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21 Seiten

give blood teil 3

Romane/Serien · Spannendes
© Tintentod
Am nächsten Morgen, der schnell hereinbrach und die Kälte und Dunkelheit vertrieb wie böse Geister, entdeckten sie, dass Gordo offensichtlich mit den drei homeboys verschwunden war. Sie suchten den ganzen Zug ab, fanden im hinteren Abteil eine aufgeschobene Tür und nahmen an, dass sie den Weg durch die Wüste angetreten waren.
„Idioten“, sagte Matthews, „weshalb konnten sie nicht warten?“
Vinnie brachte sein Gepäck in Ordnung, strich sich durch das stoppelige Gesicht und sagte: „Ich weiß, weshalb sie den Weg gewagt haben. Sie haben das Geld mitgehen lassen.“
Die Tasche, auf die er ein Auge gehabt hatte, lag zwar noch an der gewohnten Stelle, aber sie war leer geräumt. Er wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte.
Eine Sorge weniger, dachte er.
„Ich bin froh, dass die drei weg sind“, sagte Simmons, „wenn es nicht so passiert wäre, hätte man glatt etwas gegen sie unternehmen müssen.“
Ganz leise murmelte James: „Pass auf, sonst müssen wir noch etwas gegen dich unternehmen.“
„Geh nachsehen, ob etwas von unseren Vorräten fehlt“, sagte Matthews. Seine Stimme klang schwach und er war grau im Gesicht. Linn blieb an seiner Seite, als sie sah, dass er sich nicht gut fühlte, beobachtete ängstlich, wie James die Vorräte überprüfte.
Wenn sie alles mitgenommen haben, dachte sie, dann sind wir geliefert. Dann überleben wir alle die nächsten Tage nicht mehr.
„Es fehlt nichts“, sagte James. Er winkte mit einer der umgefüllten Wasserflaschen und Linn sorgte dafür, dass ihr Vater davon trank.
„Scheiß auf das Geld“, sagte Linn, sah erst ihren Vater, dann James an, „stimmt doch, oder? Die waren dumm genug, nicht mal Wasser mitzunehmen. Sie werden krepieren mit dem Geld.“
„Amen“, sagte Weyland.
„Das ist nicht komisch“, schnarrte Simmons ihn an und Weyland erwiderte: „Lacht jemand?“
Alles war eingetaucht in die orange-rote Hitze des beginnenden Tages, eines weiteren Tages, den sie in diesem Zug verbrachten, der irgendwo in der Wüste festsaß. Matthews behauptete, es sei kein Schwächeanfall gewesen, er habe nur zu wenig getrunken und schlecht geschlafen. Cy hantierte lustlos mit den Karten, die die homeboys auf dem Fußboden verstreut zurückgelassen hatten, saß mit dem Rücken an die Wand gelehnt da, behielt unauffällig Simmons im Auge, der noch immer ab und zu zu ihm hinüberschielte, als würde Cy seine downer vor seinen Augen einwerfen. Matthews versuchte erneut, den Antrieb des Zuges zu reparieren, James kam ihm zur Hilfe. In einer Nische neben dem Fahrersitz fand er ein Buch mit Schaltplänen und einer Betriebsanleitung.
„Alles sieht verdammt normal aus“, sagte Matthews, „es ist nur kein Saft da.“
James hockte auf seinem Koffer, studierte die Schaltpläne in der Hoffnung, irgendetwas zu entdecken, was ihnen weiterhelfen könnte. Er fuhr zusammen, als Simmons sich neben ihn setzte, nervös zitternd, unruhigen außer Kontrolle geratenen Händen und zuckenden Mundwinkeln.
„Kann ich euch behilflich sein?“
„Hast du Ahnung von Elektronik?“ erwiderte James. Er erinnerte sich daran, dass er Simmons nicht leiden konnte und wusste auch, weshalb. San Simmons hätte besser daran getan, sich in eine Ecke zu setzen und ruhig zu sein, aber er zog es vor, James auf die Nerven zu gehen. Und er zappelte unaufhörlich herum, war kaum in der Lage, die Fragen zu beantworten.
„Ich hab lange in einer Hinterhoffabrik gearbeitet, da hatten wir nur mit so Elektronik zu tun. Wir haben wiederverwertet. Eine Zeitlang lief das wirklich gut, und wir...“
„Kannst du Schaltpläne lesen? James starrte ihn an, als Sam nicht reagierte und zurückglotzte, klatschte er ihm den Schaltplan auf den Schoß.
„Entweder du hilfst“, sagte er, „oder du verschwindest.“
Matthews steckte mit dem Oberkörper unter der Konsole, rief undeutlich: „Bekommt ihr das geregelt bei euch?“
„Kein Problem“, sagte James, „unser Experte steht dir zur Seite.“
Daraufhin warf Sam das Buch in die Ecke und stapfte davon.
Na bitte, dachte James, das ging doch richtig schnell.
Matthews drehte probeweise ein paar Kabel zusammen, aber was unter normalen Umständen einen Kurzschluss hervorgerufen hätte, blieb ohne Folgen.
„Ich kann nichts reparieren, wenn ich nicht einmal einen Fehler finden kann“, sagte Matthews, schob sich unter der Kanzel hervor, wischte sich das schweißnasse Geicht ab. Hinten im Zug ertönten plötzlich Geräusche einer handfesten Prügelei, dabei Linns wütende Stimme, die immer wieder forderte, sie sollten aufhören. James drehte sich herum und es war ihm klar, wer sich in der Wolle hatte, noch bevor der die beiden Streithähne sah. Cy hatte sich in die Ecke an einer Zugtür drücken lassen, hatte die Arme erhoben, die Ellebogen nach vorn gedrückt und trat ab und zu gezielt nach Simmons Schienbeine, wenn dieser ihm fäusteschlagend zu nahe kam. Simmons war kein Boxer; er hatte die Hände zu Fäusten geballt und schlug wahllos in Cys Richtung, mal traf er, mal nicht, und es war offensichtlich, dass er nur seine Wut abreagierte. Cy grinste beinahe, was Simmons noch wütender werden ließ. Linn stand auf der anderen Seite des Ganges, ihre Rufe verstummten erst, als James auftauchte. Sie sah zu ihrem Vater hinüber.
„Sam“, sagte James, „pass auf. Wenn du ihm zu nahe kommst, bringt er dich um.“
„Er soll meine Pillen rausrücken“, keuchte Simmons, versuchte einen Schlag mit dem ausgestreckten Arm anzubringen, „ich kann nicht schlafen ohne meine Pillen. Ich weiß genau, dass er sie hat.“
„Fick dich“, sagte Cy, trat Simmons mit seinen schweren Schuhen gegen das Knie, brachte ihn zu Fall und kniete über ihm, bevor James es verhindern konnte. Sam Simmons starrte nach oben, Schweiß lief in seine Augen und als er in Cys Gesicht sah, wusste er, dass es zu spät für Entschuldigungen war. Und trotzdem versuchte er es.
„Tut mir leid“, murmelte er, „ich kann nicht mehr schlafen ohne meine Medikamente.“
Cy klopfte ihm die flache Hand ins Gesicht, erhob sich von ihm und wischte sich die Hände ab.
