlich mal sagt, Leute, das sollen Euere Idioten mit unseren Idioten, nämlich den Vertriebenenverbänden verrechnen, wird groß darüber berichtet, wie entsetzt unsere Politiker seien und dass so etwas die gerade so gut anlaufenden deutsch/polnischen Beziehungen belaste.
Unseren Medien sollte gelegentlich auch mal jemand empfehlen, den Spruch von Dieter NUR zu beherzigen, der so schön erklärt * Wenn man keine Ahnung hat, lieber mal die Fresse halten*.

Denn jetzt streiten die Irren wieder mal mit den Idioten um des Kaisers Bart und all das nur, wegen eines verrückten Bürgermeisters in Warschau, man glaubt es fast nicht.

Gruß Lies
antworten
Antworten einfaltenIch glaube nicht mal Lies
13.09.2004 - 10:08:39
 dass es dem Schreiber um einen politischen Zusammenhang ging.Er beklagt die Menschheit, die so ist wie sie ist.
Um daran aber etwas ändern zu können, müssten die Genforscher bei jedem kommenden Leben die DNA verändern.

Eine Utopie, deshalb sind Appelle an die unerträglichen menschlichen Verhaltensweisen auch so unsinnig.
Das ist genau so blauäugig, als würde man erwarten, dass ein Löwe seine lebende Beute verschont.

Was bleibt, das ist immer dasselbe, man kann sich durch eigenes Verhalten von dem Irrsinn dieser Welt distanzieren, was aber leider auch bedeutet, sie den Hyänen zu überlassen, sie sind erheblich in der Überzahl.
Nur jammern, wie schlecht die Welt doch sei, außer einem selbst natürlich, das ist zuweilen wegen seiner Unsinnigkeit so nervig.

Gruß Lies
antworten
Antworten einfaltenGeht es uns wirklich zu gut? Charly
12.09.2004 - 12:10:22
 Eine Meldung der dpa.
Berlin: „… In Deutschland nimmt sich alle 47 Minuten ein Mensch das Leben. Im Jahr 2002 habe es 11163 Selbsttötungen gegeben, sagte der Vorsitzende der Initiativgruppe Nationales Suizid-Präventions-Programm, Armin Schmidtke, am Donnerstag (09.09.2004) in Berlin anlässlich des internationalen Tages zur Verhinderung von Suizid … Im Vergleich zu den 50er Jahren ging die Zahl der Selbsttötungen in Deutschland zurück, doch habe sich der Anteil alter Menschen an den Suiziden unverhältnismäßig stark erhöht, sagte Schmidtke. 51,3 Prozent der Selbstmörderinnen waren Frauen über 60, obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung lediglich 27,5 Prozent betrug. Der Anteil der Männer über 60 betrug in der Gesamtbevölkerung 21,1 Prozent, bei den Suiziden aber 36,7 Prozent. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen blieben Selbstmorde nach Unfällen weiterhin die zweithäufigste Todesursache ...“

Oder verdrängen wir einfach nur was um uns herum passiert weil es uns zu unbequem ist? Wie kann so etwas passieren, wo wir doch im eitel Sonnenschein leben?
Peter hat da gar nicht so Unrecht.
Auch Sheila trifft das Ganze meiner Meinung nach recht gut: „… 'Was jammert ihr? Woanders geht es den Leuten noch viel schlechter ...’ …“.
Anderen geht es viel schlechter als uns – und schon brauche ich nicht mehr vor der eigenen Türe zu kehren. Wenn ich auf andere sehe, brauche ich mich nicht mit mir selbst und meinem unmittelbaren Umfeld zu beschäftigen.

Gruß
antworten
Antworten einfaltenIch habe Sheila McLane
12.09.2004 - 13:38:10
 diese Meldung auch gelesen und war erschüttert. Vor allen Dingen, da ich noch vor nicht allzulanger Zeit aus persönlichen Gründen ebenfalls diese Statistik bereichert hätte. Traurig aber wahr.

Ich habe auch nie behauptet, dass wir im Sonnenschein leben. Aber sehen wir es doch mal ganz real: besteht bei uns die Gefahr, dass wir verdursten? Verhungern? Dass wir abgeschlachtet werden, nur weil wir zufällig Rheinpfälzer, Hesse oder Bayer sind?
Trotz dieser erschreckenden Bilanz ist bei uns die durchschnittliche Lebenserwartung glaube ich bei 78 Jahren. In anderen Ländern liegt sie bei 37 Jahren. Ich habe einen Freund, der gerade mal 42 Jahren alt ist und erzählt, dass er bei seinen Leuten zu den Ältesten (nicht Ältestenrat) gehört (was übrigens stimmt).

