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8 Seiten

Weihnachten über allem... (Teil 1)

Romane/Serien · Trauriges · Winter/Weihnachten/Silvester
© she seya
Es zog an allen Ecken und Enden und Jonas hatte echte Probleme, die Türen und Fenster einigermaßen dicht zu halten. Fluchend stopfte er die Decke in die Fensterbank und verschloss so eine weitere Möglichkeit, die der Wind nutzen konnte, um in die kleine Wohnung zu gelangen. Mit vor Konzentration verengten Augen schaute er auf, einen flüchtigen Blick auf die Straße erhaschend. Doch verblieb er so. Nicht auch das noch, murrte er in Gedanken, als er es weiß vom Himmel schweben sah.

Jonas revidierte ‚schweben'. Es schoss eher vom Himmel, denn der Winter hatte sich entschlossen ein kleines Schneegestöber zu veranstalten. Nichts von heimlicher und kuscheliger Vorweihnachtszeit. Die Vehemenz des frostigen Windhauches, der sich durch seine Wohnung schlich, ließen seine Kräfte im Kampf gegen die Kälte erlahmen. Und doch..., irgendwie musste er diese Bruchbude doch warm bekommen.

Im letzten Winter hatte er diese kleine Wohnung günstig anmieten können. Seit dem bereute er den Tag, an den er den Vertrag unterschrieben hatte. Der Vermieter ließ sich nicht blicken und auch Sturmanrufe brachten nicht den erwünschten Erfolg. Jonas hatte mit einer Mietminderung gedroht, was den Eigentümer dazu veranlasste, ihn darauf hinzuweisen, dass er sich als Vermieter darum nicht kümmern musste.
Irgendwann hatte Jonas mal etwas anderes gehört. Aber sich vor Gericht mit diesem Mann zu streiten oder hier auszuziehen; dafür besaß er weder das Geld noch die Zeit.

Bibbernd zog er die letzte Decke fest um sich und befühlte die Heizung. Er hatte schon das Fehlen der aufsteigenden Wärme bemerkt. Doch dass das Metall sich vollkommen kalt anfühlte, hatte er dann nicht erwartet.
"Scheiße", fluchte er laut.
Müde sah er zu den aufgeschlagenen Büchern, die er heute noch durcharbeiten wollte. Wenn er aber hier nicht festfrieren wollte, dann musste er etwas gegen die Eiseskälte tun, die sich innerhalb kürzester Zeit in jeden Winkel seiner winzigen Bude hineinfressen würde.

Lautes Schellen an der Tür unterbrach den Gedanken, ob er als erstes den Vermieter oder die Heizungsfirma anrufen sollte.
Der Vermieter würde ja doch nicht da sein und wenn er die Firma anrief, blieb er womöglich noch auf den Kosten hängen.

Mit alten Latschen an den Füßen bewaffnet und die Decke um sich geschlagen, ging er zur Tür, wo es noch einmal so grässlich klingelte.
"Ich komme ja schon!" Jonas verengte verärgert die Augen.

"Hi", wurde er aufgeregt begrüßt, "Oh, bei Ihnen ist es also auch kalt."
Jonas musste nach oben schauen, um der Quelle der Stimme ins Gesicht schauen zu können. Mein Gott, ist der groß, schoss es ihm durch den Kopf.

"Meine Güte, Sie haben ja blaue Lippen. Los, kommen Sie in meine Wohnung! Ich denke, da ist es nicht annähernd so kalt wie bei Ihnen." Ehe Jonas es sich's versah, wurde er am Arm in die gegenüberliegende Wohnung gezogen.
"Einen Moment, ich..."

"Ach ja, der Haustürschlüssel."
Der Riese drehte sich auf den Absatz um und warf einen schnellen Blick an die Wand nahe von Jonas´ Tür. Mit einem triumphierenden Lächeln schnappte er sich den Schlüssel vom Haken, der dort einsam harrte.
"Ist er das?" Jonas nickte. "Ja, aber..."

"Los, kommen Sie, ich habe heiße Milch gemacht. Die wärmt auf."

Zwei Sekunden später stand Jonas in einer winzigen Küche, die der seinen ähnelte. Doch hier wirkte alles irgendwie aufgeräumter und niedlicher. Wieso eigentlich niedlich?
Vorsichtig hinter der übergroßen Tasse alles beobachtend, schaute er sich um. Einen Blick zu seinem Nachbarn und dann in die Küche. Es lag an ihm. Die Proportionen stimmten überhaupt nicht.
Selbst in einem Schloss mit Sondermaßen würde der Mann vor ihm gerade mal hineinpassen. Die Wohnung war für dessen Abmessungen aber ganz bestimmt zu klein.

