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14 Seiten

Ein schmaler Grad Kapitel 8 (Historisch)

Romane/Serien · Romantisches
© Lilly
Kapitel 8

„Es irrt der Mensch,
so lang er strebt“
J.W. von Goethe

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„Nimm deine stinkenden Finger von mir, du elender Bastard!“
Lea wurde unsanft an eine harte Hauswand gerückt und ein hungriger Krieger stand direkt vor ihr, ganz dicht. Die kühle der steinernen Wand drang durch ihr Kleid hindurch und stachen wie Nadeln in ihre geschockten Haut.
Sie wand sich unter seinem unnachgiebigen und schmerzlichen Griff. Sein Atem ging schwer an ihrem Hals und er hauchte ihr ins Ohr:“ Sei ganz ruhig meine Schöne, es wird auch dir gefallen, das verspreche ich dir, du musst nur still halten.“
Hart versuchte er sie zu küssen, doch Lea konnte noch in letzter Sekunde ihr Gesicht in die andere Richtung drehen. Ihre Wunde riss wieder auf, während sie sich seiner fahrigen Händen erwehrte und sie spürte wie das warme Blut sich erneut unter ihrem Verband sammelte. Vergebens versuchte sie ihn beiseite zu schieben, doch er erdrückte sie fast mit seinem gesamten Gewicht. Sein Atem stank nach Wein und Essen, sein speichel klebte schmierig auf ihrer kühlen Haut und eine seltsame Übelkeit stieg in ihr auf und bemächtigte sich ihrer Kraft. So nicht, flehte sie in ihren Gedanken, lieber Gott, so nicht.
„Beim Teufel … verdammt … lass mich los, oder ich schreie noch lauter, du elender Bastard.“
„Tu das“, murmelte er atemlos, während er versuchte ihren Saum zu heben und ein Knie sich schmerzvoll zwischen ihre Beine drängte:“ Keiner wird dich hören.“
Eine unergründliche Panik stieg in ihr auf, als er ihr ungelenk an die Brust griff. Sie wusste, das er recht hatte. Bei all den betrunkenen, singenden und laut diskutierenden Menschen, würde ihr Schrei wohl in der dunklen Nacht ungehört verklingen.
„Hm, schön prall und fest, so wie ich es mag.“
Jetzt küsste er ihr Dekolleté und schob ihren Plaid beiseite. Die Farben interessierten ihn überhaupt nicht, wahrscheinlich war er so betrunken, das er sie gar nicht einmal sah.
Lea glaubte zu wissen, dass es jetzt vorbei war mit ihrer Unschuld. Sie ahnte das eine schmerzvolle Erfahrung auf sie zukommen würde, etwas das sie niemals wieder vergessen würde, etwas das sie ein Leben lang in ihren Erinnerungen an diesen Ort fesseln würde, egal wie weit entfernt sie davon war. Sie glaubte, dies nicht zu überleben. Sie könnte mit dieser Schande nicht zurecht kommen, niemals wieder ihrer Mutter unter die Augen treten und sie müsste ihr Leben alleine verbringen. Einsam, verlassen, geschändet und für Schuldig erklärt, dass war es was sie dann in der Zukunft erwartete. Keiner Frau, der dies wiederfuhr, wurde geholfen. Kein Verständnis wurde ihnen zugetragen, nur der Planke Hohn und die Worte, wohl selbst Schuld daran gewesen zu sein.
Auf einmal sehnte sie sich plötzlich und völlig unerwartet Laird Seamas MacNamara herbei. Wäre sie doch nur bei ihm geblieben und nicht voraus gelaufen. Warum hatte sie sich seinem Schutz entzogen? Er machte zwar auch seltsame Anspielungen und zog sie viel zu nah an sich heran, doch sie wusste irgendwoher, dass er es sich nicht mit Gewalt nehmen würde. Lea glaubte eher, dass er sie nur schockieren wollte. Er wollte sie wahrscheinlich nur reizen um sich für ihr Verhalten ihm gegenüber zu rächen. Doch nun schien alles zu spät zu sein und sie schloss still weinend ihre Augen. Lea hoffte, dass es schnell vorüber gehen würde, dass es nicht allzu schmerzlich sein würde und dass sie es vielleicht doch irgendwann verdrängen konnte.
Ganz plötzlich, während sie sich auf das schlimmste Erlebnis ihres Lebens vorbereitete, verschwand das Gewischt von ihrem Körper und der Saum ihres Kleides rutschte wieder über weichen Knie. Nun war nichts mehr da was sie aufrecht hielt und sie rutschte an der Wand herab auf den Boden. Nur schwer konnte Lea ihre geschwollenen Augen öffnen und sah mit verschwommenem Blick wie der fremde Soldat im hohen Bogen durch die Luft flog. Lea rang nach Luft und umschlang sich selbst zittrig mit ihren Armen, während er unsanft auf dem Boden wieder auf kam und vor Schmerzen stöhnte.
„Was fällt dir ein diese Lady anzugreifen?“
Es war MacNamara, sie konnte ihn nicht recht sehen, aber er war da. Sie würde seine Stimme nun überall wieder erkennen … er hatte sie gerettet. Gott was dankte sie ihm so sehr.
