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Gentlemen, hier geht es um die nationale Sicherheit!

Romane/Serien · Spannendes
Mein Name ist Sam, es war 6:00 Uhr, der erste Tag meines neuen Auftrages. Ich öffnete die Augen und sah das Bild des Präsidenten.
„Guten Morgen Mr. President.“, mit diesen Worten begann also der Morgen.
Ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass es sonnig werden würde, mit etwas Glück konnten wir auf Regen ganz verzichten. Dies würde unsere Aufgabe sehr erleichtern, in South California die Übeltäter zu finden. Nach aktuellen Informationen, welche uns der Geheimdienst, mit Hilfe von C.I.A. und F.B.I, vermittelt hatte, hielten sie sich in einer Mühle versteckt, die in der Nähe der alten Baumwollfelder zu finden war.
Hier ging es nicht nur um gewöhnliche Verbrecher, sondern um die nationale Sicherheit, es war meine Pflicht als amerikanischer Staatsbürger mein Land und meinen Präsidenten zu verteidigen. Trotzdem würde dies mein letzter Fall werden, denn ich stand kurz vor der Pension.
Ein Mann wie ich, der schon einiges durchgemacht, die Straßen immer sauber gehalten hat und sich am Sonntag mit nahezu jedem Sheriff unterhalten konnte, der weiß, wann er genug hat.
Die Kids von heute, die verstehen das nicht mehr, sie kennen doch nur ihre Videospiele und Discos und kümmern sich einen Dreck um Football oder andere Dinge, für die man Teamfähigkeit und Durchhaltevermögen braucht. Als Soldaten würden die nicht taugen.
Zu meiner Zeit in der US Army habe ich etwas gelernt und wenn ich eins gelernt habe, dann ist das, dass es im Leben auf mehr ankommt, als auf den Einzelnen, es kommt darauf an, dem Land Sicherheit zu verschaffen, es geht um die nationale Sicherheit.
Darauf kommt es an.
Ich will euch von meinem Team erzählen und sage gleich vorweg, mein Partner und ich, wir waren die Besten der Besten.
Sein Name war Jeffrey, ein alter Haudegen, der weiß worauf es ankommt. Hat viel für sein Land getan der alte Junge, er weiß, wenn es auf etwas ankommt. Jeffrey ist ein Kriegsveteran, wir nannten ihn eigentlich alle „Good Old Jeff“, wegen seiner Zeit im Vietnamkrieg. Wenn man von einem Mann sagen kann, dass er seinem Land alle Ehre gemacht hat, dann von ihm.
Dann war da noch Craig, ein ehemaliger Sträfling, sie haben ihn entlassen, damit er uns bei dem Fall helfen kann. Seine Karriere begann mit ein paar Ladendiebstählen, angeregt durch Gleichgesinnte im downtowner Ghetto ging es weiter mit größeren Diebstählen, bis er schließlich Autos klaute, um sie nach Polen verfrachten zu lassen und von dort weiter nach Deutschland. Er ist einer der übleren Sorte, kein guter Bürger will auch nur in die Nähe des Ghettos, schon gar nicht bei Nacht, in der Craig noch nicht einmal auffallen würde. Erwähnte ich bereits, dass er ein Schwarzer war?
Good Old Jeff und Craig hatten von Anfang an ein paar Schwierigkeiten und glauben sie mir, ich kann es Good Old Jeff nicht verübeln, schließlich hatten wir es hier mit einem Schwerkriminellen zu tun.
Es wurde Zeit zu frühstücken, zuvor jedoch sollte einer von uns die Flagge am Haus aufhängen, damit jeder, der draußen vorbeikam wusste, dass er es mit aufrichtigen, ehrlichen und anständigen Bürgern zu tun hatte, die an jedem Tag den amerikanischen Traum von Freiheit und Unabhängigkeit lebten.
Während Good Old Jeff und ich das Frühstück bereiteten und uns dabei über Einsätze im Vietkong unterhielten, bei welchen er auch unter schwersten Bedingungen niemals aufgegeben hatte an den Traum von Freiheit zu glauben, kletterte Craig aufs Dach.
Er brauchte ganze zehn Minuten, eine echte Hilfe also.
