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2 Seiten

Märchen des Vergangenen

Kurzgeschichten · Romantisches
Tränen fließen, Wörter klemmen im Hals und keiner weiß nach seinem Sinne wohl zu sprechen. Die Herzen gehen entzwei, obwohl vereint sie gedacht sind. Nun fließen wohl keine Tränen mehr, doch noch immer spricht keiner für oder gegen den eigenen Sinn. Zeit was immer das ist, scheint nun ewig zu währen. Der Eine schreitet entlang die Straße, während die Andere die Blicke aus dem Fenster schweifen lässt. Wer weiß, was das ist, dass einst Verbundene trennte und nun nicht mehr eint. Er meint zu verstehen, doch verzweifelt an den eigenen Gedanken. Sie sieht die scheinbare Wahrheit, doch deklassiert sie zum Märchen des Vergangenen:
Wer liebt, lebt nicht, denn um ihn und sie herum wird alles nebensächlich. Einzig eine Nebensache wird mitunter zur Hauptsache. Man, die Liebenden, gehen spazieren, Arm in Arm natürlich. Tränen sind etwas, was in Vergessenheit geriet und doch wäre es besser gewesen zu weinen, um nicht der guten Zeiten Freude zu unterschätzen. Das Einzige, was ihre schlendernden Schritte durch den Sand des Ostseestrandes unterbricht, sind zärtliche wenn auch leidenschaftliche Küsse. Die Liebe führt den Weg ohne Ziel in die Zukunft. Da scheint es nur zu natürlich, dass man auch im Nirgendwo ankommt. Leichter Wind spielt in ihren Haaren. Sie laufen entlang wie eine Einheit, haben keine zwei Meinungen. „Einfach traumhaft die beiden“, sagen alle, „ich wünschte ich wäre so glücklich“. Die beiden glücklich, das ist etwas, an das sich eben jene nur noch als Traum entsinnen können. Man setzt sich in den kühlenden Sand. Es wird geredet und was geredet wird, gefällt, denn allein die Stimme des geliebten Partners zu hören, erfüllt das Herz des jeweils Anderen mit Wärme. Feuer brennen, Flammen verzerren und wo noch vor einiger Zeit Die Stimme des Anderen Rosen zum blühen brachte, sind jetzt zahlreiche Narben gesät von Wörtern, die mit eben der gleichen engelsgleichen Stimme ausgerufen worden sind und darum umso schmerzhaftere Wunden hinterlassen. Liebe lässt Liebende weder klar denken noch handeln. So Vernebelte kommen beim Abbruch der Selbigen dem Wahnsinn noch einige Schritte näher. Die Füße spielen im Sand, Wellen branden sanft ans Ufer, sind sie doch neben dem Regen die eigentlichen Tränen des Planeten, aber für die beiden am Strand Sitzenden regnet es nicht, sie haben ihre eigene Welt und in dieser scheint nun einmamal die Sonne. Er hat seinen Kopf in ihren Schoß gelegt. Ihre Hand fährt durch seine von der Sonne gebleichten Haare. Seine Blicke sind nur auf sie gerichtet. Er starrt jedoch nicht. Er genießt ihren Anblick jeden Moment ebenso, wie sie es genießt in seinen Blicken zu baden. Die Musik, wäre es den ein Film, die sie begleitet, wäre von Freudentönen und allerlei Lebenslust durchdrungen. Doch ist es kein Film und so gibt es denn auch kein glückliches Ende. Als Drama mit der unausweichlichen Tragödie zum Schluss ließe es sich eher bezeichnen. Das einzige Drama was die beiden kennen, ist jenes, welches auf den Brettern die die Welt bedeuten und doch nicht die Welt sind , stattfindet. Sitzen weiter im Sand, wagen es nicht, sich auch nur kurz voneinander zu entfernen, aus Angst, den jeweils anderen nimmermehr zu sehen, warum auch immer. Entführung, Versinken des einen im Sande des Strandes oder das plötzliche Erblinden eines der lieblichen Liebenden. Später wird sie sich Blindheit vorwerfen, wie ihr Herz nur so entführt worden sein konnte, wohingegen er am Liebsten an Ort und Stelle versänke.

................. Fortsetzung folgt???


P.S.: Aus verbrannter Erde entsteht neues Leben
 
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Kommentare  

Wenn ich mal wieder nüchtern bin und auch wieder zu Hause kriegst du die Klarheit die ich versprach. Im Moment bin ich glaub ich nicht lieb, ich fühl mich so benutzt. Liebe verkommt langsam zu einem Wort und leider ein Wort ohne jegliche Bedeutung

PoetySmurf (01.01.2006)

hi, snuffi, ein wirklich poetischer text, geschichte will ich es nicht nennnen. ja, du verlallgemeinerst die liebe, sprichst ihr glück nur für einen moment zu. lässt sie im drama enden, dann geht jeder wieder seinen weg. vielleicht ist es ja auch so. jedenfalls was die liebe, die du meinst, betrifft. wahre liebe endet nie, deshalb braucht sie auch kein happy end.
aber es ist seltsam. wie in deinen anderen texten verschwindet das gelesene im nebel, dann im nirgendwo. es gibt weder zeit noch raum. vielleicht liegt es daran, dass keine namen auftauchen? alles ist so verschwommen. absätze machst du auch nicht. alles fließt ineinander. langsam gewöhne ich mich schon daran, obwohl ich eher für klare formen bin. lol. aber alles in allem, ganz gut.
lg
rosmarin
und rutsch gut rein.


rosmarin (31.12.2005)

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