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9 Seiten

Bis ans Ende der Welt (Teil 1)

Romane/Serien · Romantisches
„Hast du alles Schatz?“, rief meine Mum meinen Dad zu, der im großen Wohnzimmer unserer Villa stand. „Ja, Yvonne.“, meinte mein Dad und kam aus dem Raum, drückte meine Mum an sich und küsste sie auf die Stirn. Ich stand mit meiner Tasche an der Treppe und hob angewidert eine Augenbraue. „Wir müssen langsam los.', meinte meine Mum hektisch, löste sich von meinem Dad und schaute mich an. „Bella, jetzt komm schon runter. Wir müssen wirklich fahren, wenn wir vor Abend noch ankommen wollen.“ Ich sah sie funkelnd an: „Wer sagt, dass ich überhaupt dort ankommen möchte?“ Meine Mum sah mich erstaunt an: „Wir haben doch alles besprochen, dachte ich. Wir lassen New York hinter uns und beginnen ein neues Leben in Kalifornien.“ „Ich glaube, du hast da was falsch verstanden...“, meinte ich und und wurde ein wenig lauter: „... ihr habt das besprochen, nicht ich!“, wütend stapfte ich die Treppe runter. „Dann können wir ja los.“, meinte mein Dad, um das Gespräch zwischen meiner Mum und mir nicht noch weiter zu vertiefen.
Wir setzten uns ins Auto und mein Dad startete den Wagen. Mürrisch steckte ich mir die Ohrenstöpsel in meine Ohren und machte Musik an.
Meine Eltern hatten beschlossen nach Kalifornien zu ziehen. In ein großes Appartement am Strand. Das mit dem Strand war ja ganz cool, doch ich hatte einfach keine Lust darauf, mein ganzes Leben hinter mir lassen zu müssen. Meine Freunde, meine Schule, einfach New York. Ich seufzte und sah aus dem Fenster. Seit meiner Geburt, ganze 17 Jahre hatte ich dort nun gelebt. Und jetzt sollte ich einfach umziehen? Meine Eltern waren ziemlich reich, deswegen bekam ich so ziemlich alles, was ich mir wünschte. Sie kauften mir teure Klamotten, die neusten Dinge eben. Doch meinen größten Wunsch hatten sie mir nicht erfüllt. Und der war, in New York zu bleiben.
Ich schloss die Augen und ließ sie Sonne, die ziemlich heiß vom Himmel brannte auf meine Haut scheinen.
„Bella!“, meine Mum rüttelte sanft an meinem Arm. Ich öffnete die Augen und sah mich um. Wir waren an einer Autoraststätte. „Hm?“, meinte ich und sah sie ein wenig verschlafen an. Sie lächelte: „Möchtest du auch einen Kaffee, Cola oder sonst was?“ Ich nickte: „Eine Cola.“ Meine Mum verschwand in dem Laden der Raststätte. Nach geschätzten fünf Minuten kam sie zurück, mit zwei Kaffees in Plastikbechern und einer Cola. Sie drückte mir das Getränk in die Hand, meinem Dad den einen Kaffee und gab ihm dann zu verstehen, dass er weiter fahren solle.
Ich beschloss, weiter Musik zu hören. 'Feel this moment' von Pitbull, war zur Zeit mein Lieblingssong. Mein Handy summte. Es war eine Sms von Lacy, meiner besten Freundin.
Hey Maus♥ Ich wünsche dir, das aller Beste für Kalifornien. Ich hoffe, du vergisst mich nicht. Du fehlst mir jetzt schon so sehr. Melde dich mal bei mir, wenn ihr angekommen seid, okay? Lacy♥
Ich lächelte leicht. Sie war einfach die beste Freundin, die man sich wünschen konnte. Seit wir kleine Kinder waren, waren wir nun schon die besten Freundinnen. Wir hatten so viel miteinander durchgestanden und erlebt. Mit ihr hatte ich jeden Tag verbracht. Ich suchte auf meinem Handy ein gemeinsames Bild von uns beiden, das Bild, dass der Animateur letztes Jahr im Sommer, in unserem gemeinsamen Urlaub von uns geschossen hatte, fügte es zu einer Nachricht hinzu und schrieb dann. Wie könnte ich dich jemals vergessen? :) Ich vermisse dich auch ganz arg, süße Maus. Ich komme dich in den Ferien auf jeden Fall mal besuchen. Grüß die anderen.♥
Die Autofahrt zog sich lange raus. Zwischendurch standen wir eine halbe Stunde im Stau, meine Eltern stritten sich kurz darüber, ob die Küche einen weißen Anstrich oder einen beigen bekam, und zwischendurch hatte ich kurz mit Mandy telefoniert, einer sehr guten Freundin von mir, die neben mir gewohnt hatte.