Die Flagge wehte und wir aßen gemeinsam am Tisch. Es gab das Gleiche, wie jeden Tag, seit wir hier waren, Speck, Brot, Rührei, dazu den ein oder anderen Schluck guten Getränkes.
Auf dem Schrank stand ein rotes Telefon, wir würden es merken, wenn der Präsident uns etwas mitzuteilen hatte, dafür hatten wir gesorgt.
Im Fernseher lief ein Film über Martin Luther King und seine irren Träumereien. Für die damalige Zeit versteht sich. Sehr zur Enttäuschung von unserem lieben Kleinkriminellen schalteten wir auf den Nachrichtenkanal um und bekamen dort die wichtigen Neuigkeiten zu sehen: Terroristen hatten den vereinigten Staaten von Amerika etwas gestohlen und sich in Kalifornien verschanzt. Unser Auftrag war es, diese Terroristen zu finden und unschädlich zu machen. Um uns genaue Instruktionen zu geben wollte der Präsident persönlich hier erscheinen.
Das Telefon klingelte, nach ein paar unauffällig – auffordernden Blicken ging Craig zum Schrank und holte das Telefon. Ich nahm den Hörer ab und sagte entschieden: „Ja?“ Die Antwort kam vom Präsidenten: „Die Lage ist ernster, als wir angenommen haben: Die Fundamentalisten haben unsere Sicherheitssoftware nicht nur gestohlen, es liegt der Verdacht nahe, dass sie auch die nötigen Mittel haben, diese zu benutzen. Wenn das stimmen sollte, können sie sich in jedes Verteidigungssystem auf der ganzen Welt einhacken und unsere eigenen Waffen gegen uns benutzen. Gentlemen, hier geht es um die nationale Sicherheit, wenn wir jetzt nicht handeln, könnten sie Amerika zerstören.“
Wir wussten was zu tun war, zumindest Good Old Jeff, mit seiner Erfahrung und ich mit meiner Zeit in der Army und so beschlossen wir sofort aufzubrechen.
„Verstanden, Mr. President.“ sagte ich in den Hörer, „Ich und meine Männer werden sofort zu der alten Mühle gehen und dafür sorgen, dass diese Terroristenschweine unser Land nicht weiter bedrohen. God bless amerika.“ Good Old Jeff schaute viel wissend an die Wand, er wusste sicher, worum es ging.
Der Präsident legte nicht sofort auf, er schien kurz zu überlegen und sagte dann: „Männer wie sie braucht unser Land. Ich wollte persönlich zu euch kommen und euch helfen, aber ich habe hier noch etwas zu erledigen, wir haben Grund zu der Annahme, dass es einen Verräter in den eigenen Reihen gibt. Ich kümmere mich um meine Familie und halte die Presse hin.“ Ich verstand und antwortete: „Tun sie, was ihre Pflicht ist, wir kümmern uns um das hier, Mr. President.“
Craig hatte derweil unsere Ausrüstung geholt, sodass wir aufbrechen konnten.
Wer könnte dieser Verräter nur sein? Good Old Jeff schien eine Ahnung zu haben, denn er räusperte sich, als er seine Ausrüstung in die Hand nahm. Craig machte daraufhin eine für uns unangebrachte Äußerung, als er drängte: „Los geht´s meine Brüder“.
Brüder . . . Good Old Jeff verdrehte die Augen . . . Zu Recht.
Mein Bruder war ein anständiger kleiner Junge, der zurzeit darauf wartete, dass ich zurück kam und dafür gesorgt hatte, dass er Nachts ruhig schlafen kann, ohne Angst haben zu müssen, von turbanumwehten Meuchlern entführt zu werden, wie es in den letzten Tagen fast täglich vorkam.
Wir liefen also zum Baumwollfeld, unser Autodieb schien den Weg intuitiv zu kennen.
Unsere Ausrüstung war verpackt in Rucksäcken, damit wir sie tragen konnten und nicht auffielen. Ein paar Menschen winkten uns euphorisch zu, einige machten sogar Photos. Sie wussten den Einsatz ihrer Mitbürger zu schätzen und spürten wohl, dass Gefahr in der Luft lag. An manchen Hauswänden konnten wir die Flagge sehen, der Präsident würde sich freuen.