„Ich hab sie nicht“, sagte er, verließ den Wagon. Linn stand wie erstarrt da; seit wann genau konnte Sam nicht mehr schlafen? Hatte er die unvermeidlichen Sexgeräusche gehört und im Dunkeln Vermutungen angestellt, zu wem sie gekrochen sein könnte?
„Du hast Glück gehabt“, sagte James, half Sam auf die Beine, war aber nicht sonderlich freundlich dabei, „er hat ein Messer. Er ist sehr schnell damit. Der homeboy vor meiner Kabine hat damit auch nicht gerechnet.“
„Du erzählst doch Blödsinn“, meinte Simmons, „der homeboy war doch bestimmt doppelt so groß wie er.“
„Hörst du mir nicht zu? Er hat ein Messer, ich hab nicht behauptet, er hätte ihm mit einer Hand das Genick gebrochen.“
„Wo ist Vinnie?“ fragte Matthews. Er hatte sich auf eine Bank gesetzt, drehte den Kopf hin und her und Linn setzte sich neben ihn, griff nach seiner Hand.
„Ich hab nicht auf ihn geachtet“, sagte sie. Der alte Weyland lag einige Sitzreihen weiter, seine dürren Beine, die aus der grauen Hose ragten, waren halb im Gang zu sehen. Er hatte seine Schuhe ausgezogen.
„Er sollte in deiner Nähe bleiben“, flüsterte Matthews, „damit er auf dich aufpassen kann.“
„Er ist sicher nur weiter hinten im Zug und benutzt die Toilette“, sagte Linn. Die Hand ihres Vaters war eiskalt und schweißig.
„Wenn er zurück ist, legst du dich hin und schläfst ein wenig“, sagte sie, „du hast dich zu sehr angestrengt.“
Er nickte. Sie hatte recht, er fühlte sich erschöpft und sein Mund war so ausgetrocknet, dass er kaum schlucken konnte.
„Ich kann das Triebwerk nicht reparieren“, sagte er mühsam, „wir werden weiter warten müssen.“
Simmons bedachte sie mit einem finsteren Blick, als er an ihnen vorbeiging und Linn murmelte ihm durch die träge heiße Luft nach: „Starr uns nicht so an. Wenn du eine bessere Idee hast als zu warten, dann lass es ruhig hören.“
James rief Vinnies Namen durch den Zug, bekam keine Antwort und sagte: „Er wird kaum beim Pinkeln eingeschlafen sein. Bleibt hier zusammen, ich gehe nach ihm sehen.“
Einige der Zwischentüren waren geschlossen, James schob sie mühsam auf und konnte die Luft dahinter kaum atmen, so heiß war sie. Er zählte vier Wagons, bis er Cy traf, der gerade den langen Ärmel seines Hemdes wieder herunterrollte, sich in den gepolsterten Sitz zurücklehnte. Der oft benutzte Infusionspen lag neben ihm. James blieb nur zögernd stehen, fragte sich, ob Cy überhaupt ansprechbar war.
„Cy?“ sagte er, „hast du Vinnie gesehen?“
Cy legte sich den Unterarm über die Augen, den Kopf in den Nacken gelegt, sagte mit erstaunlich klarer Stimme: „Er ist weg.“
„Was soll das heißen?“
James hatte ein ungutes Gefühl im Magen. Er konnte sein eigenes Ende in diesem Zug einigermaßen nüchtern vor sich sehen, es würde schnell gehen, dafür würde er sorgen, aber was ihm wirklich Angst machte, waren die Umstände in diesem Zug. Die Geräusche, wenn es dunkel wurde, die von außen kamen und von denen er nicht wusste, ob er sie sich nur einbildete.
„Hab gesehen, wie er gegangen ist“, sagte Cy, „wollte noch fragen, was er vorhat, aber dann hat sich Simmons auf mich gestürzt.“
„Hat er den Zug verlassen?“
Cy schien eingeschlafen zu sein, James setzte sich in die Bank vor ihm, wartete. Statt einer Antwort erhob Cy sich aus seiner halb liegenden Position, griff in seine Jacke, die um seine Hüfte gebunden war, packte James Hand und legte ihm etwas hinein. Als James in seine Handfläche sah, lag dort ein Plastikröhrchen mit Pillen.
„Sams Pillen“, sagte James. Er war nicht erstaunt darüber, hätte aber nicht erwartet, dass Cy sie erst klaute und dann unaufgefordert wieder rausrückte.
„Gib sie ihm zurück“, sagte Cy, „war ’ne Scheiß Idee. Vinnie hat gesagt, er hat draußen irgendwas gehört. Ich hab nicht gesehen, wo er hin ist.“
„Er ist nach draußen?“
„Hab ich nicht gesehen.“
„Was hast du gesehen, verdammt?“
James hätte Cy am liebsten gepackt und geschüttelt, hätte es auch getan, wenn es etwas gebracht hätte, aber Cy rieb sich die schmerzenden Augen, starrte ihn müde an und sagte: „Vielleicht hab ich auch gar nichts gesehen und bin nur stoned. Vinnie hat ein komisches Geräusch gehört und sagte, er wollte nachsehen. Vielleicht hat er eine Tür aufgemacht, ich weiß es nicht. Er kommt schon zurück. Schließlich...“ Er machte eine lächerlich anmutende militärische Geste, „hat er einen Auftrag zu erfüllen.“
„Ich geh ihn suchen“, sagte James.
„Lass dich nicht aufhalten“, murmelte Cy, legte sich wieder zurück und verschwand in seine eigene Welt. Zumindest für kurze Zeit wollte er der Hitze entkommen. James suchte den gesamten Zug ab, rief einige Male Vinnies Namen, aber weder bekam er eine Antwort, noch konnte er Spuren von Vinnie entdecken.
Verfluchte Scheiße, dachte er, es kann nicht sein, dass er einfach verschwindet.
Als er zurückkam zur kleinen Gruppe, fragte niemand, ob er Vinnie gefunden habe, denn inzwischen hatte sich noch etwas anderes ereignet. Matthews saß mit seiner Tochter zusammen, hielt ihre Hand und er schien geweint zu haben. Linn seltsamerweise nicht, aber sie sah nicht fröhlich aus. Simmons saß ihnen gegenüber, hatte die Knie anzogen und zupfte an seinem Hosenbein herum. Seine nervösen Ticks hatten etwas nachgelassen, waren aber noch immer präsent.
Ich hätte es bemerken sollen, dachte James, ich seh doch sonst solche Kleinigkeiten.
Er war an den reglosen Beinen von Weyland vorbeigelaufen, hatte einen ganz kurzen Blick auf ihn geworfen und ihm war nicht aufgefallen, dass der alte Mann sehr still dagelegen hatte. Sehr still. Sie hatten ihm eine Decke übergelegt, unter der Decke seine Beine ordentlich zusammen geschoben, seine Hände auf der Brust gefaltet.