Die Aussage, dass man nicht vor der eigenen Tür kehren muss, wenn man sieht, dass es anderen noch viel schlechter geht - also die Augen vor den eigenen Missständen verschließt - möchte ich mir so nicht 'in den Mund' legen lassen. Eher: egal, wie schlecht es uns geht, anderen geht es schlechter - vielleicht auch ein Grund, die eigenen Ansprüche herunter zu schrauben, sich in Zufriedenheit üben und in den kleinen Dingen das Glück sehen.

Liebe Grüße

Sheila,

die gelernt hat, auch bei Regen und Nacht die Sonne zu sehen
antworten
Antworten einfaltenLach Lies
12.09.2004 - 13:39:12
 <<Wenn ich auf andere sehe, brauche ich mich nicht mit mir selbst und meinem unmittelbaren Umfeld zu beschäftigen.<<

Das ist dann eher ein Witz, ich kenne keine Bevölkerungsschicht, die sich mehr mit sich selbst beschäftigt als die Satten dieser Welt.

Die Suizide, die du erwähnst, haben daher mit großer Sicherheit auch eher etwas mit persönlichen Kalamitäten zu tun, wie tödliche Krankheiten oder zwischenmenschliche Probleme.
Dass die Selbsttötungen bei den Alten zunehmen, wird wohl daran liegen, dass die Menschen immer älter werden und feststellen, das ist nur bei körperlichem Wohlbefinden wünschenswert, aber nicht, wenn es eher dem vegetieren einer Pflanze kurz vor dem Eingehen gleicht.

Dann werden Entscheidungen dieser Art getroffen und das ist dann auch nichts, was allzu großes Bedauern auslösen müsste.
Da hat dann jemand ganz für sich entschieden, dass er diese Art Leben nicht mehr so toll findest und etwas vorgezogen, das sowieso eingetreten wäre.

Kann ich gut verstehen und da sollte sich auch niemand einmischen, schon gar nicht der Staat, oder etwaige religiöse Gutmeiner.

Gruß Lieselore
antworten
Antworten einfaltenStimme dir Sheila McLane
12.09.2004 - 14:03:42
 voll und ganz zu.

Was für mich persönlich noch erschreckend ist: Menschen, die in anderen Ländern in wirtschaftlicher, sozialer und gesundheitlicher Hinsicht viel schlechter leben als wir, lachen öfter und können sich über die kleinsten Dinge freuen, die wir glatt übersehen. Ich glaube, wenn unsere (in jeder Hinsicht übersatten) Bevölkerung unter diesen Bedingungen leben müsste, wäre die Jammerei und Selbstmordrate noch wesentlich höher als in diesen Ländern.

Liebe Grüße
Sheila
antworten
Antworten einfaltenSo, so, ... Charly
12.09.2004 - 20:20:25
 ... uns geht es also gut. Aha.
Und weil es anderen noch schlechter als uns geht, muss ich doch damit zufrieden sein wie es mir geht?
Und warum lachen Menschen, denen es schlechter als uns geht mehr als wir? Weil deren sozialer Zusammenhalt (was ist denn das schon wieder?) größer ist als bei uns?
Was ist mit den Kindern, die in den eigenen Familien missbraucht und misshandelt werden und alle gucken weg (vor der eigenen Haustür kehren).
Könnte es mit dem kulturellen Umfeld zusammenhängen?
Was ist mit den Kindern, die von anderen Kindern in der Schule wochenlang terrorisiert werden?
Was ist mit denen, die krampfhaft an ihren Jobs hängen und dafür Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen, sprich gemobbt werden?
Selbstverständlich passiert das alles nicht nur bei uns, auch in anderen Ländern.
Auch in anderen Ländern, nicht nur in Deutschland, hat Amnesty International Misshandlungen in staatlichem Gewahrsam beanstandet. Auch in anderen Ländern werden durch staatliche Maßnahmen Häuser von Familien zerstört, ganze Dörfer zwangsumgesiedelt, nicht nur in Deutschland. Und sterben nicht auch Soldaten anderer Länder auf fremden Böden?
Warum ich also vor der eigenen Haustür kehren soll? Ganz einfach: weil ich hier lebe. Es ist noch gar nicht so lange her, dass in Deutschland jederzeit und an jeder Ecke eine Bombe hat hochgehen können. Hoffen wir es passiert nicht mehr; sicher sein können wir nicht.
Natürlich ist eine Selbsttötung eine persönliche Angelegenheit. Woraus resultiert denn der Wunsch nicht mehr leben zu wollen? Doch nicht einzig aus dem Versagen des alternden Körpers!
FRIEDHELM FIEDLER von der Saarbrücker Zeitung schreibt dazu:
„… Der Freitod hat viele Motive: Als unerträglich empfundener Leistungsdruck, Diskrepanz zwischen Lebensanspruch und Wirklichkeit, Rache für maximale Kränkung; subjektives oder objektives persönliches Scheitern; Ausweichen vor drohender Katastrophe. ‚Mensch, nun reiß dich doch zusammen!' Mit solch stupiden Sätzen ist das Umfeld von seelisch Leidenden meist schnell parat. Dabei hat Selbsttötung oft krankhafte Depression und Psychosen als Ursache. Damit geht unsere Gesellschaft nicht richtig um ...“
Fragen wir uns doch wie Depressionen und Psychosen (es gibt nicht nur die endogenen Krankheitsbilder) entstehen.
Ach ja, es geht uns gut, wir wollem zufrieden sein.
antworten
Antworten einfaltenNochmal AHA Lies
12.09.2004 - 11:07:43
 >>Denkt mal an die Probleme in unseren Ländern. <<