Mein Kampfanzug beinhaltete ein Nachtsichtgerät, welches ich aufsetzte, um beide Hände frei zu haben. Good Old Jeff trug seine alte Uniform; eine Tarnung brauchte er nicht, wenn die Terroristen ihn erblickten, würde es schon zu spät sein. Good Old Jeff war eben immer noch der gute Alte.
Craig trug ein graues Muscle Shirt, was wohl früher einmal weiß gewesen war und Turnschuhe, nicht sehr professionell, wenn ihr mich fragt.
Es dauerte nicht lang, bis wir das Baumwollfeld erreicht hatten, Good Old Jeff schlug den direkten Weg, durch das abgemähte Baumwollfeld zur Mühle vor und machte beim geduckten Laufen ein paar Handzeichen, die mir überhaupt nichts sagten.
Wir konnten bald die alte Mühle sehen, nicht sehr groß und ziemlich baufällig, ideal für Verbrecher.
Im Schutz der Mittagsonne holten wir unsere Ausrüstung hervor.
Wir schauten Craig missbilligend an, als er seinen Rucksack unachtsam und unnötig laut auf die Erde fallen ließ und ich schrie ihn an: „Du verdammter Idiot! Wegen dir könnten wir nun tot sein, stell dir vor sie hätten uns gehört!“ Good Old Jeff stimmte mir mit den Worten „Ein Greenhorn Sam, er ist ein Greenhorn.“ zu.
Craig erdreisstete sich doch tatsächlich unserer beider Erfahrungen, sowohl meine, als auch die von Good Old Jeff, in Frage zu stellen, indem er widersprach: „Warum schreist du mich so an? Wenn sie uns sehen wollten, hätten sie es längst getan, schließlich laufen wir bei knallender Sonne, auf offenem Feld, mit amerikanischer Kampfausrüstung auf ihr Versteck zu. Und selbst, wenn sie blind sind, haben sie uns jetzt gehört.“ Ich schaute Good Old Jeff an und er schaute mich an, dann sagte ich zu Craig, diesmal leiser: „Was weißt du denn schon? Vielleicht bist du ja der Verräter in den eigenen Reihen, von dem der Präsident uns erzählt hat.“ Beim letzten Teil des Satzes wurde ich wieder lauter und Good Old Jeffs´ Gesicht färbte sich rot vor Zorn, wahrscheinlich wegen Craigs Anmaßung. Aber was soll man schon von so einem erwarten, der unschuldigen Kindern ein Messer an die Kehle hält und Drogen nimmt. „Von so einem lassen wir uns nichts sagen, nicht wahr Jeffrey?“ Good Old Jeff nickte erzürnt.
Außerdem hatten wir einen Auftrag zu erledigen, es ging um die Sicherheit der vereinigten Staaten von Amerika und nicht nur das, auch um die Sicherheit jedes anständigen, amerikanischen Bürgers.
Wir holten die Ausrüstung raus. Ich hielt bald das schöne „M249 SAW“ in meinen Händen, während Good Old Jeff seine eigene „M249 SAW“ misstrauisch musterte. Er schüttelte entrüstet den Kopf und griff in den Beutel, um seine M16 rauszuholen. Wer sich jetzt fragt, wieso Good Old Jeff zwei Waffen mit sich rumschleppte, der der sollte es lassen, denn er tut es einfach, oder die letzte Person fragen, die an seiner M16 gezweifelt hat und der ihre Topausrüstung nichts gebracht hat. Good Old Jeffs Waffe machte ein lautes Knacken beim Laden, ein paar Vögel flogen davon, er tätschelte den Lauf und sprach sehr ruhig: „Gute Alte, auf dich ist immer Verlass.“ Ich denke die Bindung von einem Mann wie Jeffrey zu seiner Waffe ist stärker, als manche Freundschaft.
Craig holte aus seinem Rucksack, der uns schon nach so kurzer Zeit Ärger eingehandelt hatte eine MP, mit dieser Waffe hatte er wohl schon einige unserer guten Mitbürgerinnen und Mitbürger bedroht, um seine schmutzigen Geschäfte finanzieren zu können.
Ich meinte ein leises Schnauben von Good Old Jeff hören zu können, als er die MP sah und ich stimme ihm zu, dieser Ganove gehörte hinter Gitter und nicht an unsere Seite.