Gegen Mitternacht kamen wir dann endlich an. Ich gähnte. Ich war total müde, von der langen Fahrt und wollte einfach nur schlafen. Unsere Möbel würden morgen ankommen. Nur die Betten, die waren bereits da. Meine Eltern öffneten die Haustüre und wir traten in den großen Eingangsbereich. Ich sah mich um. Es sah noch kahl und leer aus, aber insgesamt sehr gemütlich. „Wo ist mein Zimmer?“, meinte ich dann und gähnte erneut. „Dir gehört der Keller. Er wurde ausgebaut und du hast ein eigenes Bad und ein eigenes Wohnzimmer.“, lächelte meine Mum. Ich nickte und ging langsam die Treppen runter. Ich würde mich morgen hier genauer umsehen, jetzt wollte ich einfach nur schlafen. Ich suchte mein Bett und legte mich seufzend hinein.
Willkommen, neues Leben!
Am nächsten Morgen klopfte es leise an meiner Tür. Ich war eh nur noch im Halbschlaf und murmelte: „Herein.“ Mein Dad kam in mein Zimmer und lächelte: „Na, Bella. Alles klar?“ Ich nickte und setzte mich auf. Ich streckte mich kurz und sah ihn dann an: „Ich gehe schnell duschen, dann komm ich zum Frühstück.“ Er nickte und ging wieder nach oben. Ich schnappte mir ein paar frische Klamotten, die ich in meine Tasche gepackt hatte und ging aus dem Zimmer. Ich entdeckte das Badezimmer. Ich sah mich um. Wow, ich hatte sogar einen Whirlpool. Ich lächelte und sah mich im Spiegel an. Meine Haare waren zerzaust und meine Schminke ein wenig verschmiert. Das Bad war sehr geräumig. Ich sprang schnell unter die Dusche, föhnte danach meine Haare und band sie zu einem Knoten zusammen, schminkte mich schnell und zog mir meine Jeansshorts und ein Top an. Dann ging ich hoch und setzte mich zu meinen Eltern an den Tisch.
„Na, was hast du heute vor?“, fragte mich meine Mum und ich zuckte die Schultern: „Ich denk, ich schau mich hier mal bisschen um. Vielleicht gehe ich runter zum Strand.“ Meine Mum nickte und sah meinen Dad an: „Wir werden hier wohl ein bisschen arbeiten, oder Gregor?“ Mein Dad lächelte schief: „Sieht so aus.“
Nach dem Frühstück schnappte ich mir meine Tasche und ging Richtung Strand. Ich sah mich um. Viel war hier ja noch nicht los. Naja, es war gerade mal 9.00 Uhr Morgens, was wollte man anderes erwarten. Ich setzt mich auf einen kleinen Felsen, am Meer und schaute auf das Wasser. Ich holte mein Handy raus und schrieb Lacy eine Sms. Hey♥ Wir sind heute Nacht erst spät angekommen, tut mir leid, dass ich mich nicht mehr gemeldet habe. Das Appartement ist total cool eigentlich, noch ein bisschen leer, aber ich habe ein eigenes Bad und ein eigenes Wohnzimmer. Mal schauen, was hier so los ist. Vermisse dich ganz doll. Küsschen♥ Ich steckte mein Handy zurück in meine Tasche und steckte mir meine Ohrenstöpsel in die Ohren. Ich legte mich auf den Rücken und schaute in den Himmel. Es war warm und die Sonne brannte vom Himmel. Plötzlich sah ich über mir ein Gesicht. Ich schrak auf und sah die Person an. Es war ein Junge, braungebrannt und grüne Katzenaugen, mit gelben Sprenkeln. Ich nahm meine Ohrenstöpsel aus dem Ohr und sah ihn stirnrunzelnd an. „Wer bist du?“, meinte ich und drehte mich in seine Richtung. Er lächelte: „Ich heiße Ricardo. Und du bist?“ Ich hob eine Augenbraue. „Bella.“ Er nickte. „Du bist neu hier, oder?“ „Ja, ist das so schlimm oder was?“ meinte ich schnippisch. Er schüttelte den Kopf: „Quatsch, gar nicht. Hast du vielleicht Lust mitzukommen? Ich bin mit ein paar Freunden zum Volleyball spielen verabredet.