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2 Seiten

Damals 2.Kapitel

Romane/Serien · Erinnerungen
© axel
Da seine Ausfälle immer schlimmer wurden, und es sich langsam im Dorfe herum gesprochen hatte, dass der junge reiche Großbauer immer mehr dem Alkohol und der Spielsucht verfiel, kam Joachim Furth auf den Gedanken ihn zu erpressen, endlich zu heiraten, und zwar mit der Drohung dass er sonst August den Hof mitsamt den Feldern und Ställen entziehen und an dessen Neffen Boris vererben würde.

Er bot ihm diesmal eine wirklich wunderschöne Frau als letzte Chance an, die außerdem eine französische Adelige war, deren Vorfahren zu Zeiten der französischen Revolution mit ihrem Besitz nach Ostpreußen geflohen waren. Sie sollte außerdem eine hohe Mitgift August einbringen. Solch ein Glückstreffer war natürlich einmalig, denn Herr Furth war zwar ein reicher Großbauer mit immernoch vielen Gütern, jedoch selber nicht adelig. Dieser Ausnahmezustand war allein darauf begründet, dass Marlene de Loura, zwar äußerlich ein ganz anderer Typ als August war, der eher stämmig und groß gewachsen sein Leben bestritt, sie hingegen von zierlicher Gestalt mit langem pechschwarzem Haar und funkelnden grünen Augen,jedoch, was August Vater nicht wusste, einen sehr ähnlichen Charakter hatte wie August.
Sie war hitzig und schnell zum Streiten bereit und sie war liebestoll – wie man das früher nannte. Jaques de Loura der Vater dieses temperamentvollen Mädchens, das auf Iwudan seinem besten Trakehnerhengst reiten konnte wie der Teufel, kam nur schwer mit ihr klar. Er hatte fünf weitere Kinder, die mit dem nicht sehr reichlichen Erbe aus den Zeiten der französischen Revolution auskommen mussten.
Daher hatte er zwei seiner Töchter bereits an reiche preußische Adelige verheiratet. Die dritte und die vierte Tochter wurde er allerdings nicht so recht los. Bei der einen lag es daran, dass sie träge im Verstand und auch nicht besonders hübsch war, bei der anderen, dass sie sich stets zu wild und ungezügelt gebärdete und außerdem ging das Gerücht um, sie würde ein Kind erwarten. Hätte sich das bewahrheitet, wäre das ein klarer Beweis gewesen, dass sie nicht mehr Jungfrau sein konnte und das war das Schlimmste für eine Frau - ganz gleich aus welcher sozialen Schicht sie auch stammen mochte - zu diesen gestrengen Zeiten.
Die eine schickte er ins Kloster, die andere wollte er sehr gerne mit einem reichen Bauern verheiraten, der dumm genug war, eine Frau mit Kind unter dem Herzen rechtzeitig zu heiraten, sodass diese Schande nicht mehr heraus kam und alles nur als ein böses Gerücht abgetan werden konnte. Eine hohe Mitgift würde winken, die August dringend gebrauchen konnte, da er inzwischen hoch verschuldet war.
Obwohl Marlene überall als Schönheit bekannt war, gefiel sie August auf den Bildern nicht sonderlich, aber ihn lockte die hohe Mitgift und außerdem das Angebot seines Vaters, vertraglich festgelegt den Hof endlich zu erben.
Fortsetzung folgt
 
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