Wir waren so weit, wenngleich uns die Waffe in den Händen unseres Begleiters beunruhigte, mich zumindest, denn Good Old Jeff schien sich voll und ganz in Strategie und Taktik zu vertiefen, so wie er es schon viele Male zuvor im Krieg getan hatte. Dieser Mann verstand sich auf sein Handwerk, wie kein Zweiter und konnte auf viele, viele Jahre der Kriegserfahrung zurückgreifen.
Wir schlichen uns im Schutz der Mittagsonne näher und näher an die Mühle heran, es waren noch keine Terroristen in Sicht, aber wie denn auch, sie waren schließlich in der Mühle.
Plötzlich, noch bevor wir in Schussweite waren, schrie Good Old Jeff laut auf und feuerte mehrere Salven in die Luft, während er mit seinem Kampfschrei den Verbrechern entgegenstürmte, die noch keiner sehen konnte, weil sie in der Mühle waren. Aber Good Old Jeff wusste, was er tat, denn er hatte schon viele Männer gesehen, die getötet wurden, weil sie das Überraschungsmoment überschätzt hatten. Damals im Vietkong, ja Good Old Jeff wusste wirklich was er tat: Er brüllte und schoss weiter. Craig verdrehte unnötig und unangebracht die Augen, sodass ich ihn zwingen musste, es zu lassen.
Die Terroristen kamen mit Sprengstoffgürteln bewaffnet aus der Mühle gerannt um sich vor uns in die Luft zu sprengen, aber Jeffrey schoss sie nieder, während er brüllte: „Da habe ich schon mehr gesehen! So kommt ihr gegen einen Kriegsveteranen nicht an!“
Weitere Terroristen kamen aus der Mühle, sie waren sichtbar unbewaffnet und somit leichtes Spiel für Jeffrey.
Wir erreichten endlich die Mühle und gingen hinein, Good Old Jeff lud seine M16 nach, dabei sah er sehr zufrieden aus, bis jedoch die Waffe Ladehemmungen zeigte.
Craig, der die ganze Zeit nur neben mir gestanden hatte, ohne zu helfen, äußerte sich abwertend über diese Funktionsstörung: „Mit einer neuen Waffe wäre dir das nicht passiert Jeff.“ Als Antwort hielt Good Old Jeff ihm entschieden die Waffe vor das Gesicht und sagte, wobei ich wirklich spürte, wie sehr es ihn gekränkt hatte: „Halt die Fresse, sonst geht das nächste Magazin in dein Gesicht und dann erzähl mir was von neuen Waffen!“ Craig schwieg, hatte wohl eingesehen, denn er wusste, er konnte diesen Kampf nicht gewinnen, Jeffrey kannte sich eben aus und wusste wovon er sprach.
Ich hielt mein Gewehr im Anschlag und ging todesmutig und ohne einen Gedanken an mein eigenes Leben, oder gar Rückzug, als zweiter in die Mühle, dich gefolgt von Good Old Jeff, der immer noch Ladehemmungen hatte.
Ich konnte ihn einige Male fluchen hören, nein ich hatte mich wohl verhört, fluchen tun nur Gangster wie Craig und Terroristen.
Auf einem Tisch sahen wir eine schwarze Diskette liegen, vielleicht war sie auch blau und niemand in der Nähe, der sie bewachte.
Craig schritt zu dem Tisch und wollte die Diskette nehmen, streckte seinen Arm aus, wie er es schon viele Male in einem Laden getan hatte, wenn er etwas haben wollte und öffnete die Hand, als wir plötzlich einen Schuss hörten.
Das nächste woran ich mich erinnern kann, ist Craigs schmerzverzerrtes Gesicht, das Gesicht eines Amerikaners, der für sein Land gefallen war und wie er zu Boden stürzte, wie ein echter Amerikaner, dann die drohenden Worte „Waffen weg“ gesprochen von einer Frau, was mich verwirrte.
Ich ließ sofort meine Waffe fallen, wie ein guter Amerikaner, wenn die Situation aussichtslos war, denn ein Mann wie ich wusste, wann er verloren hatte.
Good Old Jeff hatte noch immer Ladehemmungen und so brachte es ihm nichts, den Abzug zu betätigen, es machte immer nur „klick“, so oft er auch darauf drückte, es machte bloß „klick“, bis er schließlich wutentbrannt, cholerisch den Kopf schüttelte und die Waffe zu Boden warf. Good Old Jeff wusste genau, was er tat, er war ein Held, der niemals aufgab.