„Es war klar, dass es ihn zuerst trifft“, sagte Matthews, „Ich glaube, er hat nichts mehr getrunken, um es zu beschleunigen.“
„Er war ein netter alter Mann“, sagte Linn, „ich wünschte, er hätte seine Frau gefunden. Oder erfahren, was mit ihr passiert ist.“
Sie saßen beieinander, atmeten die heiße Luft, vermieden es, sich in die Augen zu sehen. Noch sprachen sie nicht darüber, was mit Weyland passieren sollte, das würden sie zu einem späteren Zeitpunkt tun. James dachte wieder an seinen Koffer. Erst, als es wieder dunkel und endlich etwas kühler wurde, warf James Simmons das Tablettenröhrchen zu und sagte: „Pass das nächste Mal auf dein Zeug besser auf.“
Simmons starrte auf das Röhrchen, konnte zunächst nicht glauben, dass es seine Pillen waren und als er es endlich begriff, wollte er nicht einmal mehr wissen, wo James das Röhrchen gefunden hatte, nahm sofort zwei Pillen, zögerte, überlegte und warf noch eine nach. Sich mit einer Überdosis umzubringen erschien ihm als fast schon erstrebenswertes Ziel. Schaffte er es nicht, so konnte er wenigstens wieder schlafen.
„Wo ist Vinnie?“ fragte Linn. Es war Stunden her, dass sie sein Verschwinden bemerkt hatten und wie zur Antwort schlug etwas von außen gegen den Zug. Der metallische Schlag dröhnte laut durch das Abteil, durch die Abwesenheit aller anderer mechanischen Geräusche noch lauter und erschreckender. Linn drückte sich in die Ecke, machte sich ganz klein und wäre am liebsten unter eine der Bänke gekrochen. Die Männer starrten sich an und Simmons flüsterte: „Das war doch der Junkie, oder?“
James schüttelte stumm den Kopf. Er fand es endlich an der Zeit, etwas aus seinem Koffer zu entnehmen, klappte ihn auf einem der Sitze auf, achtete allerdings darauf, dass der restliche Inhalt nicht einsichtig war für die anderen.
„Eine Taschenlampe?“ fragte Matthews, vorwurfsvoll und mit furchtbar erschöpfter Stimme, „die hätten wir sehr viel früher gebrauchen können.“
„Wozu?“ erwiderte James, „bisher hast du uns daran gehindert, den Zug zu verlassen.“
Er schaltete die Lampe ein, leuchtete von den Wänden an die Decke und zurück zum Fußboden, setzte sich in Bewegung durch die Wagons. Er fand Cy noch immer zugedröhnt auf dem gepolsterten Sitz und wusste, dass er dieses Geräusch nicht hervorgerufen hatte, ging weiter. Im nachfolgenden Abteil war es eiskalt, James Augen begannen zu tränen und als er den Lichtkegel schweifen ließ, sah er seinen Atem vor seinem Gesicht stehen. Die Zugtür des Wagons stand halb offen und obwohl die Nacht dahinter tiefschwarz war, in der man weder Bewegungen noch Gestalten erkennen konnte, glaubte James etwas dort an der Tür zu hören. Der Lichtkegel seiner Lampe zuckte an der offenen Tür hin und her, verlor sich in der Weite der Wüste, als James näher ging und hinausleuchtete. Er konnte den Sand sehen, der bis an den hoch über den Magnetschienen stehenden Zug aufgeweht war, er erreichte fast schon die Trittstufe unterhalb der Tür. Es musste an den Magnetschienen gelegen haben, dass der Sand sie nie zugeweht hatte, eine Art Schutzvorrichtung, die die Schienen sauber hielt. James war sich sicher, dass er den Verlauf der Schienen nicht mehr erkennen würde, würde er in die Wüste danach suchen, um ihnen zurück zur letzten Station zu folgen.
Wir sind nicht die letzten Überlebenden, dachte er, wir haben nur wieder entdeckt, dass wir ohne Elektrizität leben müssen.
Er leuchtete in die Wüste, die mit einmal ihre Bedrohlichkeit verloren hatte. Es war nur Sand, es gab hier keine Monster, nicht einmal homeboys. Weshalb waren die Tage kürzer? Vielleicht waren sie schon immer so kurz gewesen und es hatte nur niemand bemerkt, weil die Städte mit künstlichem Licht hell gehalten worden waren.
James konnte mit dieser Erklärung gut leben. Er würde zu den anderen zurückgehen und ihnen vorschlagen... Eine knochige Hand griff nach seinem Arm, rutschte von Oberarm ab, krallte sich unterhalb des Ellebogens fest, so fest, dass er fast die Taschenlampe fallengelassen hätte. Er gab ein ersticktes panisches Geräusch von sich, taumelte von der Tür zurück, wurde aber von der Skeletthand zurückgehalten. Das zuckende herumirrende Licht der Lampe traf eine Gestalt, die sich an der Zugtür festklammerte, sich halb in das Zugabteil gezogen hatte, mit der anderen Hand James gepackt hielt. Er erkannte John Gordo nur an dem karierten Hemd, reichte ihm die zweite Hand, um ihm in den Zug zu helfen.
Das ist nicht Gordo, rief eine panische Stimme in seinem Kopf, die Stimme eines kleinen Jungen, der sich im Dunkeln fürchtete, das ist eines von den Wüstenmonstern und es hat nur Gordos Hemd angezogen, um dich reinzulegen.
Im Bereich zwischen den Abteilen fiel das Knochenmonster in Gordos Hemd erschöpft zu Boden, das Gesicht zur Seite gedreht, Arme und Beine von sich gestreckt. James hielt die Lampe auf ihn gerichtet, versuchte ruhiger zu atmen und den Schock zu überwinden. Er zuckte nicht einmal zusammen, als Vinnies Stimme von außen sagte: „Hilf mir in den Zug, verdammte Scheiße. In diesem Flugsand steckt man fest wie in einem Moorloch.“

Matthews war eingeschlafen und Linn bestand darauf, ihn nicht zu wecken, deshalb versammelten sie sich einen Wagon weiter, selbst Cy, noch immer nicht wieder klar, kam dazu. Sie gaben Gordo wenige Schlucke Wasser, packten ihn gegen die Kälte in Decken ein.
„Er ist vollkommen ausgetrocknet“, sagte Vinnie, „noch einen Tag in der Sonne hätte er nicht durch gestanden. Ich hab ihn nur durch Zufall gefunden, bin praktisch über ihn gefallen, als ich um den Zug herumgelaufen bin. Die Schienen sind verschwunden im Flugsand, wir stecken im Nirgendwo fest. Man kann nur einen schwachen Streifen einer Erhöhung sehen, wo die Schienen entlang führen, aber da wird kein Zug mehr durchkommen. Ich hatte ein Geräusch gehört und wollte nach sehen. Ein paar Zentimeter hätten gereicht, dann wäre ich nicht über Gordos Beine gestolpert und hätte ihn niemals gefunden. Er konnte keinen Ton sagen, aber ich glaube, er hat mit irgendwas gegen die Zugtür geschlagen. Das war der Knall, den ich gehört habe. Und dann hab ich eine Ewigkeit gebraucht, um ihn vor die offene Zugtür zu bekommen. Zum Glück tauchte das Licht auf und er hat danach gegriffen.“
„Und ich hab mich zu Tode erschreckt“, sagte James.
Sie warteten die halbe Nacht, bis es Gordo so weit besser ging, dass er aufwachte und sich im Schein der Taschenlampe verwirrt umsah.