“ „Volleyball? Nicht dein Ernst oder?“, ich lachte kurz. „Ich bin Grotten schlecht darin.“ Er lachte: „Jeder fängt mal an, oder? Na komm schon.“, er hielt mir die Hand hin um mir aufzuhelfen. Ich sprang auf und folgte ihm. Wir liefen ein kleines Stück und kamen schließlich an einem Beachvolleyballfeld an. „Hey Leute. Ich hab jemanden mitgebracht.“, meinte Ricardo lächelnd. Er deutete auf mich: „Das ist Bella. Sie ist neu hergezogen und ich dachte, ihr habt bestimmt nichts dagegen oder?“ Alle begrüßten mich freundlich. „Hey, ich bin Dallas.“, ein Mädchen stand vor mir. Sie war ein Stück größer als ich und lächelte freundlich. Ihre langen, blonden Haare hatte sie zu einem Zopf zusammen gebunden. Ebenfalls trat noch ein anderes Mädchen neben Dallas: „Und ich bin Sam.“, sie grinste breit. Sie hatte feuerrote, kurze Haare und ein hübsches Gesicht. „Hey.“, meinte ich ein wenig überfordert und sah die beiden abwechselnd an. „Der große da hinten ist Sergej. Der neben ihm, mit den braunen Haaren heißt Carlos. Carlos ist der kleine Bruder von Luis, das ist der gut gebaute, mit den Muskeln.“, Sam kicherte. „Und ja, den Rest lernst du dann die nächsten Tage kennen, spätestens wenn die Schule wieder beginnt.“, meinte Dallas. „Ich bin übrigens 17, Dallas ist 18 und wie alt bist du?“, meinte Sam, die mir ein bisschen aufgedreht vorkam. „Ich bin auch 17.“, meinte ich. Die beiden waren doch ganz nett. „Mädels, kommt ihr? Wir wollen anfangen.“, rief der eine Junge, ich glaube Carlos. „Bella, du spielst in unsrem Team!“, meinte Ricardo und winkte mich zu sich, Carlos und Sergej.“ Ich stellte mich mit ihnen auf die eine Seite des Netzes, während Dallas, Sam und Luis auf der anderen standen.
Es wurde ein ziemlich lustiger Vormittag. Aber irgendwann hörten wir dann doch auf. „Wie wärs mit einem Eis?“, schlug Sam vor. Die anderen waren einverstanden nur ich stand etwas zögernd da. „Kommst du mit, Bella?“, fragte Ricardo mich nochmal extra. Ich sah alle an und meinte dann: „Würde ich gerne, aber ich glaube, ich sollte meinen Eltern wenigstens ein bisschen helfen. Ich kann sie ja nicht alles alleine machen lassen. Außerdem muss ich mein Zimmer selbst noch einrichten.“, ich seufzte. „Schade.“, meinte Dallas. „Aber wenn ihr heute Abend Zeit hättet?“, fragte ich lächelnd. „Klar, wir wollten heute Abend in den Club vorne an der Ecke.“, grinste Carlos. Ich überlegte: „Klingt gut.“ „Soll ich dich abholen?“, meinte Ricardo und setzte dann schnell fort: „Ich meine, weil du ja nicht weißt, wo der Club ist. Und ich weiß ja wo du wohnst.“, er lächelte. Ich nickte: „Das wäre gut. Und wann kommst du vorbei?“ „Ich bin um zwanzig vor acht bei dir.“, grinste er. Ich nickte, schnappte mir meine Tasche und winkte ihnen zu Abschied: „Bist heute Abend!“ Und dann machte ich mich auf den Weg zum Appartement.
Auf dem Weg holte ich mein Handy raus und sah, dass Lacy mir bereits vor eineinhalb Stunden geantwortet hatte: Wow, das hört sich ja toll an. Ich komm dich auf jeden Fall mal besuchen, dann wird Party gemacht ;D Ich vermisse dich auch:*♥
Ich öffnete die Tür: „Ich bin zu Hause!“, rief ich und meine Mum kam in den Eingangsbereich. „Na wie wars?“, lächelte sie mich an. Ich meinte: „Ganz in Ordnung.“, ich wollte meiner Mum den Triumph nicht gönnen, dass es mir hier doch gefiel, zumindest noch nicht.