Ich erkannte plötzlich, wer da vor uns stand: Ich erkannte die noch minderjährige Tochter des Präsidenten, Ashley!!!
Kalt berechnend stellte ich ihr die Frage: „Was wird hier gespielt Mädchen?“ und sie antwortete: „Es wird niemals Frieden geben, so lange es diese Waffen und diese Gewalt und dieses unnötige Töten gibt! Warum müssen die Menschen einander nur so wehtun? Außerdem wird es niemals eine weibliche Präsidentin geben, immer nur männliche, so wie mein Vater!“
Die Situation war soeben aus der Kontrolle geraten, Ich und Jeff waren nicht mehr Herren der Lage und diese Wahnsinnige würde uns alle töten. Es blieb mir nur eins übrige, nur eine einzige Frage: „Wozu brauchst du die Diskette, es geht hier um die nationale Sicherheit!“
Ashley schaute mich mit großen Augen an, welche ich scheiße fand und sagte: „Ich verkaufe sie an den Höchstbietenden, um mit dem Geld meine Wahlkampagne zu finanzieren, da mir mein Vater alle Mittel gekürzt hat.“
„Wenn du diese Kampagne wirklich durchziehen willst, dann bist du eine Gefahr für die nationale Sicherheit! Ebenso, wie die Diskette in deinen Händen!“ tönte auf einmal die feste und entschiedene Stimme des Präsidenten aus dem Hintergrund.
Ich und Good Old Jeff sagten gleichzeitig: „Ein Glück! Mr. President ist gekommen, um uns zu retten!“
Ashley versuchte noch, das Blatt zu wenden: „Vater, du weißt genau, dass du im Unrecht bist!“, aber der Präsident nahm entschieden seine 45er Magnum, die stärkste Handfeuerwaffe der Welt, fest in die Hand und zielte auf den Kopf seiner Tochter.
Das nächste woran ich mich erinnern kann, ist ein lauter Knall und die Tochter des Präsidenten ohne Kopf.
„Danke Mr. President, sie haben uns alle gerettet!“ sagte ich voller Anstrengung und warf einen Blick nicht etwa zu Craig, sondern zu Good Old Jeff, der mittlerweile seineM16 wieder aufgehoben und nach wie vor Ladehemmungen hatte, im Geiste war er wohl immer noch im Kampf.
Der Präsident stand vor uns und während er seine 45er Magnum zurück in den Halfter steckte, sprach er: „Ich habe doch gesagt, dass ich mich um meine Familie kümmern müsse, Gentlemen.“ Mit diesen Worten ging er zur Tür hinaus und lies uns mit einem Staunen zurück.
Beim Absuchen des Bodens stolperte ich über Craig, der sich eine Hand auf die Wunde presste und zitterte. Good Old Jeff kniete sich neben ihn und während ich die beiden dort sah, hätte ich schwören können, die Nationalhymne gehört zu haben. Diese beiden Männer hatten Seite an Seite für ihr Land gekämpft und einen von ihnen hatte es erwischt, an vorderster Front war er gefallen und seine letzten Worte galten seinem Teamkameraden, Good Old Jeff, der sein Leben so viele Male allein in den letzten Stunden riskiert hatte, um sein Land zu retten, ungeachtet der Bedrohung für sein eigenes Leben, sodass er ein Beispiel für viele sein sollte und auch ist:„Hast wohl immer noch Ladehemmungen was? Aber keine Angst, das wird schon wieder.“ Good Old Jeff antwortete in einem traurigen, aber doch lebensfrohen Ton: „Wir werden uns um ein gutes Begräbnis für dich kümmern, gleich hier bei den Baumwollfeldern, die du immer so geliebt hast.“ Craig lächelte angestrengt, er hatte wohl Schmerzen und sagte, mit einem dennoch heiteren Ton: „Ich wird´s schon schaffen, geht ohne mich.“ Jeff schüttelte langsam den Kopf und sagte, wobei ihm natürlich beinahe die Tränen kamen: „Nein Bruder, für dich sehe ich leider schwarz.“ Craig stieß ein schmerzverzerrtes Lachen von sich und legte eine Hand auf Good Old Jeffs Schulter: „Ach Jeff, du bist immer noch der gute alte verdammte Rassist.“ Good Old Jeff schaute Craig an und antwortete: „Ja Craig, und du bist noch immer ein verdammter Baumwollpflücker.“.

