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Realer Traum

Trauriges · Kurzgeschichten
© Mr.Floppy
Ich stehe am Fenster und schaue in die Nacht.
Regen tropft an meiner Scheibe herunter.
Die Lichter der Stadt leuchten wie hundert kleine Sterne im Kissen des Universums.
Die Kerze an meinem Fenster flackert. Hungrig schlägt die Flamme hin und her und frisst sich durch das Wachs.
Im Fenster das Spiegelbild von dir. Silbernes Licht umgibt dich wie göttlicher Schein.
Ich höre den Klang deiner Stimme, dieses wohlig warme Gefühl durchfliesst mich.
Dein Duft umgarnt mich. Ich atme ihn tief ein und langsam wieder aus.
Spüre deine Hand auf meiner Schulter, wie sie mich langsam umdreht.
Du nimmst mich in den Arm und küsst mich zärtlich und leidenschaftlich.
Der Geschmack deiner Lippen, unbeschreiblich.... süßer als alles was ich je geschmeckt habe.
Meine Finger streichen deine Wange und berühren sachte deine Lippen.
Eine Träne läuft durch dein Gesicht, ziellos... Sie spiegelt das Licht der Kerze und leuchtet in schillernden Farben.
Ich streiche sie mit einem Finger weg, nehme eine Haarsträhne zur Seite und küsse leicht deine Stirn.
"Ich liebe dich" flüstere ich dir leise zu und öffne meine Augen.

Ich stehe am Fenster und schaue in die Nacht.
Regen tropft an meiner Scheibe herunter.
Die Lichter der Stadt leuchten wie hundert kleine Sterne im Kissen des Universums.
Die Kerze an meinem Fenster flackert. Hungrig schlägt die Flamme hin und her und frisst sich durch das Wachs.
Ich drehe mich um und du bist nicht da.
Der Klang deiner Stimme ist verstummt, nur das Klopfen des Regens an der Scheibe ist zu hören.
Dein Duft verflogen, dein Licht erloschen, die Farben verblasst.
Ich streiche mir über den Mund und schmecke deine salzige Träne.
Du bist schon lange nicht mehr hier.
Und doch spüre ich dich so stark.
Mein Herz hat es noch nicht verstanden.
Die Kerze erlischt und mich umgibt die alles verschlingende Dunkelheit.
 
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Kommentare  

erinnerungen können schmerzen, aber die gegenwart viel mehr.

 (16.12.2006)

so traurig und so schön...

Nina (25.05.2003)

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