"Ja, ich weiß. Es hat nichts geholfen, als meine Eltern erzählten, dass, wenn ich schneller größer werden würde, ich auch eher arbeiten müsste. Sie sehen, ich habe eine lange Zeit vergessen, wie man aufhört zu wachsen."

Jonas wurde rot und zuckte ertappt zusammen.
"Ähm, tut mir leid!", stammelte er.
"Muss es nicht. Ich falle eben halt aus dem Rahmen.
Also, wenn ich mir meine Wohnung so anschaue, muss ich sagen, dass es wahrscheinlich seinen Grund hatte, warum sie so günstig ist. Ich hatte leider keine Zeit, sie mir vorher anzusehen und so bin ich einfach eingezogen. Ich habe schon versucht den Vermieter zu erreichen. Irgendwie passt es ins Bild, dass er nicht da war. Die Haushälterin meinte, er würde nach Neujahr wiederkommen. Er sei in den Alpen. Ski laufen."
Jonas musterte ihn. Die braunen Haare des Anderen standen wirr zu allen Seiten, als wäre er gerade erst aufgestanden. Die Augen blitzten, wenn er sprach. Nur jetzt wirkte ungehalten, da sich die Mundwinkel verächtlich verhärteten, als er erzählte, wo sich ihr Vermieter aufhielt.
Und dann gab es noch eine Kleinigkeit, die ihm gerade einfiel. Seit wann hatte er eigentlich einen neuen Nachbarn?

"Leider konnte mir die Dame nicht sagen, welche Firma hier üblicherweise die Reparaturen durchführt", wurde er aus seinen Gedanken herausgerissen.

Jonas zuckte mit den Schultern. "Scheckel & Partner. Nur es ist nicht gesagt, ob die das hinbekommen. Die waren dieses Jahr schon fünfmal da. Die Heizungsanlage ist schlicht zu alt. Seid wann wohnen Sie eigentlich hier, weil Sie sagten, Sie seien gerade erst eingezogen?"

"Ach, stimmt ja.", grinste es über ihm in einem jetzt strahlendem Gesicht, "Mitternacht, Steffen Mitternacht heiße ich und ich bin hier letztes Wochenende eingezogen. Ich will ins Wintersemester der Uni. BWL."
Seid letztem Wochenende? Jonas überlegte kurz, warum er das nicht mitbekommen hatte. Dann erinnerte er sich, dass er seine Nase zu tief in die Bücher gesteckt hatte.

"Ah, ja. Jonas Kleine. Ich studiere vergleichende Kunst, im Nebenfach Geschichte. Eigentlich wollte ich noch lernen. Aber das wird wohl heute nichts mehr. Ich geh mal anrufen, nicht dass die Rohre diese Nacht noch einfrieren."

Steffen hielt ihn am Arm fest.
"Kein Problem. Ich habe auch ein Telefon und der Heizlüfter hat es hier wesentlich wärmer gemacht. Ihre Wohnung gleicht garantiert einem Eispalast."
Jonas schnaubte leise.
"Eis ist richtig, Palast nicht." Steffen lachte dröhnend, worauf ihn Jonas mit großen Augen ansah. War ja klar, dass so ein Brustkorb einen entsprechend Resonanzkörper bot und für das richtige Volumen an Luft sorgte. Leise stimmte er mit ein und begab sich auf die Suche nach dem genannten Telefon. Seine Wohnung aufzusuchen, war ihm ein Gräuel. Denn hier war es wohlig warm und das pustende Summen des Lüfters war sogar angenehm.

"Gleich um die Ecke", rief es aus der Küche. "Ich mache noch einen Liter heiße Milch. Mögen Sie Kakao?"

"Äh, ja. Mag ich!"
Wie versprochen stand das Telefon da. Die Telefonnummer hatte sich mittlerweile in sein Gehirn gebrannt, so dass er keinen Blick in die gelben Seiten werfen musste. Ungeduldig hörte er dem Freizeichen zu, dann ertönte ein leises Klick.

"Scheckel & Partner, leider rufen Sie uns außerhalb der Geschäftszeiten an. Sie erreichen uns Montags bis Freitags von 9.00 bis 16.00 und Sonnabends von 10.00 bis 12.00 Uhr. In Notfällen erreichen Sie uns unter der Telefonnummer 0172 789 100 52. Vielen Dank!", und schon ertönte wieder ein Tuten, dieses Mal jedoch im Rhythmus einer unterbrochenen Leitung. Leise repetierte Jonas die Nummer und rief erneut an.

