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Chronologie: Gregor Erfinder der Fingerfilzhüte

Amüsantes/Satirisches · Experimentelles
09.10.1812

Gregor wird als Sohn einer Bäckersfrau und eines Schlachters geboren. Seine Freunde formt er sich aus Blätterteig. Das Geschrei ist groß, wenn sie auseinanderfallen. Dabei hat er sogar echte Knochen als Knochen genommen. Als die Eltern sterben, bleibt er leben.

12.05.1822

Mit seinen 10 Jahren übernimmt er nun die Fleischerei und Bäckerei. Manchmal verwechselt er die Adressen und dann gibt es beim Bäcker Hack und beim Fleischer Zupfkuchen zu kaufen. Die Kunden nehmen schon extra mehr Zeit mit um beide Wege gehen zu können. Außerdem ist es spannend. Nie weiß man, wo es was gibt. Ihm gelingt es trotzdem oder gerade deswegen die Läden aufrecht zu erhalten.

1822 – 1830

Er wächst zu einem stattlichen Mann heran, interessiert sich für Technik und Wissenschaft und macht seine ersten Experimente. Bei einem Versuch stürzt er über ein Holzbrett und zwei Eimer voll Asche. Bäcker läuft gut und die Fleischerei hat er gegen ein Labor getauscht. Da gab es einen Doktor, der Wurst gerne mag und nie mehr arbeiten wollte. Hier gab es dann auch gar keine Unfälle. Die ersten Errungenschaften, die ersten Erfindungen Gregors ließen noch ein wenig zu wünschen übrig. So erfand er für die Finger kleine Filzhüte, an die man klitzekleine Angelhaken stecken konnte. Oder diesen Schallbesen, der mit Hilfe von ordentlichem Radau erst den Schmutz zum schwingen, dann zum fliegen und dann zum wegfliegen brachte. War aber zu laut. Bei einer Vorführung sind alle Zuschauer für immer taub geworden.

1835

Die Bäckerei hat einen Skandal an den Hacken und muss schließen. Es hält sich das Gerücht Gregor backe in die Betmännchen Kinderhändchen mit ein. Das hat ein betrunkener Spelunkensitzer gelispelt und eigentlich gemeint; „Der Bäcker hat ein gutes Kundenhändchen. Besonders die exquisiten wunderbaren Betmännchen mögen mir sehr munden.“
Verstanden hatte man etwas ganz anderes.
Jetzt konnte er sich verstärkt auf seine wissenschaftliche Arbeit konzentrieren. Die letzten Jahre hatten nichts Entscheidendes gebracht und wenn, dann hatte er es nicht erkannt. Er entschließt sich auf einmal auch mal ein Buch zu lesen, erkennt dann das er vergessen hat lesen zu lernen und geht bei einem Schuhputzer in die Lehre. Die Schule ist leider so weit weg. Das erste Buch das er lesen darf, der Schuhputzer hilft sehr gut, heißt „Stiefelettenknechte im Stichwaffenhagel“. Es geht darin um die gefährliche Arbeit des Putzers. Sein gesamtes Gesicht ist vernarbt und so erfährt Gregor, dass es Kunden gibt, es sind nicht wenige, die es vorziehen mit einem Messerstich zu bezahlen. Das ist billiger. Natürlich stechen sie so zu, dass das Blut nicht auf ihre frisch geputzten Schuhe spritzt.
Zwei Jahre bliebt Gregor dem Buche lesetreu und er erkennt, dass es der Putzer selbst geschrieben haben muss, denn am Ende des Buches steht:

In drei Stunden kommt ein Typ, dem ich das Lesen beibringen soll. Er bezahlt gut und ich geb ihm einfach mein Tagebuch.