Falls Vergleiche überhaupt angebracht sind, dann wird wohl überdeutlich, dass die deutschen Probleme nicht lebensbedrohlich sind.
Gemessen an den Ländern über die Horrornachrichten laufen, leben wir in einem gesegneten Landstrich, ohne Hungersnot, ohne Wetterkatastrophen der tödlichen Art.
Dass wir uns mit einigen idiotischen Politikern rumschlagen müssen, das wird sich nie ändern und ist, gemessen an dem, was anderswo passiert, zu vernachlässigen, allenfalls veranstaltet man dafür eine Demo.

Ansonsten aber wimmelt das Internet vor satirischen Betrachtungen der deutschen Befindlichkeit, wer das also konsumieren will, der muss nicht unbedingt bei Webstories danach suchen.
Ich bin zwar sehr interessiert an Politik, aber zu Geschichten würde die mich ganz gewiss nicht animieren.
Denn darüber zu schreiben bedeutet ja, man glaubt an die Veränderung durch das geschriebene Wort und so blauäugig war ich nie.

Gruß Lies
antworten
Antworten einfaltenHi, Sheila McLane
12.09.2004 - 08:31:39
 ich gebe dir Recht, auch bei uns liegt vieles im Argen. Unser Bundeskanzler muss ein russisches Kind adoptieren, weil nach dem deutschen Adoptionsgesetz beide Elternteile zusammen nicht älter als 70 Jahre sein dürfen (Schröder und seine Frau bringen gemeinsam über 100 Jahre zusammen *g*). Andere Promis müssen ausländische Kinder adoptieren, weil nach deutschem Gesetz homosexuelle Paare kein Kind bekommen. Ich bin sicher, wenn diese Gesetze hier geändert würden, hätten auch mehr Kinder in unseren Waisenhäuser Chancen, Eltern zu finden. Ob diese bestehenden Gesetze sinnvoll sind oder nicht, ist eine andere Diskussion.

Zu den aufgezählten ausländischen Konflikten (es gibt noch sehr viele mehr) muss ich sagen, dass sehr viele davon *hausgemacht* sind und ihre Ursachen schon Generationen/Jahrhundert/e zurückliegen. Das Schlimme ist nur, dass sich die heutigen Verantwortlichen so darin festgefahren/festgebissen haben und nicht bereit sind, alte Krusten aufzureißen, Kompromisse zu suchen und neue Wege zu gehen, sondern stur am Alten festhalten.

Warum nun deutsche Autoren (angeblich) lieber die Probleme in anderen Ländern aufgreifen? Ich denke, dafür gibt es viele Ursachen. Vielleicht um den Lesern den Spiegel vorzuhalten ('Was jammert ihr? Woanders geht es den Leuten noch viel schlechter ...)? Vielleicht, weil es bei uns nicht ganz so 'blutig' zugeht (z. Zt. der Baader-Meinhof gab es ettliche Autoren, die das aufgriffen)? Vielleicht weil es die Leser mehr interessiert/von den 'eigenen' Problemen ablenkt?

Ich weiß nicht, ob du schon in den USA warst. Aber ich finde die Nachrichtenübermittlung dort z. B. echt besch... Es wird überwiegend nur über nationale Ereignisse berichtet. Dabei werden allerdings viele Missstände, die einem als Ausländer dort besonders auffallen, regelrecht 'totgeschwiegen' (alles, was dem 'perfekte Aussehen' der Staaten schadet, wird auch dem eigenen Volk gegenüber 'schöngeschminkt', mehr noch, als bei uns). Über internationale Ereignisse nur, wenn die USA/Amerikaner involtiert sind. Ist es das, was du dir von deutschen Journalisten/Autoren wünschst? Ich finde diesen Zustand nicht so erstrebenswert ...

Ich selbst schreibe ebenfalls keine 'politischen' Geschichten. Aber nicht aus dem Grund, weil ich es mir nicht zutraue, darüber 'fesselnd und packend' zu schreiben. Sondern, weil ich die meisten Themen für zu komplex und kompliziert halte, um allen Aspekten (objektiv?) gerecht zu werden. Ich bin der Meinung, wenn Autor diese Themen nur aus ein/zwei Perspektiven aufgreift, wird er den (politischen) Themen nicht gerecht und damit nur zu einem weiteren 'Stimmungsmacher', egal in welcher Richtung.

Liebe Grüße
Sheila
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