Erst als er wütend über den jungen Soldaten stieg und ihm am Kragen packte, etwas zu sich heran zog, konnte sie ihn im Schein einer entfernten Fackel spärlich erkennen. Sie erstarrte vor seinem bösartigen Gesichtsausdruck und sah auch, wie ängstlich der noch viel zu junge Soldat drein Blickte, als er erkannte, wer da über ihm stand und wessen Zorn er herauf beschwört hatte. Er hatte Angst, zitterte am ganzen Leib und Lea hätte schwören können, das wenn man ihn mit einer Fackel beleuchtet hätte, würde man sehen, das kein Tropfen Blut vor Angst mehr in ihm war.
„Vergebt mir Laird MacNamara, ich wusste nicht, dass sie zu Euch gehört. Sie ist doch nur eine Engländerin.“
Mit einer schieren Leichtigkeit, hob er ihn an seinem Kragen nun ganz vom Boden auf, stellte ihn zurück auf seine Füße und erklärte ihm, mit zusammen gebissenen Zähnen und kaum zu bändigender Wut:“ Sie gehört zu uns allen, du elender Bastard, sie ist Theodors Bradleys Tochter.“
Der Soldat versuchte sichtlich überrascht über diese Mitteilung an MacNamaras Schulter vorbei zu blicken, doch war dieser viel zu breit für ihn. Schnell gab er auf und schaute beschämt aussehend, wie ein kleiner Junge auf seine Füße. Erst jetzt erkannte Lea wie Jung er doch tatsächlich noch war. So Jung und doch schon so verdorben … was würden wohl die Jahre noch aus ihm machen? Lea erschauerte nur allein bei der Vorstellung daran.
„Wie lautet dein Name, Bursche?“
Wollte MacNamara ungeduldig wissen. Er schien wirklich unbeschreiblich aufgebracht zu sein über das was hier gerade fast geschehen wäre und das verstand Lea nicht. Denn es hätte ihm eigentlich egal sein müssen, es betraf ja nicht ihn. Auch wenn sie wohl alle ihren Vater kannten und ehrten, war sie gerade ihm nicht sehr freundlich begegnet.
Sie sah wie der junge Krieger zitterte aber dennoch mit erzwungenem Stolz antwortete:
“Eoghan, Sir, mein Name ist Eoghan Lorahn. Ich gehöre zu dem Clan der MacMillen.“
„MacMillen ist hier?
Er schien noch wütender zu werden und zog ihn noch etwas näher an sich heran. Der junge nickte stumm, immer mehr stieg die Angst in ihm auf.
„Sei froh das sie hinter uns steht und uns beobachtet, Eoghan Lorahn vom Clan der MacMillen“, begann er leise raunend:“ Denn ansonsten würde ich dir das Fell über die Ohren ziehen, das selbst deine Mutter dich nicht mehr wiedererkennen würde“, er war noch immer unbeschreiblich wütend, kämpfte aber sichtlich mit sich, um eine hier vielleicht nicht benötigte Ruhe zu bewahren:“ Man nimmt sich nicht etwas, das einem nicht gehört oder einem nicht freiwillig pfeilgeboten wird. Wenn mir noch einmal zu Ohren kommt, dass du dich an einer Frau vergriffen hast, sei es hier, oder wo anders, dann Gnade dir Gott. Wir sind keine Frauenschänder, hast du das verstanden?“
„Wieder nickte er stumm und sagte dann aber doch unglaublich zögerlich und wirklich beschämt:“ Bitte … bitte verzeiht mir.“
„Sag das nicht mir.“
MacNamara umpackte fest sein Genick und schleifte ihn zu Lea. Die lehnte noch immer sitzend an der Wand und blickte regungslos nun zu den beiden auf.
Schüchtern, seine Hände ringend, wirkte er immer mehr wie ein kleines Kind und nicht wie ein Soldat, der sie noch vor wenigen Augenblicken vergewaltigen wollte.
„Bitte … vergebt mir, Mylady“, begann er endlich mit schmerzverzehrtem Ton, nachdem MacNamara seinen Griff noch einmal verstärkte:“ Ich konnte nicht … nicht denken als … als ich Eure Schönheit sah, es … es tut mir leid.“
„Ich schwöre dir bei Gott“, murrte Lea ihm zu, mit festem Blick ihn ansehend und sich langsam wieder erhebend:“ Wenn ich dir noch einmal begegnen sollte und du nicht direkt verschwindest wie ein Hund, dann werde ich nicht mehr so unvorbereitet sein, dann bist du schneller kastriert, als du bis drei zählen kannst.“
Ganz dicht trat sie nun vor ihn, ihre Nasen berührten sich beinah und MacNamara sah, wie sie ihre Hände zu Fäusten ballte um sich ihrer Wut, Angst und all das was sie gerade empfand, nicht Kopflos hinzugeben. Obwohl er es verstehen würde.