„Wieso bin ich wieder im Zug?“ krächzte er, griff sich an den Hals und erstarrte beim Anblick seiner eigenen Hand. Seine verbrannte Haut hatte Blasen geworfen, löste sich in Fetzen ab und hinterließ nässendes Fleisch. Alles Gewebe war ausgetrocknet, Sehnen und Knochen standen hervor. Sie versuchten ihm zu erklären, was passiert war, allen voran Vinnie, der ihm das Leben gerettet hatte, aber zwischendrin sagte er: „Ich bin froh, dass ich wieder hier bin. Diese drei Arschlöcher haben mir das Geld abgenommen und sind verschwunden. Dieser Pruitt hat mir eine verpasst und sie haben mich liegengelassen. Als ich aufgewacht bin, lag ich mit dem Rücken auf den Schienen und ich hab dort gewartet, bis es heller wurde. Es gab nur zwei Richtungen, in die ich gehen konnte, immer den Schienen entlang, aber ich wusste durch den Stand der Sonne, dass ich zurück zum Zug lief. Wir sind im dunkeln nicht weit gelaufen. Der Weg zurück war die Hölle. Der Wind. Ich konnte die Schienen nicht mehr sehen. Ich glaube nicht, dass die drei weit gekommen sind.“
Gordo bewegte sich vorsichtig, die Decken kratzten über seine wunde Haut und er sah James konzentriert an, der ihn fragte: „In welche Richtung sind sie gegangen?“
„Sie wollten zurück zur letzten Station. Sie sagten, der Weg sei kürzer als zur nächsten Station in Gila, die nach der Wüste liegt. Wir hatten Schwierigkeiten, die Magnetschienen zu finden, aber je weiter wir kamen, um so besser kamen der Schienenwall wieder zum Vorschein.“
„Vielleicht haben sie’s ja doch geschafft.“
„Nur, wenn sie schon in der Nacht weit genug gekommen sind. Nicht in der Hitze.“
„Ich gönn’s ihnen ja nicht“, sagte James, „aber es ist die letzte Chance für uns. Wir müssen losgehen, solange die Schienen noch nicht ganz verweht sind.“
„Du bist verrückt“, sagte Linn.
„Es wird uns niemand retten kommen“, sagte James, „ich weiß nicht, weshalb die Taschenlampe noch funktioniert und unsere Uhren nicht, aber es wird uns niemand retten können, wenn es überall den gleichen Effekt gegeben hat.“
„Das hab ich auch schon gedacht“, murmelte Simmons.
„Ich will euch nicht aufhalten“, sagte Gordo, hob seine Hände in den Lichtkegel, „ich geh nicht mehr in diese Sonne.“
„Mein Dad wird es nicht durchstehen.“ Linn erhob sich, versuchte ihre kalten Füße aufzutauen, setzte sich an anderer Stelle wieder hin, wie zufällig in Cys Nähe.
„Ich gehe ebenfalls nirgendwo hin, selbst wenn ich könnte.“

Es gab keine Entschuldigung von Gordo, dass er mit dem Geld und den homeboys abgehauen war, aber es forderte auch niemand ein. Er sah schlecht genug aus, dass ihm niemand mehr einen Vorwurf machte. Als Matthews aufwachte, erzählte Linn ihm, was passiert war und er war entsetzt darüber, dass Vinnie den Zug verlassen hatte. Linn versuchte ihn zu beruhigen, trotzdem regte ihr Vater sich so auf, dass er kurzatmig in den Sitz zurückfiel. Linn hielt ihn umarmt, drückte ihr Gesicht an seinen Hals und murmelte beruhigend auf ihn ein. Zu Hause in der Kuppelstadt hätte sie dafür gesorgt, dass er seine Medikamente nahm, aber Medikamente waren teuer, wenn sie überhaupt zu bekommen waren. Cy hockte in der Nähe der beiden, kämpfte gegen die aufkommende Müdigkeit und gegen die ersten Anzeichen des erneuten Entzuges, denn er wollte nichts verpassen. Er hatte sich noch nicht entschieden, ob er zu Fuß durch die Wüste gehen wollte – er war sicher, nicht sehr weit zu kommen und ihn würde ganz sicher niemand tragen. Matthews erholte sich nur langsam, grau im Gesicht und nicht in der Lage, einen klaren Satz von sich zu geben. Linn blieb neben ihm sitzen, bis er eingeschlafen war, bekam da erst mit, dass Cy die downer zurückgegeben hatte. Sie fragte sich, ob damit ihr Abkommen außer Kraft gesetzt war.
Als James die Lampe ausschaltete, um die Batterien zu schonen, glaubte sie erneut ein Geräusch von draußen zu hören und diesmal konnte es kaum Gordo gewesen sein. Sie fürchtete sich davor, den Zug zu verlassen. Als ihr Vater eingeschlafen war und sie glaubte, dass er die Krise überstanden hatte, schlich sie auf ihren Schlafplatz ihm gegenüber, aber sie konnte nicht schlafen. Gordo schreckte immer wieder mit entsetzten Geräuschen aus seinem Schlaf hoch, hielt sie alle wach. Simmons schien der einzige zu sein, der mit Hilfe seiner downer schlafen konnte.
„James?“ flüsterte Linn, „hast du wirklich vor, den Zug zu verlassen?“
„Es ist unsere einzige Chance.“
Er hockte in seinem Mantel vor ihr, den Kragen hochgeschlagen, die Taschenlampe steckte in seinem Hosengürtel.
„Dein Dad würde wollen, dass du mit uns gehst.“
„Er will nicht, dass wir den Zug verlassen.“
Am Morgen hatte Gordo hohes Fieber, er jammerte nach Wasser und Linn hätte es ihm gegeben, aber Simmons ging dazwischen und meinte, Gordo sei schon mehr tot als lebendig und es sei Verschwendung, ihm das Wasser zu geben.
„Von dir hätte ich mehr erwartet“, sagte Linn.
„Er ist wieder ganz groß in Form, seit er seine Pillen wieder hat“, sagte Cy. James drückte Simmons zur Seite und sie gaben Gordo den Anteil Wasser, der ihm zustand. Matthews ging es in der Tageshitze nicht besser.
„Du ruhst dich aus, Dad“, sagte Linn, „du bleibst hier liegen und ruhst dich aus, bis es nicht mehr so heiß ist. Ich kümmere mich um alles. Vinnie hilft mir.“
„Weshalb hat er den Zug verlassen?“
„Er hat Gordo gerettet.“
„Habt ihr die Tür wieder geschlossen?“
„Ja, natürlich, Dad.“
Sie ging in die Zugkanzel, überschattete ihre Augen und starrte nach draußen. Die Schienen waren nicht mehr zu sehen. Der Sand hatte sich darüber gelegt.
Trotzdem muss man den Damm noch sehen, wenn man dort draußen ist, dachte sie, wie eine gerade lange Düne. Vinnie, James und Simmons könnten es schaffen. Wir nicht.
Es war noch ein Kanister Wasser übrig und Vinnie sprach sich dafür aus, es in die Flaschen umzufüllen und an alle gleich zu verteilen.