Ich ging in den Keller und sah mich um. Ich begann einige Kartons auszuräumen, die in meinem Zimmer rumstanden. Ich holte einige Bilder raus, die meine Freunde und mich zeigten. Ich lächelte, als ich das Bild sah, das im Sommercamp entstanden ist. Wir hatten eine Menge Spaß gehabt. Ich legte die Bilder auf mein Bett, die Möbel würden ja erst heute Nachmittag kommen.
Ich holte meinen Laptop aus meiner Tasche und loggte mich in Facebook ein. Ich hatte eine neue Freundschaftsanfrage. Ich sah nach und siehe da, sie war von Ricardo. Grinsend bestätigte ich seine Anfrage. Dann machte ich wie immer mein Lieblingslied an und plötzlich bekam ich eine Nachricht.

Ricardo: Heey ;)
Bella: Huhu (:
Ricardo: Na, freust du dich auf heute Abend?
Bella: Was heißt freuen (; Ich bin froh, dass ich mit euch ein bisschen abhängen kann. Ich kenne hier ja niemanden...
Ricardo: Das wird sich schnell ändern :)
Bella: Ich wills mal hoffen (;
Ricardo: Klar :) Wir sehen uns dann heute Abend, ich muss meinem Dad noch helfen. Bis dann, ich freue mich ♥
Bella: Ciao:)

Irgendwie war er ja putzig. Ich freute mich auch auf heute Abend, doch so wirklich schreiben wollte ich das nicht. Ich verbrachte den Nachmittag damit, zusammen mit meinem Dad irgendwelche Schränke zusammen zu schrauben. Wir hatten eine Menge Spaß und lachten sehr viel.
Gegen Abend beschloss ich dann, mich langsam fertig zu machen. Was sollte ich nur anziehen? Ich wollte nicht wie eine Bitch dastehen, aber underdressed wollte ich auch nicht sein. Ich entschloss mich für ein schwarzes Kleid. Dazu schminkte ich mich dezent und drehte mir leichte Locken in meine langen, braunen Haare.

Wie abgemacht stand Ricardo um Punkt zwanzig vor acht vor meiner Haustüre, um mich abzuholen. Er klingelte und ich rief von meinem Zimmer unten: „Ich mache auf!“, dass meine Eltern nicht vor mir an der Haustüre waren. Ich schnappte mir meine Tasche und sprintete schnell die Treppen hoch, schaute mich schnell noch einmal im Spiegel an und öffnete lächelnd die Haustüre. „Hey.“, grinste ich ein wenig außer Atem. „Hey.“, lächelte er sanft und musterte mich von oben bis unten, dann meinte er: „Gut siehst du aus.“ Ich lächelte: „Danke.“
Wir machten uns auf den Weg zum Club und unterhielten uns dabei. Er erzählte mir, was man hier so alles machen konnte, was er und seine Leute den ganzen Tag trieben und so weiter. Ich erzählte ihm von New York und wie ich dort gelebt hatte, und dass ich es total doof fand, plötzlich nach 17 Jahren umzuziehen. „Verstehe ich.“, seufzte er und deutete nach vorne: „Da vorne ist das Underground.“ Ich kniff die Augen ein wenig zusammen und schaute in die Richtung, in die er deutete. Dort leuchtete ein großes Schild auf. Ich lächelte: „Wieso heißt der Club Underground?“ Er zuckte die Schultern: „Ich weiß nicht, heißt eben so.“
Wir kamen am Club an, wo bereits die anderen auf uns warteten. „Hey Bella, Hey Ricardo.“, lächelte Dallas und umarmte mich zur Begrüßung. Auch Sam und die anderen drei begrüßten uns. „Wollen wir reingehen?“, schlug Luis vor und ohne unsere Antwort abzuwarten ging er nach drinnen. Wir folgten ihm. Im Club sah es eigentlich total cool aus. Eine große Bar war gleich rechts, wenn man reinkam. Daneben eine kleine Lounge, mit Sofas und Tischen. Eine große Tanzfläche gab es auch und natürlich das Mischpult, für den DJ. Die Musik war jetzt schon ziemlich laut, obwohl es ja eigentlich noch recht früh war. „Willst du was trinken?“, Ricardo kam dicht an mein Ohr, dass ich ihn hörte. Ich lächelte: „Gerne.“ Er ging zur Bar und holte zwei Getränke, drückte mir davon eines in die Hand. „Danke, was kriegst du?