„Und glaube mir eines, ich kann das und das ohne mit der Wimper zu zucken, ich habe immer unsere Hengste kastriert … und jetzt Verschwinde.“
MacNamara war beeindruckt von ihren Worten und er zumindest glaubte ihr sofort. Kraftvoll zog er ihn nun etwas von ihr fort und flüsterte ihm zu:“ Geh, und sage jedem wessen Tochter sie ist und das jeder einzelne, der ihr ein Leid zufügen will, dies mit seinem Leben bezahlen wird und berichte ihnen allen auch, wer dir das sagte. Hast du mich verstanden?“
Aufgeregt nickte er und der Laird warf ihn, wie eine leblose Puppe, von sich. Er viel unsanft auf seine Knie, rappelte sich auf und rannte davon, ohne sich noch einmal umzusehen.
Langsam blickte er zu Lea um und erkannte, dass es ihr anscheinend gar nicht gut ging. Sie sah aus, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen. Schnell stand er vor ihr und umpackte sie, bevor ihre Knie tatsächlich nachgeben konnten.
Diesmal schmiegte sie sich dankend an ihn und ihre Hände krallten sich fest in seinen Plaid. Sein Kopf ruhte auf ihrem weichen Haar und er roch wieder dieses Meer von Blumen.
Lea wollte nicht weinen, das war nicht ihre Art, doch konnte sie das Schluchzen nicht unterdrücken, zu tief saß dieser fürchterliche Schrecken. Sie konnte kaum sprechen, aber sie sagte dennoch:“ Danke.“
„Schsch“, meinte er überaus zärtlich klingend, ihr übers Haar streichelnd:“ Es wird alles wieder gut werden. Ihr hättet mein Messer behalten sollen.“
„Aber Ihr überlasst doch niemanden Eure Waffe.“
Flüsterte sie in den rauen karierten Stoff seines Plaids hinein und er sagte belustigt:“ Nein, da habt ihr recht, aber ihr hattet mich ja auch nicht darum gebeten, als Ihr es mir fortnahmt.“
„Nein, das habe ich wahrlich nicht …“, Lea stockte kurz und fragte mit noch immer dünner Stimme:“ Dieser MacMillen ist ein Ekel, nicht wahr?“
„Ihr kennt Ihn?“
Wollte MacNamara überrascht wissen und Lea sagte sachte ihren Kopfschüttelnd:“ Nein, nicht wirklich … Doch als wir hierher unterwegs waren, fing er uns ab und wollte entweder mich oder Isabella als Weges Zoll. Abscheulich nicht?“
Er streichelte nun sanft über ihren Rücken, schwieg aber, denn er kannte den jungen MacMillen und er mochte ihn ganz und gar nicht.
Nach einer Weile, in der sie einfach nur schweigend da standen und nichts sagten, fragte er etwas schwermütig, denn eigentlich wollte er sich keinen Millimeter bewegen:“ Soll ich Euch nun zurück bringen?“
„Nein, bitte noch nicht, ich sehe fürchterlich verheult aus.“
Zärtlich hob er ihr Kinn an und Lea musste ihn ansehen. Mit Tränen behangenen Wimpern blinzelte sie ihn an und ihre gerötete Nase zog sie leise, mal wieder ganz und gar nicht damenhaft nach oben, bevor er ihr schmunzelnd zustimmte:“ Aye, das tut Ihr wirklich.“
Dann drückte er sie wieder fest an sich, irgendwie erleichtert, dies noch einen Augenblick genießen zu dürfen.


Lea saß später am Abend an einem Tisch und stocherte abwesend in ihrem mittlerweilen kalten Essen herum. Ihre Gedanken waren vollkommen durcheinander, sie dachte an diesen jungen Krieger von MacMillen, an die Angst die sie hatte als er sich ihr aufdrängte und erschreckender Weise auch an Seamas MacNamara, der sie rettete. Sie erinnerte sich an seine tröstenden Arme und wie zärtlich er sie beruhigte und es erwärmte sie von innen heraus. Es war eine Intensität von Gefühlen, die sie so nicht kannte. Irgendwie gefiel er ihr, auch wenn er etwas schroff und ungehobelt war, so war er doch ausgenommen ansehnlich, tatsächlich liebenswert und diese unergründlich grünen Augen … Auch wenn er sie ab und an etwas herablassend behandelte, so mochte sie diese kleinen Kämpfe mit ihm, es heiterte sie auf und sie konnte ihren Kummer für einen winzigen Moment vergessen. Er war der einzige der dies bisher geschafft hatte, nur bei ihm, vergaß sie ihre Trauer, weil sie zu sehr damit beschäftigt war gegen ihn zu kämpfen.
