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THC

Trauriges · Kurzgeschichten
In Bobitz stand einmal ein kleiner Junge und weinte sich die Augen aus den Hoehlen. Er schluchzte und seine Traenen kitzelten die Erde. In der einen Hand hielt der Junge einen Joint. Er war zur Haelfte geraucht und dampfte noch so vor sich her. „Gleich ist er aus“ presste er hinaus und deutete immer wieder ins Gras.

„Ach wenn nur Gras den Wirkstoff Tetrahydrocannabinol haette. Dann koennte ich mich jetzt in die Wiese stuerzen und meinen Mund und alle anderen denkbaren Koerperoeffnungen mit Gruen fuellen. Und wenn es mir zu wenig Oeffnungen sind, mache ich mir selbst welche. Hab ja lange Fingernaegel und die koennen viel bewirken, wenn sie auf Haut treffen. Ach du verdammte Scheisse. Gleich ist mein Rauch in die Atmosphaere verpufft und ich quatsch hier rum“

Mit zitternden Haenden wischt er sich die Weinfeuchtigkeit die Wangen runter, zieht ein paar Zentimeter in sich hinein, schaut in den Himmel und winkt nach etwa zwei Sekunden einem Wolkenhund der nicht Platz machen will. Der Junge weiss, dass es kein echter Hund ist, aber er sieht verdammt echt aus und so kann er sich in die Fantasie werfen. Auf dem Boden liegen flache Steinen, die er mit seinen Barfusszehen aufnimmt und dann in den Himmel wirft. Dabei schreit er „Platz, Platz, Platz“. Ganz wuetend wird er und wechselt auch mal auf „Sitz“ und „Hol Stoeckchen“. Der Joint haengt auf halb acht, droht beinahe auf den Boden zu fallen und sein Feuer zu verlieren. Dann passiert es. Der Joint faellt aus dem Mundwinkel. In letzter Sekunde bemerkt der Junge dies, bricht abermals in Traenen aus und wirft sich mit auf den Boden. Beide fallen gleichzeitig in den Staub.

Als er wieder aufwacht ist der Hund verschwunden, eine ausgerauchtes Weiss liegt neben seinem Mund und ein Grashalm weht an seinen Augen vorbei. Er denkt:

„Ach wenn nur Gras den Wirkstoff Arsen haette. Dann koennte ich hier liegen bleiben. Dann wuerde nichts ueber mir ziehen. Keine einzige Wolke. Nur eine dunkle Stoffwand. Alles wuerde entweichen. Neben meiner Freude auch die Traurigkeit und da meine Freude fern ist, ist das doch ein gutes Geschaeft. Ach du verdammte Scheisse. Ich muss aufstehen. Mein Koerper baut gerade dass Tetrahydrocannabinol ab und wenn ich nicht aufpasse, geht es mir gleich gut und alles ist super. Und ich denk hier rum. Wo ist mein Dealer?“
 
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Kommentare  

sehr guter Text- damit meine ich den Kommentar, der literarisch mehr zu bieten hat als dieser Drogenexzess

 (30.10.2004)

Das klingt arg nach einer heftigen
Psilocybinvergiftung. Aber von Pilzen war doch
überhaupt nicht die Rede in deinem Text...
merkwürdig. Aber wer weiß schon, was der Kleine
da alles in das Tütchen gepackt hat...
Ganz herrlich fand ich dies hier: Zitat: "„Ach wenn
nur Gras den Wirkstoff Tetrahydrocannabinol
haette." Zitat Ende. Millionen Kiffer werden furchtbar
viel Weinfeuchtigkeit von sich geben (und ich meine
nicht Bordeaux, Merlot oder Pinot Grigio), wenn sie
diesen Satz lesen und ihn für wahr halten.
Insgesamt solltest du mal über deine
Subjekt/Objekt-Zuordnung in den Sätzen
nachdenken und vielleicht ein paarmal drüberlesen,
bevor du ihn uns zum Fraß vorwirfst. Zitat: "Er war
zur Haelfte geraucht und dampfte noch so vor sich
her. „Gleich ist er aus“ presste er hinaus und
deutete immer wieder ins Gras." Zitat Ende. Ein
sprechender Joint (der auch noch auf etwas deuten
kann) ist zwar durchaus ein vielversprechender
Ansatz, aber dafür kommt er hier sprachlich wirklich
ein bißchen zu kurz für die, die wissen, welche
Möglichkeiten sich daraus ergeben könnten.
"... eine ausgerauchtes Weiss liegt neben seinem
Mund..." Hä? Wem, was oder wer liegt da genau?
Ich hab versucht, den Text aus sprachlicher Sicht zu
betrachten, in Bezug auf die Idee oder die
Phantasie, die dahinter steckt, und sogar nach
möglicherweise versteckten lyrischen Kompetenzen,
und ich komme so oder so nur zu der Ansicht, daß es
sich um ein unordentliches, liebloses und ziemlich
sinnfreies Geschrammel handelt. Das finde ich leider
nicht mal mäßig unterhaltsam.


Trainspotterin (25.08.2004)

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