Endlich hatte er Erfolg. Statt einer Maschine meldete sich ein Mann.
"Meine Name ist Kleine. Ich bin Mieter im Haus Schmiedestraße 13, ... ja das Haus von Herrn Großegaus. Ja, die Heizung ist wieder ausgefallen. Kommen Sie noch heute? Ah ja... Ja, gut. Frieren dann die Rohre nicht ein? Ach so..., gut. Ja, ich weiß Bescheid. Danke." Ziemlich entmutigt ließ er den Hörer in die Gabel fallen.

"Und?", hörte er Steffens dunkle Stimme über sich.
"Sie kommen nicht raus. Sie sind vollkommen eingeschneit. Er sagt aber, dass die Isolierungen noch recht gut seien. Eventuell sollten wir aber das Wasser ablassen, damit nichts passiert." Steffen hob fragend eine Braue.
"Und wo sollen wir das machen?"

Jonas winkte ab.
"Ich mache das schon. Kein Problem. Ich geh mal kurz in den Keller und lass das Wasser aus den Rohren ab."

Die braunen Augen sahen ihn nachdenklich an.
"Ich komme mit!", bestimmte Steffen spontan und grinste Jonas an. Dieser drehte sich jedoch schon zur Tür um, während er die notwendigen Handgriffe Revue passieren ließ.

"Es ist wirklich ein verdammtes Haus.", fluchte Jonas, während er die Treppen hinabging. Steffen begleitete ihn stumm, hob nur ab und an die Mundwinkel, wenn er aus der Schimpftirade entweder eine neue mögliche Wortkombination erfuhr beziehungsweise überhaupt neue Flüche oder interessante Informationen dieses Haus und seinen Vermieter betreffend.
"Warum sind Sie noch nicht ausgezogen?", fragte er nach einer Weile an, den Weg durch das Halbdunkel des Kellers suchend.

Jonas sah ihn an.
"Es ist gar nicht so einfach eine bezahlbare Wohnung in dieser Stadt zu bekommen."

"Herr Kleine? Sind Sie da unten im Keller?", erklang eine hohe Frauenstimme durch das Haus.

Der Angesprochene zuckte zusammen.
"Ja, bin ich."
"Machen Sie etwas an der Heizung? Es ist sehr kalt hier oben!"

Demonstratives Verleiern der Augen war beredte Antwort genug, nur dass die Quelle der Stimme diese nicht sehen konnte. Ehe er jedoch zu einer Artikulation seiner Stimmbänder ansetzen konnte, wurde er über schon bekannte Neuigkeiten informiert: "Ich konnte den Vermieter nicht erreichen! Können Sie etwas machen?"
Der schrille Singsang war unerträglich und Steffen hatte das dringende Bedürfnis entweder sich die Ohren oder dieser Frau den Mund zu zuhalten.

"Die Firma kann heute nicht mehr kommen. Ich soll die Heizung komplett abschalten. Es wird nicht mehr warm.", fasste Jonas zusammen.

"Da ist wohl überhaupt nichts zu machen!"
Irgendwie klang die Feststellung wie eine Aufforderung an Jonas, doch gefälligst etwas dagegen zu unternehmen. Dieser antwortete jedoch mit einem bestimmten
"Nein".

"Sind Sie hier der Hausmeister?"

Jonas warf Steffen einen wütenden Blick zu, den dieser aber mehr der Frage zuordnete als seiner Person.
"Der wurde eingespart. Aber ich habe den Posten nicht übernommen. Doch da ich bis jetzt der einzige Mann in diesem Haus war, haben sich die älteren Herrschaften an mich gewandt. Das da war die Frau Schwan. Eine Grande Dame. Zumindest glaubt sie das. Witwe, aber nicht immer alleinstehend, wie sie lautstark im ganzen Treppenhaus zu verstehen gibt.

Das ist das gute Stück!", deutete der Kleinere, das für ihn offensichtlich unangenehme Thema damit für beendet erklärend, auf einen riesigen Metallschrotthaufen.