Wir verließen die Mühle mit der Gewissheit wieder einmal unser Land gerettet und die nationale Sicherheit bewahrt zu haben.
Erwähnte ich, dass der kopflose Leichnam der Tochter des Präsidenten, bei einem Staatsbegräbnis beerdigt wurde? In den Nachrichten hieß es, dass die Terroristen, sie nach mehreren Wochen der Folter und Erniedrigung schließlich erschossen hatten und der Präsident diese Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit nicht dulden konnte, weshalb er einen Krieg gegen die Terroristen führen wollte.
Ich denke, dass sie das Richtige gesagt und wir alle das Richtige getan haben.
Danke Mr. President.
 
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Kommentare  

Die Geschichte wurde gegen Ende ja richtig fies. Wie schon die VP gesagt haben ist der Plottwist etwas weit hergeholt, aber dennoch eine packende Geschicht mit Humor und Action. Die Erzählperspektive ala Kafka (Reflektorfigur/persona) ist überraschend gut gelungen. Wenn ihr euere Erzählweise etwas mehr strukturiert möchte ich auf jeden Fall eine Fortsetzung sehen!

McAlex (10.11.2007)

sehr schön! sehr schön! die überzeichnung der charaktere und der ätzend-sarkastisch bis zynische ton schmeckt mir extrem gut.
auch die erzählweise gefällt mir.
der umsprung der story war zwar grob vorherzusehen. auch die absolute humorlosigkeit ist sehr erfrischend.
böse, böse, böse.

schreib bloß weiter!
sincerly, your
Killing Joke


Killing Joke (31.10.2007)

Die Geschichte gefiel mir außerordentlich gut!
Am Anfang denkt man noch, es würde ein ´normaler´ Routine-thriller werden, wenngleich auch dies gut wäre. Aber dann kommmt der "Plot-Twist" und man erfährt die true Story!! Einfach total geil! Ich kann jedem nur empfehlen, diese Geschichte zu lesen und versichere euch allen: Sie wird euch packen und nicht mehr loslassen!
Einen Kritikpunkt gibt es trotzdem: Der Plot-Twist hätte ein bisschen mehr hervorgehoben werden könne! Ansonsten aber voll super! Weiter so!!!!


Lektorat (25.10.2007)

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