20


4 Seiten

Das sechste Gebot//3.Teil

Romane/Serien · Spannendes
Nick schnappte sich seine Jacke und machte sich auf die Suche nach Jo, um Sie zu überzeugen, Terry nicht zu feuern, nachdem dieser gegangen war. Der Arme war völlig aufgelöst, aus Angst, dass die Entlassung entgültig war. Nick fand es unmöglich, was sich Jo alles anmaßte. Wer neu war, sollte die Klappe nicht zu weit aufreißen.
Dank hilfreicher Auskünfte seiner Mitkollegen, wusste er, wo Jo gerne einen Kaffee trank und er machte sich auf den Weg dort hin. Es graute ihm davor in die Menschenmenge einzutauchen, er hatte immer ein Gefühl, als sei er ein Teil einer großen grauen Masse, die alles erstickte.
Vielleicht lag es auch nur daran, dass er eine leichte Platzangst hatte.
Das Cafe musste gleich auftauchen und Nick hielt die Augen offen.
Da war es auch schon, doch von Jo war keine Spur, sie hatte es anscheinend schon verlassen. Innerlich fluchte Nick. Jetzt konnte er sie auch noch suchen, nur weil Terry ihr etwas dumm gekommen war. Konnte ja keiner ahnen, dass sie so empfindlich war.
Er ließ sich von der Menge schieben und drängeln und wurde so im Strom mitgerissen. Auf einmal war vor ihm ein brauner Lockenkopf und vom Körperbau her, war es gut möglich, dass das Jo war. Nick drängelte sich erbarmungslos durch die Menschenmenge, setzte seine Ellenbogen ein und achtete nicht auf die schimpfenden Menschen.
Da drehte sich Jo um und Nick sah, dass ihr Gesicht kalkweiß war. Alarmiert drängelte er sich zu ihr durch und kurz bevor er sie erreichte, fiel sie einfach um.
Mit einem großen Sprung war Nick neben Jo und tastete nach ihrem Puls. Dieser war eindeutig zu schnell, aber er war noch da. Nick nahm Jo in die Arme und trug sie zu einer nahen Bank, bahnte sich einen Weg, durch die gaffenden Menschen. „Es wäre ganz gut, wenn jemand einen Notarzt rufen würde!“, giftete er die Menschen an. Nichts hasste er so, wie Gaffer.
An der Bank angekommen, legte er Jo vorsichtig ab und zog seiner Lederjacke aus, um ihren Kopf darauf zu legen. Jo war total bleich und ihre Augenlider flatterten unruhig. Ob er wollte oder nicht, Nick machte sich Sorgen um sie. „Jo!“, rief er und ohrfeigte sie. Keine Reaktion. „JO!“, rief er lauter, verzweifelter. Er hatte es schon mit toten Menschen zu tun gehabt, aber noch nie mit Menschen, die noch zu retten waren, auch wenn sie verwundet oder das Bewusstsein verloren hatten. Panik stieg in ihm auf. Wenn sie jetzt starb, dann würde die kacke am Dampfen sein. Alles würde rauskommen. Das sie gemobbt worden war von ihnen und das sie kurz vorher einen der Kollegen entlassen hatte. Man würde sich eine hübsche Geschichte von Rache zusammenreimen und am Ende würden er und Terry als mögliche Täter da stehen.
Ein Mann fasste ihn an die Schulter. „Der Notarzt ist unterwegs. Er wird gleich da sein. Machen Sie sich keine Sorgen um sie, das wird wieder. Ist das Ihre Freundin?“ Nick schüttelte betäubt den Kopf. Gott bewahre.
Er fasste nach Jos Gesicht und fühlte ihre Stirn. Sie hatte Fieber und nicht zu knapp. Komisch. Vorhin war sie noch quicklebendig gewesen. Konnte ein Fieber innerhalb von einer Stunde auftreten?
Jo würgte, Nick drehte ihren Kopf schnell zur Seite und dann erbrach sie sich auf den Asphalt. Ein Schwall Cappuccino schoss aus ihrem Mund und Nick drehte angewidert den Kopf weg.
„Lassen Sie mich bitte durch! Ich bin der Notarzt!“, tönte da eine Stimme aus der Menschenmenge. Ein Mann mit Notarztkoffer bahnte sich einen Weg durch die Menschen zu Nick.
Kaum war er angekommen, begann er an Jo rumzuhantieren. Nick ging unruhig auf und ab. Hoffentlich war Jo nicht in Lebensgefahr.
Nach einer Weile drehte sich der Mann um und kam auf ihn zu. „Ihre Freundin hat es gut überstanden. Es ist nichts gefährliches. Zum Glück bin ich noch rechtzeitig gekommen und zu ihrem Glück, hat sie sich erbrochen, denn sonst wäre sie vielleicht wegen Vergiftung gestorben.“ „Vergiftung?“, stammelte Nick entsetzt. Das konnte keiner aus der Wache gewesen sein. „Ja, Vergiftung. Ihr würde das flüssige Mittel durch ein Getränk verabreicht. Ein bisschen später und wir hätten sie begraben können. Außerdem darf ich Sie beglückwünschen. Ihr Freundin ist schwanger! Dann werden Sie wohl bald Vater!“
Vor Nicks Augen begann sich alles zu drehen. Mit Jo fingen die Probleme an. Jetzt hatten sie auch noch eine Schwangere im Präsidium, die irgendjemand vergiften wollte.