Steffen wurde eines Monstrums aus der Gründerzeit ansichtig. Die Anlage machte auf jeden Fall diesen Eindruck. Rohre in den abenteuerlichsten Winkeln mit zum Teil erneuerter Isolation. Der Brenner sei ausgegangen, erklärte Jonas in einem ruhigen Ton, als ob das sehr oft geschah.
"Das ist die größte Schwäche von dem Teil. Aber es wird immer nur das Notwendigste gemacht. Nie zuviel. Eine neue Heizungsanlage kommt hier erst rein, wenn das Haus abgerissen wird. Herr Großegau nimmt nur alte Leute oder Studenten. Also jeden, der nicht lange bleibt."

Mit einigen Handgriffen legte er ein paar Schalter um, drehte an einem Hahn und die Anlage begann zu kluckern.
"Das dauert eine Weile, dann ist das Wasser aus den Rohren. Es wird eine Ewigkeit dauern, bis es wieder drin ist und wenn es weiter so kalt bleibt, noch länger, sie wieder in Gang zu bringen. Dieses Spiel hatten wir schon letztes Jahr. Da haben wir eine Woche am Arsch gefroren."
Steffen stellte sich das Ganze bildlich vor und hoffte darauf, dass das dämmrige Licht sein Grinsen verbarg.

"Ich bin froh, dass die Stromleitungen wenigstens den Heizlüfter aushalten."

"Wahrscheinlich; keine Ahnung. Nur wenn man Waschmaschine und Spülmaschine oder irgendetwas anderes auf einmal dranhängt, dann kommt die Sicherung. Aber das passiert nur den neuen Mietern."

Steffen erinnerte sich, dass er zwar nicht so eine Kombination an Geräten angemacht hatte, aber einige kleinere. Das Ergebnis war das eben beschriebene. Das konnte ja heiter werden. Er bereute es, entgegen seinen Prinzipien ohne jegliche Vorbereitung in dieses Haus gezogen zu sein. Steffen hatte mit Schwierigkeiten gerechnet, aber in dieser Größenordnung...

Jonas ging ihm voraus, führte sie beide aus dem Keller, und bot Steffen jetzt einen besseren Blick auf dessen Rückenansicht. Ihm war das schon vor einigen Tagen aufgefallen: Der Kleine sah zum Anbeißen aus, auch wenn dieser sich scheinbar nicht im geringsten darüber im Klaren war. Jonas bewegte sich natürlich und strahlte dabei einen Sexappeal aus, das ihm die Wärme in die Lendengegend schießen ließ.

Hetero, dachte Steffen und stellte sich dabei einen Eimer kalten Wassers vor.

Im Gegensatz zu seinem Nachbarn hatte er ihn sehr wohl schon einige Male gesehen. Meist, wenn er aus dem Haus gestürmt war und zur Uni eilte, aber auch wenn er im SIX über Bücher gebeugt saß, einer kleinen Studentenkneipe mit ausgesprochen moderaten Preisen.
Jonas war etwas introvertiert, hatte jedoch einen recht erklecklichen Bekanntenkreis. Eine Freundin hatte er bei seinem Nachbarn nicht entdecken können, aber sein Verhalten war eindeutig hetero, so dass er sich in dieser Hinsicht keine Hoffnung zu machen brauchte.

Aber man konnte ja Freunde werden und Freunde konnte er in dieser Stadt wirklich gebrauchen.

Sein eigener Bekanntenkreis war vor einiger Zeit erheblich geschrumpft und seine Eltern hatten ihn zwar nicht rausgeschmissen, ihn jedoch mit traurigen Blicken gestreift und dabei halb wahnsinnig gemacht. Mitleid und stummer Vorwurf konnte manchmal ziemlich zermürbend sein.

Jonas ging schneller als er und sein Po war jetzt genau in Steffens Augenhöhe. Auf die Entfernung nicht erreichbar aber ein wunderbarer Ausblick. Bei seinem letzten Freund war er Top gewesen, wie auch einige Male davor. Ein schöner Hintern konnte einem wirklich das Herz höher schlagen lassen. Vor allen Dingen wenn der Rest eindeutig männlicher Natur war.

"Träumen Sie?"

Steffen sah unschuldig nach oben, und hoffte, dass ihm das abgenommen wurde.
"Nein, ich habe nur nachgedacht."
Dem Ton lag eine gewisse Entschlossenheit zugrunde und Jonas verkniff sich ein tieferes Eindringen in die Thematik, auch wenn er nicht wusste, um welche es sich dabei genau handelte.

"Ich wünsche noch eine gute Nacht!", brummte Jonas auf dem Treppenabsatz zu seiner Wohnung, schickte sich damit an, sich in sein Heim zurückzuziehen.
"Das ist nicht Ihr Ernst? Sie wollen tatsächlich in Ihre Wohnung zurück?" Jonas sah den Größeren verständnislos an.
"Ja, wohin denn sonst?"