„Jeder bekommt die gleiche Menge“, sagte er, „egal, ob er hier bleiben oder gehen will.“
„Gute Idee“, sagte James. Linn hatte die ruhigsten Hände und füllte die Flaschen ab. Währenddessen hatte Simmons den Körper des toten Weyland durch den Gang in den hinteren Teil des Zuges befördert, weil er sagte, von dem Toten ginge eine schlechte Aura aus. In der schlimmsten Mittagshitze stand Gordo auf, stakste durch den Gang und murmelte, er wolle sich ein wenig bewegen, weil seine Füße taub seien. Sie beobachteten ihn besorgt, sahen ihn durch die Verbindungstür verschwinden, dann war er plötzlich auch durch das Sichtfenster in der Tür nicht mehr zu sehen. Linn machte eine Bewegung mit der ausgestreckten Hand und schon liefen James und Vinnie ihm nach. Gordo schien einen Hitzschlag zu haben, sie konnten ihn nicht kühlen, konnten ihm nicht genug Wasser geben und er starb ihnen unter den Fingern weg, eine halbe Stunde nachdem er im Gang zusammengebrochen war. Er sah fürchterlich aus, wie eine trockene Mumie und seine Füße waren schon schwarz verfärbt, noch bevor seine Gliedmaßen steif waren. Linn dachte, sie müssten ein paar Worte sprechen, nicht nur allein für Gordo, sondern ebenso für Weyland.
„Ich werde ein paar nette Worte über meinen Dad sagen, wenn es soweit ist“, sagte sie, „und es ist nur fair, es für die beiden auch zu tun.“
„Okay“, sagte Vinnie, „aber ich kann nichts sagen. Mir fallen nicht die richtigen Worte ein.“
Simmons erstaunte sie alle, als er einen alten Psalm rezitierte, mit Amen abschloss und ernst in die Runde sah.
„Danke, Sam“, sagte Linn.
„War das deine Art zu sagen, wer kriegt sein Wasser?“ fragte Cy und Simmons stürzte sich auf ihn.
Diesmal war es nicht nur ein wütendes Gerangel, denn Simmons brachte Cy rücklings zu Fall, trat auf ihn ein und brach ihm dabei zwei Finger. Als er sich mit den Knien voran auf ihn fallen lassen wollte, bewegte Cy sich blitzschnell zur Seite, war auf den Füßen und hielt sein Messer in der unverletzten Hand. Simmons war wie ein aufgedrehter Spielzeugteufel, wenn er von seinen Pillen runter war und deshalb ignorierte er das Messer, schlug weiter nach Cy, bis genau zu dem Moment, als Cys Hand einmal durch die Luft schnellte. Ein hellroter Streifen erschien an seinem Oberarm, der sich sehr schnell ausbreitete. Vinnie packte Cy von hinten, verdrehte ihm den Arm auf den Rücken, bis er das Messer fallen ließ, nahm ihn in den Schwitzkasten und hebelte ihn von den Füßen. Cy klammerte sich an den Unterarm, der ihm die Luft abdrückte, versuchte die Füße wieder auf den Boden zu bekommen, aber Vinnie hatte ihn so verdreht, dass es unmöglich war. Er drückte sich selbst die Luft ab.
„Lass ihn los“, sagte Linn, „das Messer ist weg, also lass ihn los.“
Vinnie reagierte nicht. Er sah zu Simmons hinüber, der ungläubig den sauberen tiefen Schnitt in seinem Arm betrachtete.
„Ich blute“, sagte er. James besah sich die Wunde, klopfte ihm aufmunternd auf die Brust und sagte, dass es halb so schlimm sei, so ein glatter Schnitt würde gut verheilen. Es war Simmons anzusehen, dass er ihm kein Wort glaubte.
„Bring ihn nach vorn in die Kanzel und mach die Tür hinter ihm zu“, sagte James.
Verdammter Idiot, dachte er, als Vinnie Cy mit sich davonzog, wieso tut er das? Schon schlimm genug, dass er ständig unter Drogen steht, muss er deshalb Simmons bis aufs Blut reizen?
James hätte Simmons den Schnitt versorgt, aber er ließ ihn nicht an seinen Arm heran, sagte, er könne sich selbst darum kümmern.
„Ich kann dich nähen“, sagte James, „du musst nur still halten.“
„Was taucht noch alles aus deinem Koffer auf?“ Linn hob das Klappmesser auf, ließ die Klinge im Griff einrasten und reichte es ihm, als er eine herausfordernde Geste machte.
„Wir haben alle unsere kleinen Geheimnisse“, erwiderte er. Linn tat so, als wüsste sie nicht, worauf er hinaus wollte. Den Rest der heißen Stunden verbrachten sie mit müden Diskussionen, wann der beste Zeitpunkt zum Aufbruch durch die Wüste sei und wie sie sich darauf vorbereiten sollten. Linn beteiligte sich nicht daran. Für sie stand es außer Frage, ob sie sich dem Fußmarsch anschließen wollte. Vinnie flüsterte mit ihrem Vater, schien ihm noch einmal zu erklären, weshalb er den Zug verlassen hatte, setzte sich dann neben Linn, die eine leere Lebensmittelverpackung hin und herdrehte, faltete und wieder glättete.
„Rück ein Stück ab von mir“, sagte sie, „es ist zu heiß.“
Er gehorchte.
„Ich nehme dich mit“, sagte er leise, „und ich helfe dir. Wir können es schaffen.“
„Meine Entscheidung steht, versuch nicht, mich zu überreden. Ich gehe nicht mit.“
„Ich verstehe deine Entscheidung nicht.“
„Das musst du auch nicht.“
Sie machte eine Kopfbewegung zur Kabinentür hinüber.
„Hast du ihm wenigstens sein Wasser gegeben?“
„Er sollte dich nicht kümmern. Was immer mit ihm passiert, er hat es sich selbst zuzuschreiben. Wir stehen alle unter Druck und haben Angst, aber wir versuchen zumindest, nicht durchzudrehen. Ich hab verdammt viel gesehen und durchgemacht, als ich in der Armee gewesen bin, ich habe gesehen, wie sich unsere eigenen Männer gegenseitig umgebracht haben, ich habe auf Feinde geschossen und später erst begriffen, dass es Kinder waren und die meisten meiner Freunde haben es nicht überlebt. Glaubst du, es fällt mir leicht, dich hier zurückzulassen und zu wissen, dass es keine Rettung gibt?“
„Es ist dir also lieber, ich sterbe auf dem Marsch durch die Wüste neben dir? Danke schön.“
Sie meinte es nicht so hart wie sie es gesagt hatte, aber sie nahm es nicht zurück. Vinnie versuchte noch einmal, sich zu erklären, aber Linn machte eine dankende Geste und ging vor die versperrte Zugkanzeltür.
„Lass mich da rein“, sagte sie.

Cy lag auf dem Fußboden, um dort der Sonne zu entgehen, hatte die Hand mit den gebrochenen Fingern von sich gestreckt. Er schlief nicht, er blinzelte Linn entgegen und wartete, ob noch jemand die Kanzel betrat.
„Hier gibt’s merkwürdige Geräusche“, sagte er, „und es kann mir keiner erzählen, dass es das Metall ist, was sich in der Hitze verbiegt.“
„Dein Wasser“, sagte Linn. Sie setzte sich neben ihn, starrte auf seine schiefen Finger. Die Knöchel waren dick angeschwollen. Unter der Konsole fand sie das wenige Werkzeug, das ihr Vater benutzt hatte, nahm eine der rostigen Zangen und trennte mühsam den Saum ihrer Hose ab.
