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Lass dich gehen...

Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten
Ach, das Leben kann so schön sein. Wenn man einfach alle Sorgen von sich schmeißt und sich nicht mehr großartig über Alles aufregt und sich nirgends dran stört... Vielleicht lässt man sich dann gehen oder hängen, vielleicht hat man auch einfach keinen Bock sich stressen zu lassen, ohne Rücksicht auf Verluste.
Es ist Sonntagmorgen und bis Mittwoch muss eine 20ig seitenlange Hausarbeit fertig sein, bis Donnerstag muss ein Lied auf der Gitarre eingeübt werden, damit der Schwerpunkt so richtig gerockt wird. Aber nein, es ist nun wichtiger einen Kaffee zu schlürfen und sich in der Welt des Internets zu vergnügen. Zigaretten müssen trotz der Vorsätze, die schon am 3. des Neuen Jahres über Bord geworfen worden sind, auch noch irgendwo besorgt werden, damit man besser in Schwung kommt und der Kopf nicht nur wegen dem Studium qualmt.
Tadeshi Kawamata, der knackige Japaner, liegt immer noch auf dem Bett und wartet, dass er endlich von Kopf bis Fuß studiert wird. Aber Internet ist nun wichtiger, als einen dicken Schinken zu wälzen.
So ist das nun mal...
Ach wäre es doch schon viertel vor Acht. Spätestens da fliegt dann der Kawamata endgültig aus dem Bett und ein anderes Abenteuer wartet. Von der 100er Packung Kondome sind auch nur noch 80 da, obwohl die Packung erst am Vortag besorgt wurde.
Nun ja, erstmal die Beine auf den Tisch legen und eine imaginäre Zigarette schmöken.
Die lange Saunanacht vom Vortag tat auch richtig gut. So gehört es sich ein Neues Jahr anzufangen. Bloß nicht stressen lassen und nach Herzenslust das tun, was man möchte. Wie soll das erst einmal weitergehen, wenn die Semesterferien beginnen?
Ein Job muss dann sicherlich wieder her. Der jetzige wurde aufgrund von Rückenschmerzen und relevanteren Dingen in diesem Jahr erst einmal gekonnt ignoriert. Was soll man sich auch nerven lassen? Dafür ist das Leben viel zu schade.
Erst einmal Kaffeewasser aufsetzen und keinen Gedanken daran verschwenden, dass es mit der 20seitigen Hausarbeit irgendwie nicht klappen könnte.
Man nehme einfach die 25.000 Stichpunkte, die man irgendwann zusammenklamüsert hat und erst noch suchen muss (das geht auch noch am Dienstag), bestreue das Ganze mit einer aus den Fingern gezogenen Zutat, einer Prise Glück und Phantasie und quirle es tüchtig durch. Der Teig kommt dann in den Ofen und backt sich von allein, so wie bei den bisherigen Koch und Backkünsten auch geklappt hat. Und bitte nicht länger als eine halbe Stunde Backzeit, denn sonst ist es pure Zeitverschwendung. Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert und deswegen gibt es auch keine weitere Zugabe. Was übrigens auch bei dem Lied gilt, welches am Donnerstag auf der Klampfe gespielt wird. Es wird taktlos und gefühllos hinuntergeschmettert, mit schrägem Gesang begleitet und fertig aus. Schicht!
Der Biene Maja Song eignet sich wohl am Besten, denn bevor sich die Leute aus ihrem Lachkrampf wegen dem Titel an sich, wieder eingekriegt haben, ist das gute Stück, oder nennen wir es "Sumsum" auch schon wieder vorbei. Das dürfte sich einrichten lassen. Ansonsten wird halt der andere Schwerpunktschein mit der anständigeren Note genommen. Nicht umsonst macht man manchmal zwei Dinge, um sich dann das Bessere auszusuchen. Das konnte ja noch nie schaden. Bisher ist man ja soweit damit gekommen und das heißt ja schon was. Doppelt gemoppelt hält besser.
Schade, dass sich die Beine nicht von alleine bewegen können. Dann würden sie losgeschickt, um Zigaretten zu besorgen. Der Kopf würde dann Kaffee trinken und die Arme mit Händen und Fingern einen Text tippen, am Besten die Hausarbeit. Der Unterteil säße auf dem Klo und der Oberteil würde Kawamata Gesellschaft leisten.
Wenn man sich bloß teilen könnte. Das wäre eine feine Sache...
Oh je, der Blick in den Kalender und auf die To Do Liste verrät, dass noch ein paar Dinge erledigt werden müssen. Das kann man sicherlich auch noch morgen machen oder nächstes Jahr....
 
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Kommentare  

Hin und wieder lass ich mich auch mal ganz gern gehen, das Leben besteht ja nicht nur aus Arbeit ;-). Gruß Robert

Robert de Reno (02.02.2007)

Hallo, es kann nie schaden, sich zwischendurch einmal gehen zu lassen. Nur sollte die Waage gehalten werden, denn sonst hat man hinterher keine Zeit mehr, es sich gut gehen zu lassen, weil man die Früchte selbst tragen muss.

Kleine Meerjungfrau (28.01.2007)

hallo, bine, das ist ein text, der mich schmunzeln lässt. oh, je, die guten vorsätze. am besten finde ich den letzten absatz ab -Schade, dass sich die Beine nicht ....
was mich allerdings stört ist das zu oft verwendete wörtchen - man - und die anwendung des dativs, wo der genitiv verlangt wird. - nur wegen dem(s) Studium(s) qualmt - .... wegen verlangt den genitiv. - wegen dem(s) Titel(s). ja, und noch andere grammatikalische fehler. aber alles in allem ein ironisch witzig frischer selbstaufdenarmnehmtext, mit dem wir uns wohl alle identifizieren können.
gruß von rosmarin


rosmarin (09.01.2007)

Hallo,

da kommt mir einiges bekannt vor, weil ich ja auch oft meine zeit mit allen möglichen dingen verbringe, anstatt mit dem, was ich eigentlich tun müsste. Ja, wenn man sich teilen könnte, das wäre wirklich was. Noch besser wäre, wenn man sich klonen lassen könnte :-).

Lg Holger


Homo Faber (09.01.2007)

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