Isabella saß ihr gegenüber und beobachtete die ganze Zeit argwöhnisch ihr ausgesprochen seltsames und stilles Spiel mit ihrer Mimik. Irgendwann, nachdem sie ihr blasses und unglaublich trauriges Gesicht nicht mehr aushalten konnte und als dann auf einmal ein seltsames Lächeln auf ihre Lippen lag, fragte sie ihre Cousine ungeduldig:“ Was zum Teufel ist eigentlich mit dir los, Lea?“
Lea blickte hastig auf, als sei sie erschrocken und meinte nach einem kurzen Augenblick:
„Ich … ich bin nur unglaublich müde, Isa, mehr nicht.“
„Das glaube ich dir nicht.“
Sie hörte ihre wütende Stimme und versuchte ihr seufzend zu erklären:“ Es ist heute etwas … ich meine …“, ihre Stimme brach und Isabella glaubte, das etwas schlimmes geschehen sein musste. Hastig ergriff sie ihre Hand über den Tisch hinweg und zerquetschte fast ihre kühlen Finger vor Sorge.
„Lea, was in Gottes Namen ist passiert? Hat es etwas damit zu tun, das Wilbert dich bat seiner Runde beizuwohnen, oder hat dir vielleicht jemand gedroht? In der einen Sekunde siehst du aus als würdest du gleich in Ohnmacht fallen und in der nächsten Lächelst du. Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich meinen, du hast deinen Verstand heute Nachmittag verloren, als du mit diesen Lairds alleine warst … Und was zum Teufel ist mit deiner Hand passiert?“
Gedroht, ja und nein, er hatte ihr tatsächlich gedroht, doch glaubte sie ihm keine Sekunde. Dann hat er sie wiederum beschützt, sie fest gehalten und sie getröstet.
Ihre dunklen Augen hefteten sich auf den Tisch und Isabella sah, dass sie zu schwimmen begannen.
„Lea, bitte rede mit mir.“
Isabella flehte regelrecht und auch ihre Augen begannen aus purer Verzweiflung heraus sich mit Tränen zu füllen.
„Nein, das ist es nicht … auch wenn ich gestehen muss, dass es mir vollkommen unangenehm war, es ist …“, sie hob kurz ihre verbundene Hand an:“ Das ist nichts schlimmes, ich habe mich nur etwas geschnitten, es heilt schon … es war nur …“
Lea unterbrach sich selbst und rieb sich einmal kräftig mit ihrer gesunden Hand über den Mund, nachdem sie Isabella diese endlich entziehen konnte, denn sie schmerzte schon etwas.
„Lea, was ist geschehen?“
Isabella griff über den Tisch und legte nun zärtlich ihre Hand über Leas und versuchte ihren Blick einzufangen, doch es gelang ihr nicht.
„Ein junger Soldat …“; begann Lea zögerlich und ganz leise, ihre Stimme brach, denn die Angst kam wieder zurück, nur wenn sie daran dachte:“ Er hat versucht … er hat, oh Himmel, Isa …“
„Bei allen Heiligen, hat er das getan, woran ich gerade denke?“
Isabella wollte gar nicht so laut sein und zuckte selbst über ihre eigene Stimme erschrocken zusammen. Sofort sackte sie etwas in sich zusammen und blickte sich scheu um, doch niemand schien Notiz von ihr genommen zu haben.
„Nein, hat er nicht, nun er … er hat es versucht, aber … er konnte sein Werk nicht vollenden.“
Lea blickte nun an sich herab, strich über den Karierten Stoff und meinte bestürzt:“ Diese Farben sollten mich schützen, aber dem war überhaupt nicht so. Nur Laird MacNamara kam mir zur Hilfe.“
Hastig umpackte Isabella nun Leas Hand und fragte aufgeregt:“ Geht es dir denn gut?“
„Ja schon, aber der Schock, verstehst du, er sitzt mir noch in allen Gliedern. Ich kann kaum klar denken.“
Isabella nickte verständnisvoll. Zwar hatte sie so etwas schreckliches zuvor noch nie erlebt, doch glaubte sie dem nachfühlen zu können.
„Und dieser MacNamara hat dich wirklich gerettet?“
Ihre Cousine sprach den Namen mit etwas Abscheu aus, denn Tyra hatte ihre negative Fantasie mit ihren schrecklichen Geschichten über diesen Mann noch mehr geschürt. Lea jedoch überhörte dies willentlich und erzählte bewegend:“ Wenn er nicht gewesen wäre, Isa, dann würde ich jetzt hier in einer Gasse liegen, geschändet, entehrt und am Ende vielleicht sogar Tot.“
Sie sah wie ihre Cousine zitterte und fragte flüsternd:“ Hast du Laird MacKneele davon erzählt?“
„Nein und er soll es auch nicht erfahren, MacNamara hat sich darum gekümmert und wir wollen doch den Frieden zwischen den Clans nicht überstrapazieren wegen eines einzigen Mannes.“
Isabella erkannte schnell wie wichtig Lea das anscheinend war und auch wenn sie es nicht verstehen konnte gestand sie ihr zu:“ Ich werde es für mich behalten, das verspreche ich dir, aber ich werde mich bei deinem Retter bedanken und davon kannst du mich nicht abhalten.“
„Bist du dir sicher?“
Lea war hörbar überrascht, doch Isabella nickte mit durchgedrücktem Rücken und reckte ihr Kinn mutig empor.