Jo öffnete ihre Augen und schloss sie sofort wieder. Sie blickte direkt in ein stechend helles Licht. „Macht das Licht aus.“, murmelte sie und wollte die Arme vor die Augen legen, doch sie gehorchten ihr nicht.
Eine Stimme rief nach ihr: „Jo! Kannst du mich hören?“ Jo wollte nicken. Herrgottnochmal, sie war vollkommen wach, sie wollte nur nicht ihre Augen öffnen. Sie versuchte ihren Kopf zum Nicken zu bewegen, erfolglos. War sie gelähmt? Und wieso? Was war passiert?
Sie erinnerte sich an den Tag, die Vernehmung und an die Menschenmenge, die sie fast zerquetscht hätte. Wo war sie jetzt?
Sie hatte Angst, Angst davor die Augen zu öffnen und Angst davor zu hören, was mit ihr passiert war. „Jo, mach doch bitte die Augen auf. Dir passiert nichts!“ War das Nicks Stimme oder halluzinierte sie jetzt? Eine Hand packte sie an der Schulter und schüttelte sie sanft und eine andere fühlte an ihrem Hals den Puls. Jo wollte die Hand abwehren und plötzlich gehorchten ihre Glieder wieder.
Mit einem Ruck fuhr sie hoch und riss die Augen auf, auch wenn das Licht ihr unsagbar weh tat.
„Na also, es geht doch!“, sagte ein älterer Mann in einem weißen Kittel zufrieden. War sie in einem Krankenhaus? Dieser Verdacht bestätigte sich, als sie sein Namensschildchen las. Ein Doc. Na super, sie war im Krankenhaus gelandet. „Warum bin ich hier?“, fragte sie zaghaft und zottelte aus Nervosität an ihren Haaren herum. Irgendjemand hatte ihren Zopf gelöst und sie hingen nun wirr in ihr Gesicht. Wo kam denn Nicks Gesicht her, dass nun vor ihr auftauchte. „Man hat versucht dich zu vergiften.“, sagte er und seine Züge verrieten nichts. Kein Mitleid, keine Schadenfreude, einfach nur Teilnahmslosigkeit. „Was?“ Jo schnappte nach Luft. Wieso wollte man sie umbringen? Waren das etwa ihre neuen Kollegen...? „Und wenn du denkst, wir waren das, dann liegst du vollkommen falsch!“, holte Nick sie aus ihren Gedanken. Der Doc hantierte währenddessen an einigen Geräten herum. „Ich habe alle Männer und Frauen gecheckt und außerdem traue ich keinem von uns so etwas zu. Wir sind nicht so welche.“, sagte Nick voller Überzeugung.
„Na wunderbar!“, giftete Jo vollkommen aggressiv und gereizt. Sie hasste Krankenhäuser. Alles war so sterilisiert. So, als würde man versuchen die Überreste der vergangenen Patienten endgültig auszumerzen. „Immerhin weiß ich ja, dass ihr zu so etwas noch nicht fähig seid!“ Nick verzog das Gesicht zu einem herablassenden Grinsen, sagte aber nichts. Er nahm seine braune Lederjacke, schwang sie sich lässig über die Schulter und stand von dem Stuhl auf, auf dem er die ganze Zeit neben ihrem Bett gesessen hatte.
Der Doc war nun endgültig mit seiner Überprüfung der Geräte fertig. „Mr Young, ich wäre ihnen sehr verbunden, wenn Sie uns und ihre Freundin...“ „Mo-ment!“, unterbrach ihn Jo. „Damit hier keine schlechten Gerüchte über mich in die Welt gesetzt werden. Der da ist nicht mein Freund. Er ist lediglich mein Assistent und sonst nichts!“ Der Doc lächelte beruhigend. „Dann verzeihen Sie die Verwechslung.“ Jo lächelte ihn an. So ein Blödmann, dachte sie. „Trotzdem muss ich Mr Young bitten uns einen Moment alleine zu lassen.“ „Nichts lieber als das!“, sagte Nick und verließ den Raum.
Jo kam sich auf einmal unendlich verlassen vor. Der ganze klinische Geruch machte sie nervös und nun war sie mit einem dieser Quacksalber in einem Raum und dazu auch noch alleine.
„Was ist denn so wichtiges?“, fragte sie und knetete ihre Finger. Der Doc nahm sich einen Stuhl und setzte sich ihr gegenüber. „Erstens wurde versucht Sie zu vergiften, wie Ihnen ihr Kollege ja schon einfühlsam mitgeteilt hat. Das Gift wurde Ihnen durch ein Getränk, welches Sie kurz zuvor zu sich genommen haben müssen, verabreicht. Ihre Organe sind nicht geschädigt worden, da Ihr Kollege ziemlich schnell bei Ihnen war und das Schlimmste verhindern konnte. Und, worüber Sie sich sicher freuen werden, Ihrem Baby ist nichts geschehen.....“ „Baby?“, unterbrach Jo den Doc alarmiert. „Baby?“, rief sie entsetzt, „Sie wollen damit sagen, dass ich...ich, dass...schwanger?“ Zitternd ließ sich Jo nach hinten sinken. Das konnte, nein, das durfte nicht wahr sein. Sie, schwanger?!
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

Danke Rosmarin, versuche eifirg zu schreiben, aber lässt sich nicht mit meiner schulische Laufbahn vereinbaren ;) Ich hoffe, ich hab bald wieder Zeit..ansonsten...warten ;)

LG


Zimtsternchen (17.04.2006)

hallo, zimtsternchen, schön, mal wieder etwas von dir zu lesen. ich finde den teil gut und spannend geschrieben und bin gespannt, wie es weiter geht.
lg
rosmarin


rosmarin (08.04.2006)

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Einer, geht immer! - Inhaltsangabe  
Das sechste Gebot - Inhaltsangabe  
Emotion~Feuer - Inhaltsangabe  
Die Scherbe  
Emotion~Feuer~/6.Teil  
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De