"Da drin holt man sich den Tod!", rief Steffen ungläubig, was Jonas nur ein resignierendes Schulterzucken entlockte.
"Und was soll ich tun? Ein Lagerfeuer anzünden? Es wird schon gehen, wie das letzte Jahr auch."

"Also wirklich. Ich habe es warm in meiner Bude und Sie wollen in Ihrer langsam erfrieren. Ich rücke meine Sachen beiseite und Sie holen rüber, was Sie brauchen. Die paar Tage, wenn es überhaupt so viele werden, können Sie ganz gut bei mir leben.
Wird schon werden!"

Jonas sah ihn prüfend an, woraufhin Steffen sich unbehaglich fühlte.
Okay, er war nicht ganz ohne Hintergedanken, aber er hatte auch nichts vorgehabt, was er niemanden erzählen konnte. Allein das Wissen, dass der Kleine nebenan langsam zur Statue gefror, während er es mit einigen Handgriffen kuschelig warm hatte, war ihm unerträglich.
"Los, kommen Sie schon! Ich beiße auch nicht."
Steffen ging zu seiner Tür und schloss auf.

Jonas sah ihm dabei zu.
Der Andere hatte ja auch recht, aber einem Fremden so nah auf die Pelle zu rücken, war ihm unangenehm. Er kannte ihn ja noch nicht mal eine halbe Stunde und dann auch noch bei ihm übernachten? Andererseits, seine Bettdecke würde kaum ausreichen, ihn richtig zu schützen und noch mal so eine Erkältung wollte er auch nicht haben.
"Okay, ich hol meine Sachen!"

Steffen lächelte, machte einen Diener und zeigte deutlich: ‚Willkommen in meinem bescheidenem Heim.' Jonas lachte. Schnell hatte er ein paar Sachen für die Nacht zusammengesucht und sein Bettzeug in sein vorübergehendes Domizil geschafft.
"Ich habe die Luftmatratze schon aufgepumpt.", verkündete der dunkelhaarige Riese. "Mein Bett möchte ich keinem zumuten. Da wacht man nur mit verkorkster Wirbelsäule wieder auf. Ich bin aber daran gewöhnt. Hier, die ist noch warm. Wenn Sie möchten, können wir uns duzen." Jonas grinste und reichte ihm die Hand. "Okay, dann einfach Jonas"

"Gut, Steffen. Auf gute Nachbarschaft!"

Mit warmer Milch anstoßend tranken sie auf ihre neue Freundschaft. Danach sorgten sie für einen kleinen Umzug. Der silbrige Hauch der Luft, der sie beide in Jonas Wohnung empfangen hatte, machte den dunkelhaarigen Student äußerst dankbar für das Angebot des Größeren.

+++

(Fortsetzung folgt...)
 
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Kommentare  

Hallo Seya,
ein bisschen zu früh für eine Weihnachtsgeschichte. Robert, der mächtige Webmaster von Webstories wird noch eine Weihnachtsrubrik eröffnen. Ich habe <<Weihnachten über allem ...>> schon auf Deiner Homepage www.demon-of-darkness.de gesehen (diese Adresse verrate ich hier jetzt einfach Mal, weil Du es selbst nicht tust). Insofern ist dieser Kommentar jetzt auch eher an die anderen Stamm-Autoren der Webstories-Gemeinde gerichtet.
Also ich kann das Schmausen auf dieser HP nur wärmstens empfehlen.
Zurück zu <<Weihnachten über allem ...>>:
Weihnachtsgeschichten liegen mir nicht besonders, dieses Intro scheint mir aber gut ausgedacht zu sein. Man wird neugierig, wie die Figuren die Probleme mit der Heizung überstehen und ob sie sich vielleicht gegenseitig wärmen. Mißtrauisch bin ich ja nun doch, weshalb Du die Rubrik <<traurig>> gewählt hast. Ich mag keine Geschichten, die traurig enden, gni, gni, gni (weiß gar nicht, ob). Jedenfalls scheue ich das Risiko. Da halte ich mich doch lieber an meine Lieblingsgeschichten von Dir, so, bätsch. Ich gebe Dir fünf Punkte für ein e gelungene Einführung. Weitere Folgen müssen dann aber andere Leser beurteilen.


Norma Banzi (16.11.2003)

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Weihnachten über allem... - Inhaltsangabe  
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