“, fragte ich. Er schüttelte den Kopf: „Gar nichts. Höchstens einen Tanz mit dir.“ Ich hob eine Augenbraue: „Ich überlegs mir.“ Ich lächelte und setzte mich dann zu Sam und Dallas auf ein Sofa. Die beiden sahen mich an und Sam meinte: „Ricardo mag dich.“ Ich lächelte: „Ich mag ihn auch.“ Worauf Sam nur antwortete: „Er mag dich aber denk ich ein bisschen mehr als du ihn..“ Ich sah sie mit großen Augen an. Ich wollte darauf nicht sagen, deswegen lenkte ich vom Thema ab: „Cool ist es hier.“ Die beiden sahen mich an, dann schauten sie sich an und grinsten. Mir war das ganze ein wenig peinlich, deswegen beschloss ich mich einfach mal ein wenig in dem Club umzusehen. Mittlerweile war ziemlich viel los. Ich ging an der Tanzfläche vorbei und sah, dass man von dort auf eine kleine Dachterrasse gehen konnte, wahrscheinlich zum Rauchen. Ich ging kurz raus, um frische Luft zu schnappen. In der Ecke stand ein Junge und rauchte. Ich beobachtete ihn eine Weile, bis er her sah und mich musterte. Ich schaute schnell weg und holte mein Handy raus, tippte sinnlos darauf herum, nur damit es so aussah, als wäre ich beschäftigt. „Hey Bella, da bist du ja. Ich hab dich gesucht.“, Ricardo stand neben mir. Ich lächelte: „Jetzt hast du mich ja gefunden.“ Er nickte und sah meinen Blick, der immer wieder zu dem Jungen wanderte. „Bella, nein. Lass die Finger von ihm.“, seufzte Ricardo und sah mir tief in die Augen. „Der ist so ziemlich immer hier und ein total seltsamer Kerl.“, meinte er weiter. Ich sah ihn nun ebenfalls an und lächelte: „Der ist sowieso nichts für mich. Lass uns reingehen.“, ich zog Ricardo mit mir. Sam kam zu uns und schüttelte den Kopf: „Dallas diskutiert wieder mit Carlos.“, meinte sie, so dass wir beide es hören konnten. „Nicht schon wieder... soll ich nach ihnen sehen?“, fragte Ricardo und bemerkte, dass ich ihn fragend ansah. „Dallas hat ziemliche Probleme mit Carlos, musst du wissen.“, erklärte er mir: „Die beiden haben sozusagen was am Laufen. Ich denke, Carlos würde auch eine Beziehung mit ihr eingehen, doch für Dallas ist so was nichts. Dallas braucht ihren Freiraum, wie die Luft zum atmen. Sie kann sich an niemanden binden.“ Ich nickte leicht. „Ich glaub ich brauch noch etwas zum Trinken.“, seufzte Sam laut, anscheinend war sie genervt von Dallas und Carlos. Ich folgte ihr schweigend, ich wollte mir auch noch etwas bestellen. Wir setzten uns auf eines der Sofas und tranken unsere Cocktails, als plötzlich der Junge, der auf der Dachterrasse stand an uns vorbei lief. Ich glaube, er ging Richtung Toiletten, deswegen meinte ich zu Sam: „Ich geh schnell auf die Toilette.“, ich lächelte sie entschuldigend an, stellte meinen Cocktail auf den kleinen Tisch vor dem Sofa und eilte dem Jungen hinterher. Ich sah mich um, doch er war nirgends zu sehen. Seufzend lehnte ich mich gegen eine Wand. Ein paar Mädchen liefen an mir vorbei und kicherten. Ich warf ihnen einen finsteren Blick zu und sie sahen mich nur angewidert an. Langsam wurde ich müde. Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen und atmete tief ein. „Alles klar bei dir?“, hörte ich eine Stimme an meinem Ohr. Ich öffnete die Augen wieder und sah in tiefblaue Augen. Es war der Junge von der Dachterrasse. „Ja, bei mir ist alles klar.“ ich lächelte ihn ein wenig schief an: „Ich hoffe bei dir auch?“ Er nickte: „Du bist neu hier, oder?“ „Ja, bin ich. Um genau zu sein, wohne ich erst einen Tag hier. Ich komme aus New York.“, meinte ich. Er sah mich skeptisch an. Ich zuckte die Schultern: „Naja, was will man machen.“ „Wie heißt du?