„Gut, wenn du das unbedingt tun möchtest, dann will ich dich wirklich nicht davon abhalten, aber zeig ihm keine Angst, denn er ist eigentlich ganz harmlos.“
Tapfer nickte sie und erhob sich langsam, doch bevor sie ging fragte sie wieder etwas unsicher aussehend:“ Er wird mir wirklich nichts tun?“
„Ich denke nicht. Ich meine“, Lea zuckte mit ihren Schultern:“ Mir hat er bei der Versammlung mit Folter gedroht, doch ich denke, das das einfach nur leere Worte waren.“
Sie sah wie Isa schlagartig unglaublich bleich wurde und hörte ihre dünne und zittrige Stimme, als sie bebend fragte:“ Wie bitte, F… Folter, was, warum?“
„Ja“, winkte Lea ab“: Aber das war wirklich nur eine haltlose Aussage, er wollte mich erschrecken, eigentlich ist er ganz freundlich … das denke ich zumindest.“
„Denkst du.“
Sie war verwirrt, dachte noch einmal über den Sinn dieser Entschuldigung nach und ob es Schmerzen wert war, doch dann straffte sie ihre Schultern, atmete tief durch und sagte mutig in MacNamaras Richtung blickend:“ Ich werde jetzt zu ihm gehen und wenn ich nicht bald wieder da bin - bei Gott - dann habe ich meinen Mut eben mit dem Leben bezahlt.“
Sie ging und ihr war nicht bewusst, dass sie mit ihren Worten Lea endlich wieder lachen ließ. Lea liebte ihre Melodramatik.
Tyra lief durch die Menge hindurch und blieb vor einer Gruppe unbeschreiblich furcht einflößender Schotten stehen. Diese Männer schienen schon den ganzen Tag sehr eigenbrötlerisch zu sein, denn sie unterhielten sich nur untereinander und kaum ein anderer traute sich auch nur in ihre Nähe. Sie blickten sich die ganze Zeit um und jeder einzelne von ihnen sah sowas von wütend und erhaben aus, das jeder das Gefühl hatte, sie dachten sie würden über alles und jeden stehen.
Tyra hatte ihr erzählt, das sie Gnadenlos mit ihren Feinden umgingen, das sie niemals einen verschonten oder mit sich reden ließen, wenn dessen Schuld erwiesen schien. Sie erzählte ihr, das MacNamara ein unglaublich furchteinflößender Laird war und das die Menschen in seinem Land nicht Respekt sondern nackte Angst vor ihm hatten. Er war grundsätzlich gegen alles und jeden der ihm nicht von Nutzen war. Doch gestand sie auch ein, dass sie nicht verstand, weshalb ihr Mann sich so gut mit ihm verstand. Ihre Schwiegermutter erzählte ihr, das sie seit Kindheitstagen fast unzertrennlich waren, es sich jedoch irgendwann verlief und dann wieder festigte, als MacKneele einen Krieg zwischen MacNamara und einem anderen Laird verhinderte. Es war gut mit solch einem Mann verbündet zu sein, man hatte zwar Angst vor ihm und dem was er tun konnte, respektierten aber seine Taten auf dem Schlachtfeld. Er war mittlerweile schon fast ein Held und man erzählte sich Geschichten von den Kämpfen die er bezwungen hatte, die eigentlich ausweglos schienen und dabei war er noch so jung.
Dennoch schüchterte er sie ein, wie jeden anderen auch und allmählich fühlte sie sich unglaublich dumm. Doch wenn sie jetzt kehrt machen würde, dann würde Lea über sie lachen und sie wollte nicht als feige gelten. Sie war mutig, wenn auch erzwungener Masen, sie war mutig! Und wer weiß, vielleicht stimmten ja die meisten Geschichten nicht.
MacNamara befand sich in ihrer Mitte seiner Männer und sie schien mit ihnen etwas Wichtiges zu bereden.
Isabella stellte sich dicht hinter die Soldaten und wartete darauf, das man sie wahr nahm, denn sie wollte ihr Gespräch, von dem sie kein Wort verstand, stören.
Plötzlich schwiegen sie, als sie Isabella sahen und gaben ihrem Laird zu verstehen, das jemand fremdes anwesend war. Er wandte sich zu ihr um, zwei seiner Männer traten zur Seite und der Laird runzelte verwundert seine Stirn. Sie bekam urplötzlich panische Angst und ihre Knie zitterten, er sah so böse und gefährlich aus und dann dieser Blick … Seine grünen Augen schienen Gift zu sprühen, so sah sie auf ihre Hände, die sie sittsam gefaltete hatte um ihnen nicht zu zeigen wie sehr sie zitterte. Ihr Herz schlug unglaublich laut und pochte fast schon schmerzlich in der Brust.
„Ich …“, sie räusperte sich laut und trat zwei Schritte auf ihn zu:“ Ich wollte mit Euch reden, Laird MacNamara.“
Man konnte kaum ihre Stimme vernehmen und er verschränkte seine Arme hinter seinem Rücken, während er sich etwas zu ihr herab beugte.
„Wer seid Ihr?“
Fragte er ungeduldig und für sie viel zu brummig. Isabella konnte überhaupt nicht verstehen, dass Lea ihn wirklich als nett bezeichnet hatte. Vielleicht war sie einfach nur von Dankbarkeit erfüllt und somit Blind für die Wahrheit und der Wirklichkeit diesem Mann gegenüber.
