La notte stellata
am Firmament
Sterne
der große Wagen
zieht seine Bahn
la notte stellata
es wölbt sich die
funkelnde
Kuppel
der Nacht
Wind kommt vom Meer auf
Wind treibt vom Meer her
Gerüche der Algen
wild ziehen die Wolken
es breitet die Nacht
ihre eherne Kuppel
Bolide stürzen
und Meteore
als schillernde Schnuppen herab
und Shuttle-Schrott
regnet‘s
von all diesen Dingen
die am Himmel jetzt kreisen
im Lebensdrang
dampfet die fruchtbare Erde
aus Bodensatz
Halden
hervor
bricht des Daseins
brachiale Gewalt
einst sangen die Dichter
sie sangen von Sehnsucht
bei Eichendorff klang es
wie ewige Schönheit
bei Eichendorff war‘s noch
als hätte der Himmel
die Erde geküsst
auf dass sie ...
auf dass sie
von ihm nur ...
doch STOP
sie träumt nicht
sie schreit
nichts bleibt
wie es war
die Welt ist nimmer
voll Blüten und Schimmer
heut fliegt keine Seele
durch Lande so still
heut spannt meine Seele
die Flügel nicht aus
ich flieg nicht nach Haus
die Wälder sie rauschen
die Lande erbeben
die Lande zerreißen
die Flügel sind matt
die Flügel sind krank
still jetzt
oder lache:
wer weiß
was noch wird?
nur die
Gestirne
steh'n
herrlich
wie einst
Copyright Irmgard Schöndorf Welch 24. Oktober 2006
*
Das Gedicht von Eichendorff:
Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.