“, fragte der Junge und ich wurde von seinem Blick gefesselt. Er hatte unglaubliche Augen. „Isabella. Aber nenne mich bitte einfach nur Bella.“, ich grinste: „Und wer bist du?“ Er sah mich immer noch an. Seine Miene verzog sich kein bisschen: „Gabriél... wie der Erzengel.“, er lachte kurz auf. Ich runzelte die Stirn. „Bella, wo bleibst du denn?“, Sam kam um die Ecke geschossen, sah dann aber, dass ich bei Gabriél stand und stockte. „Oh... sorry. Ich wollte nicht stören.“ Ich lächelte: „Du störst nicht.“ Sie grinste und sah mich dann an: „Ricardo sucht dich...“, sie zwinkerte mir gespielt zu. Ich nickte. Wieso suchte er mich dauernd? Sam sah mich an: „Ich geh wieder rein. Kommst du nach?“ „Ja, ich bin gleich da.“, ich wandte mich wieder Gabriél zu. Er sah mich an: „Dein Freund?“ Ich lachte: „Ricardo? Ach was...“ Er nickte leicht. „Naja... ich muss dann mal rein gehen.“, meinte ich und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Sieht man sich nochmal?“, ich lächelte. Doch mit seiner Antwort hatte ich nicht gerechnet. Denn diese lautete: „Wenn das Schicksal es so will.“ Er ging nach drinnen. Einfach so. Ohne tschüss zu sagen. Ich sah ihm nach und schüttelte den Kopf. Er war ziemlich komisch, aber dennoch interessierte er mich.
Ich ging ebenfalls nach drinnen und entdeckte Ricardo an der Bar stehen: „Hey, du hast mich gesucht?“, fragte ich lächelnd. Er sah mich an: „Du hattest mir einen Tanz versprochen.“ Ich hob eine Augenbraue: „Ich hab dir gar nichts versprochen. Bilde dir da mal nichts ein. Ich habe gesagt, dass ich es mir überlege.“ Er lachte: „Und? Hast du es dir überlegt? Entscheide dich gut, ich bin ein grandioser Tänzer.“, er zwinkerte mir zu. „Na dann, bevor ich noch etwas verpasse.Worauf wartest du?“ Gemeinsam gingen wir auf die Tanzfläche. Wir bewegten uns im Rhythmus zur Musik und wie er gesagt hatte, tanzte er wirklich gut. Nach einer Weile kam dann ein langsamer Song. Ich schaute verlegen auf den Boden. Er näherte sich mir ein Stück und legte sanft seine Hände an meine Hüften. Bella, tu das nicht, meinte ich zu mir selbst. Doch in diesem Moment, konnte ich mich einfach nicht von ihm lösen. Ich legte meine Hände um seinen Hals und wir bewegten uns zur Musik. In diesem Moment war es, als wären wir eins. Ich sah, dass Sam mit Luis und Sergej am Rand stand und lachte. Sie redeten über uns. Ich kam mir total blöd vor. „Du tanzt gut.“, lächelte Ricardo mich an. Ich erwiderte sein Lächeln: „Danke, du auch.“ Mir fiel eine Haarsträhne ins Gesicht, die Ricardo sofort bemerkte und mir sanft an die Seite strich. Ich hatte in diesem Moment ein total schlechtes Gewissen, denn eigentlich mochte ich Ricardo doch nur freundschaftlich. Doch es kam mir so vor, als würde er tatsächlich ein wenig mehr für mich empfinden.

Am nächsten Tag wachte ich erst gegen Mittag auf. Wir waren gegen 2 Uhr daheim gewesen und ich war tot müde gewesen, hatte mich sofort in mein Bett gelegt und geschlafen. Sam hatte mich gestern Abend dann von Ricardo befreit, nachdem ich ihr einen hilflosen Blick zugeworfen hatte. Sie ist zu uns gekommen und hat grinsend gesagt: „Ricardo, ich muss dir die schöne Bella jetzt leider entführen, Dallas wartet draußen. Sie braucht ein Gespräch unter Mädchen.“ Ricardo hatte genickt und mich dann gehen lassen. Mehr ist an dem Abend nicht gelaufen.
Ich zog mir meine Jogging Hose an und ein weites Tshirt und ging hoch zu meinen Eltern. „Morgen Süße.“ begrüßte mich meine Mum. „Morgen.“, gähnte ich noch ein wenig verschlafen und setzte mich auf einen Stuhl im Esszimmer.
 
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