HorrorVision
Gab es mal eine Friedensbewegung? Friedenskämpfer? Vor über vierzig Jahren?
Ja. Es gab sie. Die, die damals gegen die Stationierung von US-Pershing-Raketen und Marschflugkörpern im Zuge des Nato-Doppelbeschlusses gekämpft haben. Doch jetzt sind sie träge und fett geworden. Auf ihren Sofas. In ihrem Wohlstand. Ihrer Dunstglocke. Ihren Urlauben. Haben wohl genug für den Frieden getan. Sturm - und Drangzeit. Jugendsünden. Haben sie ihre Träume von damals vergessen? Verraten?
Denkt niemand mehr an die Ostermärsche 1983, als in Bonn Hunderttausende auf die Straße gingen. An die Menschenkette zwischen Stuttgart und Ulm. Mit 200.000 Menschen.
Alles Geschichte. Heute gibt es keinen Aufschrei mehr. Keine Friedensbewegung. Nur zombiähnliche Ansätze. Wenn wieder landgestützte US-Marschflugkörper, diesmal vom Typ Tomahawk (atomar bestückbar), Luftabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Hyperschallwaffen auf deutschem Boden stationiert werden sollen. Und zwar als einzigem Land in Westeuropa.
Nein, heute begrüßen genau die Parteien (Ampel), die damals diese Aufrüstung bekämpft haben, diese Stationierung auf deutschem Boden und bezeichnen sie in ihrer Skrupellosigkeit als "Auszeichnung für unser Land".
Geht's noch?
"Frieden schaffen mit noch mehr Waffen“ und „Russland ruinieren“ (Annalena Baerbock) reißt niemand vom Hocker. Ist ganz normal.
In welchem Land leben wir denn?
Die USA können auf deutschem Boden ihre Hyperschallwaffen stationieren, die die Flugabwehr unterlaufen, bis wenige Sekunden vor Moskau lenkbar sind und so von Deutschland aus Moskau und St. Petersburg ohne Vorwarnzeit zerstören können.
Alles in Ordnung. Weit weg. Nur ein Spiel.
Bilder vom grauenvollen Elend und Sterben der jungen ukrainischen und russischen Soldaten werden im TV nie gezeigt. Und dass im rheinland-pfälzischen Büchel nach wie vor US-Atombomben lagern, interessiert auch nicht.
Für den Frieden kämpfen ist unsexy. Passt nicht untern Regenbogen. Gendern ist angesagt. Jubel. Trubel. Heiterkeit. Olympische Spiele. Panoptikum. Es gibt nur ein Geschlecht. Alle sind A(a)lle.
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Am 13. August 2024 hat sich das SPD-Präsidium für die Stationierung weitreichender US-Raketen und Marschflugkörpern auf deutschem Boden ausgesprochen. Wie zuvor schon CDU/CSU, FDP und Grüne.
Demzufolge will nun Präsident Wladimir Putin seine Ankündigung wahr machen und mit der Stationierung ähnlicher Waffen an seiner westlichen Grenze antworten. Das ist eine reine Horrorvision, denn die Altparteien machen mit ihrer provokanten Entscheidung das Territorium Deutschlands zum Zielgebiet zukünftiger Kriege. Anstatt einen Beitrag zur Entspannung und diplomatischer Beziehungen zu leisten.
RM
16. August 2024