„Ich bin … ähm, mein Name ist … ich heiße Isabella … ich bin Lady Leathendra Bradleys Cousine.“
Er nickte fast unmerklich und sah, dass sich seine Männer ein Lachen kaum verkneifen konnten. Sie empfanden es immer wieder als amüsant, wie sehr die Frauen ihn doch fürchteten und danach oftmals jedoch auch begehrten, da er so unnahbar und unbesiegbar auf sie wirkte.
Isabellas Stimme war unglaublich dünn und mehr ein piepsen als eine wirkliche Stimme.
„Was kann ich für Euch tun?“
Fragte er zur Überraschung aller Anwesenden auf einmal ganz ruhig und mit selten sanfter Stimme. Seine Gesichtszüge wurden mit einem mal ganz weich und ein verwegenes Lächeln lag auf seinen Lippen. Sie blickten ihren Laird so an, als wäre er ein fremder, der sich nur für ihn ausgab.
„Ich wollte … nun ja, Lea hat mir alles erzählt … und ich wollte nur ...“
„Was wolltet Ihr?“
Unterbrach er ihr Stottern geduldig und seine Männer traten erschrocken zurück, als sie ihn auf einmal fest umarmte und ihm zuflüsterte:“ Danke!“
Verwundert stand er einen Augenblick lang da und wusste nicht was er jetzt tun sollte, denn das war ihm noch nie passiert. Da entdeckte er Lea, die beide durch die Menge hindurch beobachten konnte und gerührt lächelte. Also schlang er seine Arme um Isabella und erklärte ihr ehrlich:“ Ich würde es immer wieder tun.“
Hastig ließ sie ihn auf einmal wieder los, trat etwas von ihm fort und blickte auf den steinigen Boden. Ihr Kopf schwirrte und sie war irgendwie am Ende ihrer Kräfte.
„Verzeiht, Sir …“, und schon war sie verschwunden, sie wirkte irgendwie panisch.
„Seamas“, fragte sein treuster Freund Kenneth Scott verwirrt:“ Was war das?“
Er kratzte sich am Kopf und erklärte, vollkommen selbst überrascht:“ Ein Dankeschön.“
Jetzt lachten alle und ein anderer, dessen Name Liam lautete, meinte beschwörend:“ Ich will auch von solch einer hübschen jungen Meid gedankt bekommen. Was hast du getan, verdammt?“
Er klopfte seinem Krieger auf die Schulter und sagte trocken:“ Nichts Liam, ich bin eben ein Mann der die Frauenherzen höher schlagen lässt.“
Und wieder lachten alle lauthals.
Isabella kam zu Lea zurück und hörte hinter sich das Lachen der Männer, das ihr nachhallte.
„Bitte lass sich die Erde auftun und mich darin verschwinden.“
Sie zog Lea mit sich und redete weiter:“ Was habe ich nur getan?“
„Du hast furchtlos den gefürchteten Laird MacNamara umarmt.“
Antwortete ihr Lea erzwungen trocken und musste sich doch schwer ein lachen verkneifen.
„Und ich bete zu Gott, dass es niemand gesehen hat.“
„Nun, es tut mir leid, aber ich glaube dieses Gebet wurde so schnell nicht erhört.“
Sie legte den Arm um ihre Cousine und zeigte ihr die vielen Gesichter, die sie fragend anstarrten. Selbst Malcolm schien es gesehen zu haben, er wandte sich wütend von ihr ab und verschwand. Isabella schlug ihre Hände vors Gesicht und jammerte:“ Was habe ich nur angerichtet?“
„Nichts“, versuchte Lea sie überzeugt klingend zu beruhigen:“ Du hast wirklich nichts getan und er wird sich auch schon wieder beruhigen, schließlich gehörst du nicht ihm. Zumindest noch nicht.“
Ihre Cousine wandte sich etwas bestürzt ab und meinte mit weinerlicher Stimme:“ Ja und das scheint sich ja jetzt erledigt zu haben.“
„Male mal den Teufel nicht an die Wand, Liebes, rede mit ihm, erkläre es ihm, aber lass Bitte gewisse Details aus. Er wird es bestimmt verstehen, er ist doch ein wirklich netter Mann.“
Isabella nickte leicht irritiert und sagte:“ Entschuldige mich einen Moment, aber ich muss kurz einmal alleine sein und mir eine gute Taktik überlegen.“
Lea sah ihr besorgt nach wie sie verschwand und dachte sich, das sie ihr vielleicht mehr zureden hätte sollen. Unsicher sah sie noch einmal in Richtung Burg, nahm aber dann wieder an ihrem Tisch Platz und versuchte dann doch noch etwas zu essen. Sie stocherte jedoch immer noch lustlos darin herum, aß hier und da etwas von dem kalten Fleisch und entschied sich dann aber irgendwann es endgültig sein zu lassen, da es ihr heute irgendwie nicht schmecken wollte.