„Was veranstaltest du da?“
„Gib deine Hand her.“
Sie verband ihm die gebrochenen Finger, während er einen kleinen Schluck aus der Flasche nahm. Sie versuchte ihm nicht weh zu tun, aber seine Schmerzgrenze lag mittlerweile so hoch, dass er nicht einmal reagierte, als sie die schief stehenden Glieder eng zusammenknotete und so wieder gerade richtete. Zumindest hoffte sie es.
„Versuch sie nicht zu bewegen“, sagte Linn, „aber so, wie’s aussieht, wirst du auch kaum noch Gelegenheit dazu haben, Simmons zu reizen. Sie werden bei Einbruch der Dunkelheit den Zug verlassen.“
„Du gehst nicht mit?“
„Ich kann meinen Dad nicht allein lassen.“
Er besah sich die verbundenen Finger, versuchte sie trotzdem zu bewegen und grinste, als Linn ihn strafend anstieß.
„Dein Dad wird begeistert sein, wenn alle verschwinden. Und ich der einzige bin, den er nicht los wird.“
„Linn!“ Sie zuckten zusammen, Linn sprang auf, taumelte gegen die Konsole und musste sich festhalten. Ihr Kreislauf sackte zusammen, ihr wurde schwarz vor Augen und ihr kam zu Bewusstsein, dass die Tage im Zug nicht spurlos an ihr vorübergegangen waren.
Langsam, dachte sie, langsam bewegen. Und nicht ohnmächtig mit der Stirn irgendwo gegen knallen. Soll James ruhig ausflippen. Ich versuche jetzt erstmal meine Mitte wieder zu finden.
Sie wollte rufen, dass sie auf dem Weg sei, aber ihr Mund war ausgetrocknet und sie konnte nur denken: Komme gleich, bin gleich soweit.
James riss die Kabinentür auf und packte Linn am Handgelenk, ohne darauf zu achten, dass sie kreidebleich war. Ihr Gesicht war in den letzten Stunden hohl geworden, ihre Lippen waren aufgesprungen und mussten weh tun. Noch immer kämpfte sie darum, nicht das Bewusstsein zu verlieren, folgte James, ohne zu merken, dass sie sich bewegte. Sie war wie ein Roboter unter fremder Steuerung und konnte auch nicht verstehen, was James sagte. Das Blut pochte in ihren Ohren.
„Ich hab ihm nur Wasser gebracht und seine Finger geschient“, murmelte sie, „mach deswegen doch keinen Aufstand.“
Sie fand ihre Stimme wieder, sagte lauter: „Zerr nicht so an mir herum“, und zog einmal an ihrem Arm. James drehte sich zu ihr herum, hatte sie bereits durch den ersten Wagen gezogen, blieb endlich stehen und wiederholte: „Es geht nicht im den Junkie, es ist dein Dad.“


Matthews hatte in einer Sicherheitskabine auf dem Polster geschlafen, seine Jacke unter dem Kopf zusammengerollt. Linn hatte lange bei ihm gesessen, dafür gesorgt, dass er es so komfortabel wie möglich hatte. Die ganze Zeit hatte sie gehofft, er würde sich erholen, es würde besser werden, wenn er geschlafen hatte. Ihr Vater lag nicht mehr auf den Sitzen, er war in den Fußraum heruntergefallen. James und Linn knieten neben ihm, Linn an seinem Kopf, sie flüsterte mit ihm und glaubte noch eine ganze Weile, er würde sie ansehen, er würde noch blinzeln, aber auch, als sie begriff, dass es nicht so war, flüsterte sie weiter auf ihn ein. James hockte an ihrer Seite, hatte seine Hände auf dem reglosen Körper liegen, weil er nicht wagte, sie zu berühren. Er wollte sie trösten, aber er fürchtete, sie könnte die Fassung verlieren, wenn er sie berührte. Er verstand kaum ein Wort von dem, was sie murmelte, aber es war an Matthews gerichtet und als sie sich aufsetzte, sich das Haar zurückstrich, sah er, dass sie nicht weinte. Sie war seltsam gefasst.
„Es tut mir leid“, sagte James, „ich wollte, ich hätte schneller reagiert, dann wäre...“ Er brach ab. Linn griff sich eine der herumliegenden Decken in dem Abteil, breitete sie über ihrem Vater aus, erst über seinen Körper, dann über seinem Gesicht. Er hatte einen ruhigen Ausdruck auf dem Gesicht, die Augen geschlossen, die trockene Haut straff über das magere Gesicht gespannt, sein Bart grauer als noch Tage zuvor.
„Es ist gut so“, sagte Linn, „wir haben die ganze Zeit damit gerechnet. Er wusste, dass sein Herz nicht in Ordnung war und seit er seine Medikamente nicht mehr bekommen hat, ging es ihm immer schlechter.“
Ihre Stimme war leise aber gefasst, und sie sagte: „Ich möchte ihn nicht in die Wüste bringen. Hilfst du mir, ihn in eine der hinteren Kabinen zu legen?“
Sie ließ es nicht zu, dass ihr Vinnie oder Simmons das Tragen abnahm, sie wollte den Körper ihres Vaters ein kurzes Stück durch den Zug tragen, James an den Füßen, sie an seinen Schultern. Obwohl sie alle an Gewicht verloren hatten, war er noch immer schwer. Linn zitterte, als sie ihn endlich absetzte, die Decke zurechtzupfte, und ihr Atem ging schnell und flach.
„Wenn ich dir irgendwie helfen kann“, flüsterte James, „ich bin für dich da.“
„Solange du noch hier bist.“
„Auch, wenn du mitkommst.“
„Meine Entscheidung steht noch immer fest.“
Sie sprach lange nicht, saß in einer der Sicherheitskabinen, drehte ruhelos die unnütz gewordene Armbanduhr ihres Vaters in den Fingern. Sie hörte kaum, dass sich die Männer darüber stritten, ob es richtig sei, Linn mit dem Junkie zurückzulassen, ob man nicht gehen oder sie zwingen solle, mitzukommen. James wollte den Weg durch die Wüste aufschieben, bis er sie umgestimmt hatte, aber Simmons wollte nicht einmal den Sonnenuntergang abwarten. Vinnie, der wenn auch nur für kurze Zeit draußen gewesen war, fiel in die Rolle des Befehlsempfängers zurück und vertrat keine eigene Meinung. Und draußen um den Zug wurden die Geräusche immer häufiger und seltsamer. James glaubte, jemand würde mit einem Metallgegenstand an der Außenhaut des Zuges entlang kratzen, und als die Geräusche von ganz vorn am Zug kamen, rannte er in die abgesperrte Kanzel, wo Cy halb bewusstlos auf dem Fußboden hockte. James starrte durch das Panoramafenster nach draußen und versuchte etwas zu erkennen, aber ebenso hätte er versuchen können, in einem Schmelzofen etwas zu sehen außer Flammen und sirrende Luft.
„Sie bringen uns ans Meer“, sagte Cy.
„Was?“ James hockte sich neben ihn.
Er stirbt, dachte er, er ist der nächste.
„Sie warten nur darauf, dass wir bereit sind. Dann bringen sie uns ans Meer.“
„Wer bringt uns ans Meer?“
„Die Leute aus der Wüste. Die diese Geräusche machen.“
James drehte das Gesicht nach oben zum Fenster.
„Hast du sie gesehen?“
„Du hörst sie doch auch“, sagte er seufzend, atmete mühsam. Er hatte das Gefühl, hundert Jahre schlafen zu können, vielleicht auch noch ein wenig länger.