1837

Endlich eine sinnvolle Erfindung. Dem Schuhputzer überreicht er am 12.10.1836 einen Stahlhelm mit hängenden Silberfäden. Diese Schutzvorrichtung macht sich das erste Mal bezahlt, ein Messer gleitet daran vorbei. Beim nächsten Mal wird der Helm gestohlen. Hat Gregor aber nichts mit zu tun.
Für die Sprösslinge stellt er eine Art Stierkampfspiel her. Er trommelt 20 Kinder aus der Nachbarschaft zusammen, fängt eine Katze und der Vorhang fällt. Der Marktplatz ist sehr geeignet, es wird Bürgermeisterrücksprache gehalten und man bekommt ein kleines Areal, dass man schnell mit Bierflaschen einzäunt. Dann wird der Katze eine spitze Gabel auf die Stirn geklebt und sie wird in das Areal gelassen. Damit sie nicht herausspringt, hat man ihr Zinnschuhe angezogen. Ein freiwilliges Kind ist nicht schwer zu finden. Den kleinen Hansi nehmen wir mal. Der bekommt ein Kartoffelmesser in die Hand und muss nun der Katze aufweichen. Die sitzt aber in der Ecke und bleibt still. Wieder ein Reinfall. Die ganze Stadt lacht. Eine kleine Genugtuung: Man sieht die Kleinen wenig später das gleiche Spiel mit einem Kampfhund spielen. Es klappt.
Doch er gibt nicht auf. Schon gar nicht jetzt nach dem Stahlhelm. So langsam analysiert er seine Fehler und tilgt sie auf seine Weise aus.
Er versucht die fehlerhaften Gehirnstückchen herauszuschütteln. Leider führt das genau zum Entgegengesetzten. Die mündlichen Newsletter verkünden in der Nachbarschaft „Gregor Nockendruck wirrer als wirr“

1840

Das Labor ist umgezogen. Eigentlich steht es noch da, aber Gregor darf nicht mehr rein. Er hat irgendwie versucht das Ding gegen einen Mühlenstein umzutauschen und es hat dann auch geklappt. Diese Stein hat er sich in den Wald gelegt, redet da mit sich selbst und ist glücklich oder so. Inkognito besucht er noch manchmal die Stadt und wird trotzdem erkannt. Sein Ziel war es, dass ihn die Menschen vergessen. Hat aber auch nicht geklappt. Zwei Tage waren dann doch vielleicht nicht ausreichend. Enttäuscht muss er feststellen, dass ein neuer Erfinder in der Stadt ist. Er ist Erfinder des Blitzlichtes, des Keramikkochlöffels und des Lamettas. Gregor bleibt im Wald.

1842

Nach zwei einsamen Jahren ist er nicht mehr er selbst. Viele, viele Erfindungen hat er sich ausgedacht, sie an Blattmodellen ausprobiert und im Waldboden skizziert. Als er eines Morgens aufwacht, haben sich Wildschweine in seinen Zeichnungen gesuhlt und er denkt, er habe ein schwarzes Loch erfunden. Da schießt es ihm wie eine Kugel durch den Kopf.
Es war eine Kugel.
Krankenhaus und dort wieder Menschen. Er hat richtig Angst vor Ihnen und spricht kein einziges Wort. Auf einen Zettel schreibt er der Krankenschwester auf was er für Bücher lesen will.
„Achtjährige Bocksbeutelei“. Natürlich gibt es das Buch gar nicht. Gregor wollte ihr nur ein wenig zeit stehlen und denkt nun, dass er dadurch länger lebt. Wo bleibt sonst die ungenutzte Energie?
Die Kugel wird gleich neben dem Schläfenlappen gefunden. Glück gehabt. Eigentlich müsste er tot sein.
Die mündlichen Newsticker verkünden im Krankenhaus „Gregor Nockendruck wirrer als wirrer als wirr“,

1842

Er ist so daneben, dass er ein Jahr doppelt lebt und sich um die Hälfte älter macht. Dann fängt er wieder an zu erfinden. Er fällt Kastanien, schnitzt aus den Stämmen, es dauert urisch lange, ganz viele kleine Jungpflanzen die alle eingehen. Dabei hat er sie doch so gut gegossen.
Am 27. 07. ist es unsagbar heiß und er rutscht in einen Schwächeanfall. Doch er weigert sich strikt und stirbt.

1849

Ein Waldspazierer findet in einem Gebüsch mehrere Blattmodelle von einem Elektrorasierer, eine Nachbildung eines Waldhasen-DNA-Stranges und zehn kleine Fingerfilzhütchen.
Man weiß sofort, wessen Nachlass da gefunden wurde. Experten finden viele Blattkonstruktionen mehr, stoßen auch auf einen Kühlschrank und einige andere Großartigkeiten. Auf einmal schreiben die Zeitungen: „Das Erbe des großen Genies Gregor Nockendruck eröffnet völlig neue Wege“.

1850

Die Regierungen der Welt entschließen sich, diese Nockendruckentdeckungen erst einmal geheim zu halten. Die Bevölkerung ist noch nicht reif genug.


Bis in die heutige Zeit wird manchen Wissenschaftlern immer noch Gregors Material vorgelegt. Eine hohe Instanz entscheidet ob die Zeit reif genug ist.
 
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