„Na wenn haben wir denn da?“
Eine lüstern wirkende Stimme brachte Lea dazu aufzublicken und sie zuckte erschrocken zusammen. Denn MacMillen setzte sich dicht neben sie und Lea schaffte es kaum so schnell von ihm weg zu rücken. Entsetzt blickte sie ihn an und er sagte:“ Hm, ich hatte schon die richtige erwählt, wir mir scheint, doch war mir nicht klar das Ihr Engländerin seid und welchen bedeuteten Namen ihr tragt.“
„Dann wisst Ihr es ja jetzt und ich hoffe Eure Neugierde ist befriedigt.“
Setzte Lea ihm mutig entgegen und rutschte noch etwas mehr von ihm fort.
„Oh … ganz gewiss nicht, Mylady“, sagte er gedehnt und lehnte sich etwas mehr zu ihr hinüber:“ Aber wir sind ja noch ganz am Anfang.“
„Also ich würde behaupten, Sir, das wir uns gerade ganz am Ende befinden.“
Sie erhob sich und er tat es ihr etwas hecktisch wirkend nach.
„Ihr wollt mich doch noch nicht schon verlassen, Mylady, ich würde zu gerne noch etwas mit Euch trinken und plaudern.“
„Natürlich wollt Ihr das“, begann Lea überheblich und trat einen Schritt zurück, während sie ehrlich konterte:“ Doch ich möchte das ganz gewiss nicht, denn Ihr seid mir schon seit unserem ersten Zusammentreffen nicht geheuer.“
Da umschlang er ihren Arm, trat ganz nah an sie heran und flüsterte ihr erregt wirkend zu:
„Vielleicht macht das ja gerade den Reiz aus, Mylady.“
Er roch an ihrem Haar und Lea erstarrte augenblicklich zu einer Säule.
„MacMillen.“
Danke Gott, oh Danke, danke, danke, dachte Lea erleichtert und trat MacNamaras Stimme entgegen. Sie brauchte nur einen Schritt rückwärts zu gehen und schon berührte sie ihn mit ihrer Schulter. Sofort hatte MacMillen sie frei gegeben und sich wieder voll und ganz aufgerichtet.
„MacNamara, welch eine Freude Euch hier zu sehen und das so weit fort von Eurem zu sicheren Hause.“
Säuselte er übertrieben freundlich und verbeugte sich kaum merklich vor ihm. Sein gegenüber blieb jedoch unbeweglich stehen, er legte schlichtweg eine Hand auf Leas Schultern und spürte ihr zittern.
„Was wollt Ihr hier?“
Fragte er nach einem kleinen Moment und überrascht sah MacMillen sich etwas um, bevor er ihm erklärte:“ Nun, hier ist ein Fest von einer befreundeten Familie unseres Clans, da ist es wohl selbstverständlich das ich komme um unsere Beziehungen aufrecht zu erhalten.“
„Ihr meint wohl kriechen, nachdem Ihr den Bruder des Lairds beleidigt habt.“
MacMillen hob abwehrend seine Hände und erklärte sich hastig:“ Ach, das war doch nur ein Scherz, nichts Ernstes. Nur ein Missverständnis, mehr nicht.“
„Gut“, brummte MacNamara:“ Denn Eurem Vater würde es wahrscheinlich überhaupt nicht gefallen das Ihr seine Beziehungen in Gefahr bringt.“
MacMillen runzelte seine Stirn und blickte wieder auf Lea, die nur auf den Boden starrte. Dieser schreckliche Tag musste doch endlich ein Ende haben, der nächste konnte einfach nur besser werden.
MacNamara sah worauf sein Blick hing und ermahnte ihn eindringlich, während er vor Lea trat und MacMillen Schritt für Schritt zurückdrängte:“ Seht nichts an, was Euch nicht gehört, MacMillen und Träumt schon gar nicht von Dingen, die Euch niemals wiederfahren werden. Und es wäre gut, wenn Ihr dies auch Eure Männer lehrt.“
Sein Gegenüber schmunzelte und meinte abschätzend:“ Hm … wir werden ja noch sehen was mir gehört und was nicht.“
Er blickte an MacNamara vorbei, verbeugte sich kurz vor Lea und verschwand.
„Was ist das nur für eine absurde Nacht“, fragte sie fast schon verzweifelt klingend und er kam zurück zu ihr.
„Ist alles in Ordnung mit Euch?“
Wieder legte er ihr seine Hand auf die Schulter, doch Lea trat zurück und meinte hastig:“ Ich glaube nicht, das sich dies gehört … bitte verzeiht, aber wenn die Leute erst einmal reden.“
Natürlich hatte er Verständnis dafür und verschränkte die Hände auf seinem Rücken, obwohl er sich nach ihrer Wärme sehnte. Er wurde langsam weich, schoss es in seine Gedanken und er sehnte sich selbst nach etwas, dass er niemals haben konnte. Wie konnte er einem Mann einen Rat geben, den er persönlich kaum einhalten konnte?