„Linns Dad ist gestorben“, sagte James, „und wir werden bald den Zug verlassen, um in die Stadt zurückzulaufen. Was ist mit dir? Willst du mitkommen?“
Cy sah ihn mühsam an, antwortete aber nicht. Möglicherweise ging es ihm besser, wenn er seine Drogen nahm, aber das wollte James ihm nicht sagen. Er hob die Hand und winkte vor Cys Gesicht hin und her.
„Ich kann nicht so weit laufen“, sagte Cy endlich, „und ich warte lieber hier im Zug. Geht Simmons mit?“
James nickte.
„Er ist ein Arschloch. Gut, wenn er verschwindet.“
James setzte sich neben Cy. Wenn dies die letzte Gelegenheit war, mit Cy zu sprechen, wollte er sie nutzen. Er dachte an die erste Begegnung, an den blutenden, geschlagenen Kerl, der sich vor den homeboys geflüchtet hatte.
„Hast du was gegen ihn, weil er ein Homo ist?“
Cy hob seine Hand mit den gebrochenen Fingern.
„Ich bin wegen ihm in den Zug gestiegen“, murmelte er, „er war in dem Krankenhaus, in dem...“
Er brach ab, unterbrochen von einem unglaublich lauten Schlag, der von außerhalb der Kanzel kam und den Riss in der Panoramascheibe vergrößerte. Das Glas knisterte.
„Komm raus hier“, sagte James, „ich will die Tür schließen und gar nicht wissen, was da draußen ist.“
Er wollte Cy auf die Beine helfen, aber Cy stieß seine Hilfe weg, kam mühsam auf die Füße und blieb stehen, als James fragte: „Was hat Simmons getan?“
„Nicht wichtig“, sagte Cy, „wir gehen sowieso alle drauf.“
Linn war der Tod ihres Vaters nicht anzumerken, sie weinte nicht, sie sprach nur weniger als sonst und packte schweigend die Sachen ihres Vaters zusammen. Es war nicht viel, was Matthews mit auf die Reise genommen hatte, alles war in einer kleinen Tasche zusammen gepackt und Linn steckte es unter das Kopfteil ihrer Schlafstelle. Vinnie sprach ihr sein Beileid aus und sie bedankte sich bei ihm, weigerte sich aber, auch nur darüber zu diskutieren, ob sie den Zug verlassen würde. Sam Simmons war der Meinung, sie sollten sofort gehen, sobald die Sonne verschwunden war.
„Wir haben eine Lampe“, sagte er, „also sehen wir die Gleise, auch wenn Sand darüber geweht ist. Wir werden genug sehen, um den Weg zu finden.“
„Du bist nicht dort draußen gewesen“, sagte Vinnie, „stell es dir nicht so einfach vor.“
„Und nimm keine Sachen in Anspruch, die dir nicht gehören“, sagte James.
„Was wird das hier?“ schrie Simmons, „trampelt jetzt jeder auf mir herum?“
Linn starrte zu ihm hinüber, kroch auf ihr provisorisches Bett und wünschte, sie würden alle verschwinden. Besonders Simmons.
Cy hockte ihr schräg gegenüber, zitterte, hatte die Arme um sich geschlungen, obwohl es im Zug heiß und stickig war.
„Ihr braucht keine Rücksicht auf mich zu nehmen“, sagte sie, „wenn ihr gehen wollt, macht euch auf den Weg. Ich komme schon zurecht. Es ist in Ordnung. Mein Dad wollte mich nach Hause bringen, aber ich hab schon gewusst, dass wir dort nicht ankommen werden, noch bevor wir in den Zug gestiegen sind.“
Sie machte eine entschuldigende Geste in die Richtung der Männer. „Soll nicht heißen, dass ich gewusst habe, was hier passieren wird. Ich dachte, wir würden irgendwo anders ankommen. Eine dieser Seuchen würde wieder ausbrechen und sie würden uns nicht mehr in die Kuppelstadt lassen.“
Bei dem Wort Seuche verzog Simmons das Gesicht, fast unmerklich und mit Sicherheit unbewusst. Es verdunkelte sein schmales und mittlerweile stoppelbärtiges Gesicht, als würde ein Schatten über ihn fallen und Linn hatte einen kurzen bösen Gedanken: Er denkt an diese Seuche, die die Schwulen bekommen haben damals und daran, dass die schwulen Männer noch immer Angst davor haben, deswegen angegriffen zu werden.
„Wenn du mit uns kommst“, sagte James, „hast du gute Chancen, wieder nach Hause zu kommen.“
„Wenn wir ehrlich sind“, sagte Linn, „kann niemand von uns wirklich zurück nach Hause, oder?“
James senkte den Blick. Als er wieder aufsah, lächelte er leicht und erwiderte: „Ich werde nicht aufhören, dich danach zu fragen, bis wir wirklich den Zug verlassen. Ich gebe nicht auf.“
Sie gingen fast schüchtern miteinander um, hervorgerufen durch die Tatsache, dass sie sich nicht mehr vor den anderen verstecken brauchten. Sie teilten sich das Lager und Linn bestand darauf, dass Cy das übrig gebliebene Wasser ihres Vaters trank.
„Kann doch sehen, dass es dir nicht gut geht“, sagte sie, strich über seinen stoppeligen Kopf, „hast du keine Pillen mehr?“
„Mehr als genug. Wer hat eigentlich mein Messer?“
Linn überlegte mühsam, rief sich die Szene in Erinnerung zurück. Es war nicht einfach sich zu konzentrieren, wenn das Blut so dick wie Sirup war und das Gehirn verklumpte. Sie erinnerte sich daran, wie sie das Messer zusammengeklappt hatte, ein gutes Messer mit einem schweren gut geölten Mechanismus, und sie sah wieder das Gesicht vor sich, sah ihre Hand, die das Messer an James reichte, es ihm in die fordernd ausgestreckte Handfläche legte.
„James hat es“, sagte sie, „er wird es dir nicht zurückgeben, fürchte ich.“
„Das ist nicht schlimm“, erwiderte er, „ich kann mir ein Stück Metall anschärfen, wenn es sein muss.“
Aber vermutlich würde das nicht mehr nötig sein. Sobald die anderen den Zug verlassen hatten, gab es keinen Grund mehr, sich zu bewaffnen.
James hatte aus einer Decke eine Art Rucksack gemacht, in den er seinen Mantel und die äußerst wichtigen Dinge aus seinem Koffer fest einknoten konnte. Sein Koffer wäre beim Marsch durch die Wüste hinderlich gewesen und keine der zurückgelassenen Taschen und Rucksäcke genügte seinen Ansprüchen. Erst da fiel ihm wieder auf, wie viele Gepäckstücke herrenlos im Zug herumgelegen hatten. Viel zu viele, um beim Aussteigen an der letzten Station aus Versehen oder mit Absicht zurückgelassen worden zu sein. Es war merkwürdig, dass er sich nicht mehr daran erinnern konnte, wie viele Passagiere kurz vor dem Unglück noch im Zug gewesen waren. In seinem Wagon nicht viele – in den anderen? In Zeiten wie diesen ließ niemand freiwillig sein Hab und Gut zurück. James machte sich nur wenig Gedanken darüber, dass die anderen einen Blick auf den Inhalt seines Koffers werfen konnten, während er umpackte. Er würde den Sack am Körper tragen und nicht mehr ablegen. Vinnie und Simmons diskutierten leise und verhalten miteinander, bis sie deutlich an einem Punkt ankamen, wo die Diskussion aufhörte und der offene Streit begann. Es war klar, dass es wieder um den Zeitpunkt des Aufbruchs ging. Und ob man wirklich Linn zurücklassen konnte. Vinnie beendete den heftig geführten Streit, indem er aufstand und den Wagen verließ. James sah ihm nach. Er hatte das Gefühl, in dem Zug sei es noch nie so heiß gewesen. Etwas drängte sie zum Gehen. Simmons Hände zitterten, er nahm eine seiner Tabletten, schloss die Augen und seine Beine rutschten kraftlos unter ihm weg, er fiel fast von der Bank. James setzte sich neben ihn, fragte, wie viel Wasser er noch habe.
„Ich spare es für den Marsch“, sagte Simmons, setzte sich mühsam zurecht, „kann es kaum erwarten, dass wir endlich verschwinden.“
„Ich würde die beiden gerne mitnehmen.“
James deutete mit einer Bewegung in Linns und Cys Richtung.
„Cy sagte, er kennt dich. Kommt ihr aus der gleichen Gegend?“
„Ich weiß nicht, wo er herkommt, aber sicher nicht aus meiner Gegend.“ Er schwächte seine Aussage etwas ab, als er James forschenden Blick bemerkte, sagte: „Möglich, dass wir uns in dem Krankenhaus begegnet sind, in dem ich arbeite. Mir bleiben Patienten nicht im Gedächtnis, dazu sind es zu viele.“
Und er verstand wieder nicht, weshalb James sich abrupt von ihm abwandte, mit der rechten Faust einige Male hart gegen die gepolsterte Sitzrückwand schlug – ein dumpfer Knall nach dem anderen – bis er sich mit zornigblassem Gesicht wieder an Simmons wandte.
„Du willst mir jetzt nicht sagen, dass du Arzt bist. Dass du Arzt bist und es nicht gesagt hast, während die Leute um uns herum krepiert sind. Das ist nicht das, was du meintest, oder?“
Simmons starrte ihn unsicher an und sagte zunächst nichts.
Wenn er jetzt sagt, dass er niemandem hätte helfen können ohne Medikamente, dachte James, dann schlage ich ihn zu Brei. Und ich halte ihn auf dem Boden fest, damit Linn auf ihm herumtrampeln kann.
Simmons setzte an, etwas zu sagen, zögerte und sagte dann endlich: „Ich arbeite in einem Krankenhaus, aber ich bin kein Arzt. Wenn Not am Mann ist, kann ich Medikamente ausgeben und Spritzen setzen, aber das ist auch schon alles. Ich arbeite in der Notaufnahme und mache die Erstkontakte. Das macht mich kaum zu einem Arzt, der ohne Instrumente und Medikamente unter diesen Umständen helfen kann.“
Er tat entnervend leutselig und James dachte, er könnte ihn ohne Gewissensbisse trotzdem schlagen. Es gab nur noch einige große Krankenhäuser in den Städten und dort fand sich alles ein, was Hilfe brauchte, krank oder verletzt war, schwanger war oder nicht mehr schwanger sein wollte. Behandlungen und Medikamente mussten teuer bezahlt werden, aber selbst diese Tatsache verhinderte kaum, dass die Notaufnahmen und Tageskliniken mit mittellosen Hilfesuchenden verstopft waren.
James hatte selbst oft genug in diesen Krankenhäusern gesessen und wusste, wie es dort zuging, und er kannte diese Art von Aushilfsärzten, die für die erste Versorgung der Patienten zuständig waren. Meist war es die schwere Aufgabe, die Patienten zu untersuchen und zu entscheiden, wer als erstes behandelt werden musste. Solche Entscheidungen konnten Leben oder Tod bedeuten und meist war es eine Frage der Finanzkraft und nicht die Schwere der Krankheit oder der Verletzungen. Es lag auf der Hand, dass die mit dem Geld schneller an die Reihe kamen als Junkies, die drei Kugeln im Leib hatten.
„Das ist ein verdammt harter Job“, sagte James, „wie lange hält man so was aus?“
Simmons sollte nicht das Gefühl haben, auf den Arm genommen zu werden, deshalb täuschte James ein wenig Interesse vor und er bekam zur Antwort: „Ich mache das seit fünf Jahren, im Krankenhaus von Newark. Den Schichtdienst habe ich vor zwei Jahren übernommen, weil der besser bezahlt wird. Anfangs hab ich noch gedacht, es wird auch mal eine Schicht kommen, in der nicht alles in Chaos verfällt, aber es fallen selbst um drei Uhr morgens und bei Ausgangssperre genug Verletzte ein, dass man mit der Arbeit niemals nachkommt.“
„Das ist viel Verantwortung.“
„Einer muss sie tragen.“
Geistesabwesend tastete Sam nach seinem verbundenen Arm. Die Wunde brannte und pochte, aber zumindest blutete sie nicht mehr.
„Er hat gesagt, er kennt mich?“ fragte er, machte ein Gesicht wie ein kleiner Junge, der sich über etwas aus der Welt der Erwachsenen wunderte.
„Dann ist er bestimmt auch in Newark zugestiegen. Wie die meisten von uns. Ich hasse diese Junkies und homeboys. In meiner Gegend gibt’s die nicht, da lege ich Wert drauf, denn wenn die sich einmal in einer Wohngegend breit gemacht haben, geht’s ganz schnell bergab.“
Er setzte aus, plötzlich gefangen in seinen Erinnerungen.
„Ich hoffe, bei mir ist niemand eingebrochen, während ich weg war. Es ist nur ein kleines Zimmer, aber man weiß es ja nicht. Die Möbel hab ich billig bekommen, aber sie machen das Zimmer gemütlich. Ich versuche, den Stil zu bewahren.“
Er mochte den eigenen Stil bewahren, aber James traute ihm zu, dass er einen homeboy oder Junkie in der Notaufnahme links liegen ließ, um einem anderen Verletzten den Vorzug zu geben. Vielleicht war Cy ihm deshalb in den Zug gefolgt.
 
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Kommentare  

Hm, ich klebe mal wieder an der Geschichte wie Kaugummi :-)
Ich kann den Kommentaren im 1. und 2. Teil nur zustimmen. Man ist wirklich schnell im Geschehen mittendrin und kann es sich sehr gut vorstellen. Auch die Personen werden wirklich sehr gut dargestellt und beschrieben. Die erotische Szene im 2. Teil hat was an der Stelle, vor allem hast Du das geschickt miteinander verbunden, teils als Gegenleistung von ihr, aber wohl andererseits auch, um die beiden näher zu bringen. Es passt ja sehr gut, da sie sich ja auch wirklich mögen. Diese ganze Geschichte ist wieder total anders und sie lässt so viel Raum für alles Mögliche, was man sich gar nicht vorstellen kann. Es sieht sehr danach aus, dass man wieder während der ganzen Geschichte total überrascht wird. Ich bin neugierig und gespannt wie es weitergeht und hoffe bald.


Fan-Tasia (14.04.2009)

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