Lea war sichtlich müde und meinte entschuldigend:“ Ich danke Euch, wieder einmal… gute Nacht, Laird MacNamara, aber ich glaube es ist besser wenn ich mich jetzt zurückziehe.“
Erschöpft wirkend lies sie ihn einfach stehen und ging zu Tyra, die dicht neben ihrem Mann stand und Laird O’Branàin erzählte ihnen gerade etwas anscheinend spannendes, als sie ihr auf die Schulter tippte und leise fragte:“ Bitte, darf ich mich zurückziehen?“
„Geht es dir nicht gut?“
Tyra war hörbar besorgt und ergriff ihre verletzte Hand.
„Schmerzt sie sehr?“
„Nein … nein, ich spüre es kaum noch“, schob Lea ihre Besorgnis hastig beiseite und versteckte ihre Hand hinter ihrem Rücken:“ Ich bin einfach nur unglaublich müde, vielleicht kommt die lange Reise allmählich durch.“
Tyra nickte und wollte sie schon entlassen, doch O`Branàin fing erfreut ein Gespräch an.
„Lady Bradley, welch eine freudige Überraschung, ich habe Euch den ganzen Abend noch nicht gesehen.“
Cameron O`Branàin lächelte sie überaus freundlich an und verbeugte sich galant vor ihr.
„Oh, ich war aber hier, Sir. Vielleicht wart Ihr einfach mit wichtigeren Dingen beschäftigt, als nach einer Engländerin Ausschau zu halten, bin ich doch viel zu uninteressant.“
Jeder, bis natürlich auf Tyra, verstand sofort worauf sie hinaus wollte, sie wollte ihren Standpunkt noch einmal festigen.
„Uninteressant seid Ihr auf keinen Fall … das könnte ich sogar beschwören.“
Ein seltsames lächeln durchzog sein Gesicht und Lea erwiderte es überaus freundlich.
„Schwört nicht zu fieberhaft, Laird O`Branàin, Gott kann einem da sehr schnell einen schmerzlichen Strick draus drehen.“
Sie übersah die sprachlosen Gesichter der Männer um sich herum und wandte sie sich wieder Tyra zu, bevor sie noch einmal fragte:“ Kann ich gehen, ich habe doch leichte Kopfschmerzen.“
„Natürlich, gute Nacht, Liebes.“
Lea verabschiedete sich höflich bei allen und ging.
Tyra wandte sich ihrem Mann zu, stemmte trotzig die Hände in ihre Runden Hüften und fragte, keine wiederrede zulassend:“ Wilbert, was ist heute Mittag geschehen?“
Wilbert hatte nicht die Gabe zu lügen und schon gar nicht bei seiner Frau. Hecktisch versuchte er sie mit fadenscheinigen Erklärungen zu beruhigen. Doch Tyra legte ihre Stirn in ungewohnt tiefe Falten und sagte ernst, mit erhobenem Zeigefinger:“ Wilbert Akton MacKneele, normalerweise halte ich mich aus solchen Dingen heraus, doch diesmal betrifft es eine Person, die mir am Herzen liegt und die äußerst barmherzig ist“, jetzt wandte sie sich auch den anderen zu:“ Ich lasse nicht zu, dass ihr sie wegen ihres frisch verstorbenen Vaters belagert und in eine unangenehme Lage versetzt … und ich denke nicht, das ich mich da täusche“, wieder drehte sie sich ihrem Mann entgegen und er erkannte ihr überaus wütendes und unnachgiebiges Gesicht:“ Also, versuche erst gar nicht dich heraus zu reden. Sie ist Gast in diesem Haus, Wilbert, sie trauert unwahrscheinlich über den Tot eines geliebten Menschen und das haben wir zu respektieren. Wir werden sie niemals in etwas hineinziehen, das sie nicht will und dessen sie vielleicht nicht gewachsen ist. Sie ist nicht ihr Vater, Wilbert, auch wenn sie ihm in vielerlei Hinsicht ähnlich ist, ist sie doch sie selbst und eventuell ist sie zur Zeit etwas zerbrechlich und das haben wir ausnahmslos zu respektieren.“
Dann ging auch sie, ohne ihrem Mann noch einen Blick zu zuwerfen.
„Deine Frau hat ein scharfes Auge, von ihrer Zunge einmal abgesehen“, stellte Cameron belustigt fest und Wilbert meinte lächelnd:“ Oh ja, sie ist still, redet nicht viel und gibt selten Wiederworte, doch wenn sie glaubt jemanden beschützen zu müssen, dann kann sie zur Furie werden.“
 
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Kommentare  

So, jetzt habe ich mir alles durchgelesen. Es war sehr spannend und ich hatte das Gefühl, dass Leas Herz sich vielleicht schon entschieden hat.

Petra (26.04.2010)

Na, wenigstens hast du hier einen, der dir schreibt und vielleicht werden es ja auch mehr. Aber das mit dem kommentieren war schon immer ein Problem. Ist wohl zu anstrengend. Jedenfalls werde ich mich gleich auf deine Fortsetzung stürzen, denn die vorherige war wirklich ganz toll geschrieben.

Petra (26.04.2010)

Bitte, traut euch und kommentiert!!!!!!!!!!!!!

Lilly (26.04.2010)

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